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Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Titel: Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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keine Dummheiten macht. Aber du wirst ihm kein Haar krümmen, verstanden?« Sie sprach in einem Tonfall, wie man mit kleinen Kindern zu sprechen pflegte. Knapp, streng und von oben herab. Eine Ungeheuerlichkeit, doch sie konnte sich so etwas leisten. Sie war die älteste Frau Glânmors. Ihre Ausstrahlung reichte aus, die Wut in Edanas Augen im Keim zu ersticken. Ihr Blick war von stahlgrauer Härte, und ihre Stimme duldete keinen Widerspruch.
    Edana holte ein paarmal Atem, dann löste sich ihr Widerstand in Luft auf. »Na schön«, sagte sie mit gepresster Stimme. »Es möge so sein – vorerst.«
    Mit diesen Worten wandte sie sich ab und stampfte zurück in ihr Zelt. Arkana folgte ihr. Zoe war sichtlich erfreut, ihre ehemalige Herrin endlich wiederzusehen, doch sie wagte es nicht, einfach hinter ihr herzulaufen, solange sie noch in Magdas Diensten stand.
    Die alte Heilerin lächelte. »Geh nur, ich komme klar. Ich habe wiedergefunden, was ich so lange vermisst habe.« Sie tastete nach Bens Hand.
    »Bist du sicher?«
    »Aber natürlich. Nur eines noch: Wir benötigen etwas zu essen und zu trinken. Und sag den Wachen, wir wollen nicht gestört werden.«
    »Mache ich.« Zoe strahlte, dann verschwand sie.
    Magda führte Ben in ihr Zelt. Sie tat ganz ruhig und beherrscht, doch das war nur Fassade. In ihrem Inneren tobte ein Orkan. Gefühle, Erinnerungen, Liebe, Hass – alles verwoben zu einem Knäuel pulsierender Energie. Jeden Moment glaubte sie, vor Freude zerspringen zu müssen.
    »Tritt ein, nimm Platz und mach es dir gemütlich. Du kannst dir einen Hocker nehmen oder es dir auf dem Bett bequem machen. Bitte entschuldige, dass ich dir nicht mehr Komfort bieten kann.«
    »Ich habe schon ärmlichere Unterkünfte gesehen.«
    Magda sah ihn an und wusste, dass er die Wahrheit sagte. Er war alt, gewiss, aber er wies auch deutliche Zeichen von Unterernährung und Strapazen auf. Wie bei so vielen anderen Männern, die sie auf ihrer Wanderung tot oder gefangen am Straßenrand gesehen hatte, traten die Wangenknochen unnatürlich spitz heraus, und der Hals war zu dünn. Trotzdem, es war ihr Ben. Endlich hatte sie ihn wiedergefunden. Ihre Wangen waren heiß. Sie fühlte, wie die Tränen nach vorne drängten. Aber sie durfte nicht weinen. Nicht jetzt. Nicht hier.
    Eine Wache kam herein und brachte einen Korb mit Wasser, Obst, Brot und etwas Käse. Magda nahm den Korb in Empfang und schloss den Zelteingang. Ihre Hände zitterten.
    Ben saß die ganze Zeit kerzengerade auf seinem Stuhl und beobachtete jede ihrer Bewegungen. Bis auf einen Satz hatte er noch nichts gesagt. Wahrscheinlich war er – genau wie sie – von der Situation hoffnungslos überfordert.
    »Darf ich dir etwas zu trinken anbieten? Es gibt aber nur Wasser.«
    »Wasser ist okay.«
    Okay, das war ein Wort, das sie völlig vergessen hatte. Früher gab es viele solcher Worte. Cool, geilo und fett. Himmel, war das lange her. Umso erstaunlicher, dass ihr die Worte plötzlich alle wieder einfielen.
    »Etwas Käse und ein paar Trauben?«
    Er nickte.
    Sie machte ihm einen Teller zurecht, nahm selbst auch etwas und setzte sich neben ihn. Nicht zu nah, damit er sich nicht bedrängt fühlte, aber doch nah genug, um seine Anwesenheit zu spüren. Zaghaft fing er an zu essen, wobei er sie keine Sekunde aus den Augen ließ. Er erinnerte sie an einen alten wachsamen Wolf.
    »Ich hatte gehofft, dich wiederzusehen«, sagte sie. »Auch wenn ich nie damit gerechnet hätte, dass es so bald sein würde.«
    Das Kauen stockte. »Wieso …?«
    »Arkana«, erläuterte Magda. »Die Brieftauben. Die alte Tradition ist immer noch sehr nützlich. Ich erhielt einen Brief, in dem sie mir schilderte, wie es ihr nach ihrer Flucht ergangen war, wo sie lebte und mit wem. Ich erfuhr von einer Hütte im Wald, einem Kanal und einem gewissen Benedikt.«
    Ein Lächeln erhellte Bens Gesicht. »Aber natürlich«, sagte er. »Das ist die Verbindung. Wie klein die Welt doch ist.«
    »Und wie unendlich groß«, sagte Magda. »Immerhin hat es fünfundsechzig Jahre gedauert, bis wir uns endlich wiederbegegnet sind.«
    »Unkraut vergeht nicht«, erwiderte Ben mit vollem Mund. »Es sei denn, jemand trachtet dir nach dem Leben. Aber irgendein gnädiger Samariter hat sich meiner erbarmt und mich verarztet. Tja, Wunder geschehen immer dann, wenn man am wenigsten mit ihnen rechnet.«
    Magda spürte einen Stich in ihrer Brust. Die alte Geschichte. Wie schnell sie wieder zwischen ihnen stand. »Ist die alte Wunde

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