Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)
Dachs schloss sich ihr an.
»Ich auch nicht«, sagte Gunnar.
»Damit ist es beschlossene Sache«, sagte Logan. »Dann wollen wir mal zusehen, dass wir hier wegkommen.«
Als Cedric sah, dass er von ihnen keine Hilfe zu erwarten hatte, gebärdete er sich wie ein Wahnsinniger. »Kommt gefälligst zurück, ihr Schweine!«, brüllte er. »Ihr könnt mich doch nicht diesen Monstern überlassen. Wartet nur, ich werde euch töten. Alle! Ich reiße euch die Augen raus und pisse in eure Schädel. Wer glaubt ihr, wer ihr seid? Der Inquisitor wird euch auslöschen. Schon bald werdet ihr brennen, versteht ihr, brennen. Kommt sofort zurück, ihr verdammten … aargh.«
Die Bleichen hatten jetzt endgültig genug von dem Gezeter. Sie hoben ihre Fäuste und schlugen so lange auf Cedric ein, bis sein Widerstand erlahmte. Dann schleiften sie ihn hinter sich den Hang hinauf.
Logan presste die Lippen aufeinander. Für jeden kam irgendwann der Tag, an dem er für seine Verbrechen zahlen musste. Cedric hatte sein Schicksal selbst gewählt.
Mit einem leichten Anflug von Übelkeit drehte er sich um und folgte seinen Freunden in Richtung Ausgang.
53
W ährend unter der Erde Logan, Gwen, Gunnar und Dachs um ihr Überleben kämpften, war oben auf dem Platz die Schlacht um die Kathedrale ausgebrochen. Kampfgeräusche hallten von den umliegenden Gebäuden wider, und die Luft war geschwängert mit dem Geruch von Rauch und Schweiß. Im Schein Hunderter von Fackeln versuchten die Frauen, die Barrikaden zu stürmen. Sie trugen Leitern heran, verschossen Pfeile und rückten den Hindernissen mit Rammen zu Leibe. Doch die Tischler und Baumeister des Inquisitors hatten gute Arbeit geleistet. Die Absperrungen waren doppelwandig mit einer Füllung aus Stroh, so dass die Stöße abgefedert wurden und nicht unter dem massiven Ansturm zerbrachen. Der Versuch, die Wände mit Brandpfeilen anzuzünden, verpuffte wirkungslos. Die Männer oben auf den Laufstegen hielten das Holz mit Wasser vom nahe gelegenen Fluss feucht und erstickten die Flammen.
Magdalena betrachtete den Angriff aus sicherer Entfernung. Es lief nicht gut, das konnte sogar jemand erkennen, der schlechter sah als sie.
Edana gab Befehle, schickte Boten aus und empfing Nachrichten, doch es wirkte alles etwas unbeholfen. Vermutlich hatte sie sich den Angriff bedeutend einfacher vorgestellt.
Sie und ihr Beraterstab hatten hinter einem Wagen ein provisorisches Hauptquartier eingerichtet, zu dem nur Zutritt hatte, wer ausdrücklich dazu ermächtigt worden war.
Magda ergriff Bens Hand. »Komm«, sagte sie. »Ich will hören, was sie zu sagen hat. Lass uns rübergehen und hören, was es Neues gibt.«
»Vielleicht sollte ich besser hierbleiben«, sagte Ben. »Ich bin überzeugt, dass sie keinen Mann in ihrer Nähe duldet.«
»Und ich könnte mir vorstellen, dass sie trotz ihrer Vorbehalte an deiner Einschätzung interessiert ist«, sagte Magda. »Edana ist kein Dummkopf; sie weiß, dass du den Inquisitor kennst. Wenn einer eine Vorstellung davon hat, wie dieser Mann tickt und wo seine Schwachstellen sind, dann du. Und so, wie es im Moment aussieht, kann sie alle Hilfe brauchen, die sie kriegt. Sieh nur, sie duldet sogar Arkana an ihrer Seite, obwohl es ein offenes Geheimnis ist, dass sie diese Frau hasst.« Lächelnd fügte sie hinzu: »Außerdem bist du nicht irgendein Mann, du bist mein Mann. Also komm.«
Wie erwartet verstellten ihnen die Wachen den Weg.
»Du darfst passieren, aber der da bleibt draußen.«
»Wo ich hingehe, geht Ben auch hin. Er ist mein Mann, und ich werde mich nicht von ihm trennen. Sprich mit Edana, ich bin sicher, sie wird hören wollen, was er zu sagen hat.«
Eine der Wachen ging nach hinten, wechselte ein paar Sätze mit der Ratsvorsitzenden und kam dann zurück.
»Ihr dürft durch«, sagte sie. »Aber macht keine Dummheiten. Ich werde euch im Auge behalten.«
Magda lag noch ein spitzer Kommentar auf der Zunge, doch sie beherrschte sich, nahm Ben bei der Hand und ging mit ihm zum Beratungstisch. Als sie eintrafen, warf Arkana ihnen einen vielsagenden Blick zu. Edana hingegen musterte sie kühl.
»Was wollt ihr?«
»Die Stellungen der Männer machen einen recht stabilen Eindruck«, sagte Magda. »Scheint nicht so einfach zu werden, wie du dir das vorgestellt hast, oder?«
»Alles eine Frage der Zeit. Zugegeben, ich habe den Inquisitor unterschätzt, aber die Bollwerke werden unseren Rammen nicht ewig standhalten. Und irgendwann wird es einem unserer
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