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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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mit Verärgerung. »Aber heute ist dein freier Tag. Ich dachte, wir wollten zusammen essen gehen.«
    »Ein andermal. Ich komme zurück, sobald ich fertig bin, versprochen.« Sie hauchte Gwen einen Kuss auf die Wange, dann folgte sie der Botin und ließ ihre verdutzte Freundin in der Menge zurück.

14
    D u willst zur
schwarzen Kathedrale?
« Abt Benedikt blickte zweifelnd auf Amons bandagierten Arm. »Ich dachte, deine Verletzungen wären so schwer, dass du noch ein paar Tage das Bett hüten müsstest.«
    »Sind sie auch«, meldete sich der Bruder Apotheker aus dem Hintergrund. »Ich habe ihm gesagt, dass er noch Ruhe braucht, aber er will nicht auf mich hören.«
    David versuchte, seinen Freund nicht anzustarren. Amon bot einen bemitleidenswerten Anblick. Sein Gesicht war an einigen Stellen verfärbt, und auch die Kratzer waren noch nicht restlos verschwunden. Am schlimmsten war natürlich die Augenklappe. Sie ließ ihn wie einen alten Mann aussehen.
    »Ich muss aufbrechen«, sagte Amon. »Der Inquisitor erwartet meinen Bericht. Abgesehen davon ist es nicht nötig, dass ich noch länger das Bett hüte. Ich kann gehen und ich kann laufen. Das Einzige, was ich nicht kann, ist Auto fahren.«
    Benedikt zog die Brauen zusammen. »Und wie willst du dann den weiten Weg in die Innenstadt zurücklegen? Deine Leute sind noch nicht transportfähig, und ich kann hier niemanden entbehren.«
    »Das weiß ich«, Amon nestelte ungeduldig an seiner Augenklappe herum. David wusste, dass er unter starken Schmerzen litt, doch das schien ihn nicht von seinem Plan abzuhalten.
    »Vielleicht könnt Ihr ja Euren Kopisten entbehren. Seit Meister Stephan im Krankenlager liegt, muss seine Arbeit ohnehin ruhen. Gebt mir David mit, er kann mich fahren.«
    David zuckte zusammen. »Ich soll … was?«
    »Mich begleiten.«
    »Aber …« David vergaß den Mund zu schließen.
    »Tritt vor, mein Sohn.« Der Abt winkte David mit der Hand zu sich. »Kannst du denn ein Fahrzeug bedienen?«
    »Nein, kann ich nicht. Ich wüsste gar nicht …«
    »Er wird es lernen«, fiel Amon ihm ins Wort. »So schwer ist das nicht. Ich werde es ihm beibringen und ihn wohlbehalten wieder abliefern.« Er wandte sich an David. »Es ist wichtig, dass ich den Inquisitor so schnell wie möglich über die Lage in den Grenzbezirken informiere. Der feige Überfall hat deutlich gemacht, wie brenzlig die Situation ist. Ich glaube, dass wir kurz vor einem erneuten Ausbruch der Gewalttätigkeiten stehen. Wir sollten alle Kräfte in die Waagschale werfen und schnell zuschlagen. Ich habe hier schon viel zu viel Zeit vertrödelt.«
    »Nur, wenn du die Rettung deines Lebens als Zeitverschwendung betrachtest.« Der Meister Apotheker schüttelte energisch den Kopf. »Da frag ich mich doch, warum ich mir so viel Mühe mache, wenn das dann hinterher der Dank ist.«
    »Ich bin Euch ja dankbar«, lenkte Amon ein. »Es ist nur so, dass ich das Gefühl habe, wahnsinnig zu werden, wenn ich noch länger warten muss.«
    »Mach doch, was du willst«, sagte der Apotheker. »Verehrter Abt, wenn Ihr mich nicht länger braucht … es gibt Patienten, die dringend meiner Betreuung bedürfen.« Er warf Amon einen eisigen Blick zu. Benedikt wedelte mit der Hand. »Geht nur, ich regle das hier schon allein.«
    Als der Apotheker verschwunden war, wandte er sich den beiden jungen Männern zu. »Ich sage es nur ungern, aber ich glaube, der Meister Apotheker hat recht. Du solltest dich noch ein wenig schonen. Ich weiß deinen Eifer zu schätzen, aber der Verlust deines Auges hat dich vielleicht schwerer getroffen, als dir selbst klar sein mag. Nicht nur körperlich, sondern vor allem seelisch.«
    Amon wollte protestieren, wurde jedoch vom Abt unterbrochen. »Ich weiß, was du sagen willst. Die Lage in den Grenzländern scheint tatsächlich schlimmer geworden zu sein. Der Inquisitor sollte möglichst schnell über die Vorgänge in Kenntnis gesetzt werden.« Er seufzte. »Ich kann hier keine Entscheidung treffen. Es liegt an euch. Wenn ihr wirklich das Wagnis auf euch nehmen wollt, so habt ihr meinen Segen. Ich bitte euch nur, zu bedenken, dass die Stadt alles andere als sicher ist. Wollt ihr trotzdem aufbrechen?«
    »Das wollen wir«, sagte Amon mit Bestimmtheit. »Wir müssen. Es gibt keine andere Lösung. Nicht wahr, David?«
    Benedikt seufzte. »Dann soll es so sein. Fahrt nur bei Tageslicht, haltet euch an die Hauptstraßen und kommt zurück, sobald eure Mission erfüllt ist. Möge Gott mit euch

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