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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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konzentrieren. Drüben am Horizont tauchten bereits die ersten Ausläufer der Stadt auf.
     
    Stumm wie Geistersiedlungen zogen die Außenbezirke der alten Stadt an ihnen vorbei. Flache, schmucklose Gebäude, getrennt von riesigen asphaltierten Flächen, auf denen verrostete Autos standen. An manchen der Gebäude hingen verblichene Schilder, auf denen Schriftzeichen zu sehen waren.
    »Ein… kaufs… zen… trum«,
las Josepha. Sie war eine der wenigen, die notdürftig lesen und schreiben konnte.
    »I… ke… a.«
    »Was ist ein Ikea?«, fragte Gwen.
    »Keine Ahnung. Könnte ein Vorratsspeicher gewesen sein, so riesig, wie das Ding ist.«
    »Vielleicht ein Lagerhaus für Einrichtungsgegenstände. Da sind Möbel abgebildet.« Gwen blickte auf das kantige Gebäude, dessen gigantische Dimensionen sich im aufgewirbelten Staub verloren. Eine ganze Stadt hätte darin Platz gehabt. »Die Menschen müssen damals in Saus und Braus gelebt haben.«
    Kendra nestelte am Verschluss ihrer Armbrust. Die Gebäude schienen sie nervös zu machen.
    Gwen konnte es immer noch nicht fassen. So viel Reichtum, so viel Besitz. Und das hatte immer noch nicht ausgereicht? Arkana hatte erzählt, das Virus sei aus reiner Geldgier entwickelt worden, um noch mehr Reichtum zu scheffeln. Wie viel Geld benötigte ein Mensch? Bei ihnen hatte jeder so viel, dass er sich um die Zukunft keine Sorgen zu machen brauchte. Kleidung, Nahrung, Einrichtungsgegenstände, alles war in ausreichender Menge vorhanden. Wozu mehr? Das Streben nach Geld rief nur Neider auf den Plan. Sie konnte es nicht verstehen.
    Inzwischen war die Gegend wieder etwas grüner geworden. Sie hatten die Verbotene Zone durchquert. Ab jetzt hieß es, Augen und Ohren offen halten. Noch waren sie keiner Menschenseele begegnet, aber das konnte sich jederzeit ändern.
    Mordra holte die Karte heraus und fuhr mit dem Finger darüber. Gwen trat ihrem Pferd leicht in die Flanken und ritt näher heran. »Hast du eine Ahnung, wo wir sind?«
    Ihre Anführerin tippte auf den westlichen Teil des Plans.
    »Ungefähr hier. Wir mussten einen Umweg in Kauf nehmen, weil dort die einzige Stelle ist, an der die Bahnschienen im Untergrund verschwinden. Die anderen Gleise verlaufen oberirdisch.«
    »Aber unsere Verkleidung …«
    »Die hilft uns nur aus der Ferne. Bei einer Patrouille oder einem aus den Clans ist es vorbei mit dem Theaterspielen. Aber keine Sorge, es ist nicht mehr weit. Da drüben hinter der Wiese und den Bäumen müsste es sein.«
    Wenige Minuten später erreichten sie das Schotterfeld. Dunkelbraune Eisenträger waren hier verlegt, die in regelmäßigen Abständen von Steinschwellen unterbrochen wurden. Es stank nach Rost und Teer.
    Gemeinsam folgten die Kriegerinnen den Gleisen nach Osten. Bald darauf stießen sie auf eine dunkle Öffnung. Überall lagen Müll und Gerümpel herum. Mordra nickte zufrieden.
    »So weit, so gut. Das ist die Stelle, die ich markiert habe. Sieht aus, als wäre der Tunnel begehbar.«
    »Was, wenn dort Leute wohnen?«, fragte Gwen. Die finstere Öffnung behagte ihr gar nicht. Sie hasste Schächte. Sie konnte es nicht ertragen, eingesperrt zu sein.
    »Wenn sie friedlich sind und uns ziehen lassen, geschieht ihnen nichts. Wenn nicht …« Mordra lächelte grimmig. »Ich glaube aber nicht, dass wir auf viele Leute stoßen werden. Denk doch mal nach: Es wohnt sich doch viel besser in den Häusern. Warum sollte jemand die Feuchtigkeit und Dunkelheit dieser Schächte vorziehen?«
    Gwen fiel im Augenblick auch kein Grund ein, aber das hieß nichts. Wer konnte schon ahnen, was in den Köpfen dieser Leute vor sich ging?
    Sie stieg ab und nahm die Zügel. »Was soll eigentlich mit den Pferden geschehen? Sollen sie hierbleiben, oder was?«
    »Wir werden sie mitnehmen«, erwiderte Mordra. »Zumindest so weit, wie sie es schaffen. Pferde haben einen sehr guten Instinkt. Sie haben gute Ohren, gute Augen und eine phantastische Nase. Sie werden uns warnen, sollte etwas nicht stimmen. Wenn es gar nicht anders geht, wird eine von uns zurückbleiben und auf sie aufpassen.«
    Gwen hoffte, dass nicht sie es sein würde, die zurückbleiben musste.
    Nicht in diesem Tunnel.
    Die nächsten Minuten verbrachten sie damit, ihre Fackeln zu präparieren und sich auf die Wanderung in der Dunkelheit vorzubereiten. Jacken gegen die Kälte, weiche Schuhe für lautloses Vorankommen – nichts wurde dem Zufall überlassen. Als alle fertig waren, blickte Gwen ein letztes Mal nach hinten. Fern am

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