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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Aufruf natürlich nicht ignorieren.
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, machte er auf dem Absatz kehrt und ging zurück ins Hauptquartier. Er eilte die Stufen hinauf und klopfte an die Tür zum Arbeitszimmer.
    »Ja bitte?« Der Inquisitor blickte von seinem Schreibtisch auf. »Ah, du bist es, Amon. Komm herein.«
    Amon bemerkte einen zweiten Mann, der gegenüber, auf der anderen Seite des Tisches saß. Die beiden waren offenbar in ein Gespräch vertieft gewesen.
    Der Kerl sah nicht aus wie ein Kirchenmann. Er war in Grau und Grün gekleidet und trug Waffen und hohe Lederstiefel. Offenbar ein Jäger und Waldläufer.
    »Schön, dass mein Bote dich noch rechtzeitig erwischt hat«, sagte Marcus Capistranus. »Darf ich vorstellen, das ist Patrick, mein Kundschafter. Er ist mit wichtiger Kunde vom Kloster des heiligen Bonifazius zurückgekehrt. Patrick, erzähl ihm, was du mir erzählt hast.«
    Patrick warf dem Neuankömmling einen misstrauischen Blick von der Seite zu. Amon fiel auf, dass die ganze linke Gesichtshälfte des Mannes mit feinen Tätowierungen bedeckt war, die Schlangen, Echsen und andere Reptilien darstellten. Auch seine Kleidung schien zum größten Teil aus Reptilienhaut zu bestehen. Seine Ohren waren mehrfach durchstochen und mit silbernen Ringen behängt, die bei jeder Bewegung leise klimperten. Unzweifelhaft ein Clanmitglied. Die Haare des Kundschafters waren zu kleinen Zöpfen verflochten, die am Hinterkopf zusammenliefen und von einem Metallring gehalten wurden. »Ich bin ’n Freund von Bernhard, dem Jäger«, fing er mit heiserer Stimme an zu erzählen. »Bernhard und ich, wir ham schon viel zusammen erlebt. Verdammt viel. Wir können uns bedingungslos aufeinander verlassen, so etwas schweißt zusammen. Als ich ihn also wiederseh, gestern Abend, da sagt er zu mir: Patrick, sagt er, du glaubst ja nich’, wer vor kurzem hier bei uns reingeschneit is’. Woher soll ich das wissen, frage ich ihn. Ich hab doch keine Ahnung, wer bei euch so alles zu Besuch kommt. Nee, sagt mein Freund, kannste auch nich’ wissen. Aber den hier kennste. Es is’ der Typ, den se bei der Raffinerie entführt haben. Der Junge mit diesem Köter.«
    »David?«, fuhr Amon auf.
    »Erzähl weiter«, befahl der Inquisitor. »Erzähl ihm, was genau geschehen ist.«
    »Ich frag also, woher er das weiß, und er sagt, sein Kumpel Eckmund, der Torwächter, hätte ihm das gesteckt. Also ich kenn diesen Eckmund ja nich’ so gut, aber Bernhard hält große Stücke auf ihn. Er sagt, Eckmund hätte ihm berichtet, dass der Abt ein totales Geheimnis aus der Sache gemacht hätte. Niemand durfte was wissen. Eckmund musste hoch und heilig versprechen, nix auszuplaudern, aber dem Bernhard hat er es dann trotzdem erzählt. Angeblich haben dieser David und der Abt ’ne geschlagene Stunde zusammengehockt und gequatscht. Dann ist der Junge so schnell verschwunden, wie er gekommen is.«
    »Wohin?«, fragte Amon.
    »Zu so ’ner Waldarbeiterhütte, ’n paar Kilometer vom Kloster entfernt. Bernhard kennt die Hütte. Der Abt is’ wohl ab und zu da, wenn er allein sein will. Na wie auch immer, Bernhard folgt dem Typen und sieht, dass der so ’n Schlüssel bei sich trägt. Er schließt auf, geht rein und macht wieder zu, alles ganz offiziell. Kaum wieder zurück im Kloster tauch ich auf, und Bernhard erzählt mir alles. Ich denke, he, das könnte eventuell wichtig sein, und mache mich gleich auf zum Inquisitor. Und da bin ich nun. So war das.« Patrick zog eine Schachtel Zigaretten aus seiner Tasche. »Darf ich?«
    Marcus Capistranus gab dem Kundschafter mit einer Geste zu verstehen, er möge sich ruhig eine anstecken, behielt aber währenddessen die ganze Zeit Amon im Auge.
    »Was hältst du von dieser Sache, mein junger Freund?«
    »Was ich davon halte?« Amon erwiderte den Blick. »Das riecht nach einer Verschwörung. Am besten mache ich mich gleich auf den Weg zu dieser Hütte.«
    »Nichts anderes habe ich von dir erwartet.« Der Inquisitor lehnte sich zurück. »Ich muss gestehen, ich kann es kaum erwarten zu erfahren, mit welchen Neuigkeiten du zurückkehrst.«

45
    J una blieb stehen und blickte missmutig in den Regen hinaus. Das Haus lag gut versteckt zwischen den Stämmen einiger mächtiger Kastanien. Eine schäbige Waldarbeiterhütte, deren gute Tage schon lange zurücklagen. Wasser plätscherte seitlich in eine Tonne. Auf dem Dach wuchs Gras, die Scheiben waren blind und die Türangeln rostig. Trotzdem war es ein gutes Versteck, auch

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