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Das verborgene Lied: Roman (German Edition)

Das verborgene Lied: Roman (German Edition)

Titel: Das verborgene Lied: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Webb
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beleuchtet und unbeweg lich. Sein Strich war gerade und sanft gezogen. Und dennoch war er falsch. Zach starrte darauf hinab, versuchte zu verstehen, warum, und befand schließlich, dass er ihn zu weit oben auf dem Blatt platziert hatte. Dem Bild würde die Balance fehlen – es sollte zu gleichen Teilen aus Land und Wasser und Himmel bestehen, ein gefälliges Trio, eine Schicht über der anderen mit einem befriedigenden natürlichen Rhythmus in dieser Abfolge. Mit seinem Horizont hatte er den Himmel eingeengt, ihm jeglichen Eindruck von Weite und Tiefe genommen. Mit einem einzigen Bleistiftstrich hatte er die Zeichnung ruiniert. Angewidert klappte Zach das Skizzenbuch zu und machte sich auf den Weg zur Southern Farm.
    Hannah war auf einer der Weiden in der Nähe der Land straße. Sie stieg gerade aus ihrem Jeep und öffnete die Heck klappe. Eine kleine Herde milchkaffeebrauner Schafe versammelte sich hinter ihr, offensichtlich begierig auf das, was sie ihnen brachte. Die Schafe hatten dünne, sanft geriffelte, nach hinten gebogene Hörner, die klappernd aneinanderstießen, als die Tiere sich zusammendrängten. Zach winkte ihr zu, und mit einer ausladenden Geste bedeutete Hannah ihm, näher zu kommen. Also stieg er über das Weidetor und ging zu ihr hinüber, wobei er vorsichtig Haufen von frischem Schafdung auswich. Sie hob gerade scheibenförmige Heuballen aus dem Wagen und verteilte sie in metallene Raufen. Vom Rücksitz des Jeeps aus beobachtete ein grau-weißer Border Collie die Herde mit aufgestellten Ohren und leuchtenden Augen.
    »Guten Morgen. Wäre jetzt ein passender Zeitpunkt für die Hofbesichtigung, die du mir versprochen hast?«, fragte er, als er sie erreichte.
    »Sicher. Lass mich nur schnell das Futter verteilen, dann gehöre ich ganz dir.« Hannah warf ihm einen kurzen, taxierenden Blick zu, bei dem er fast ein wenig verlegen wurde. Dieses seltsame Flattern im Magen hatte er lange nicht mehr gespürt. Dann grinste sie ihn an.
    »Wie ging es deinem Kopf heute früh?«, fragte sie.
    »Erbärmlich, und das habe ich dir zu verdanken.«
    »Nicht meine Schuld. Wie hätte ich dich denn zum Trinken zwingen können, wenn du nicht gewollt hättest? Ich bin doch nur eine zarte, kleine Frau«, entgegnete sie ironisch.
    »Irgendwie bezweifle ich, dass du je Schwierigkeiten damit hast, Leute dazu zu bringen, das zu tun, was du willst.«
    »Tja, das hängt ganz von den Leuten ab. Und davon, was ich von ihnen will«, entgegnete sie mit einem leichten Schul terzucken.
    Eine Pause entstand, als sie zu ihrem Jeep zurückging, um mehr Heu zu holen.
    »Ich dachte, Schafe bräuchten nur im Winter Heu?«, bemerkte Zach.
    »Im Winter auch. Aber um diese Jahreszeit ist nicht mehr viel Gras zum Abweiden da, und diese Damen werden bald lammen, also brauchen sie reichlich Nahrung.« Hannah hatte Heu im Haar und überall auf ihrem Pullover. Die engen grauen Jeans darunter waren schmuddelig.
    »Kommen Lämmer denn nicht eigentlich im Frühling auf die Welt?«
    »Normalerweise schon, außer, man gibt ihnen Hormone, die den Zyklus verändern. Aber das hier sind Portland-Schafe. Eine seltene alte Rasse – sie lammen praktisch, wann immer man will. So kann man Bio-Lamm im Früh jahr liefern, wenn die Leute absurderweise erwarten, neu geborene Lämmchen in Wiesen voller Butterblumen her umhüpfen zu sehen und gleichzeitig sechs Monate alte Lämmer für ihren Osterbraten kaufen zu können«, erklärte sie. Zach half ihr, eine der Raufen aufzurichten, die auf die Seite gekippt war. An seinen Händen klebten Matsch und Schafdung.
    »Igitt«, brummte er automatisch, hielt die gespreizten Finger von sich weggestreckt und überlegte, woran er sie ab wischen könnte. Hannah warf ihm grinsend einen Blick zu.
    »Du bist ein wahrer Landmann, was?«, fragte sie. »Aber du merkst es wahrscheinlich gar nicht, wenn deine Hände voller Farbe sind.«
    »Farbe kommt nicht aus dem Hintern eines Schafes«, wandte Zach ein.
    »Ach, das ist doch bloß halb verdautes Gras. In Farbe findet man viel üblere Chemikalien. Hier, nimm das.« Sie reichte ihm eine Handvoll Heu aus dem Jeep, und er wischte sich dankbar die Hände damit ab. »Na dann, spring rein. Ich fahre dich mit Blaulicht zu Wasser und Seife.« Sie stiegen in den Jeep, sie knallte den Gang rein, fuhr schlitternd an und ließ Matsch von den Rädern hochspritzen. »Jetzt geht das wieder los. Die Matsch-und-Regen-Zeit«, brummte sie. »Ich hasse den Winter.«
    »Es ist erst September.«
    »Ich

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