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Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Titel: Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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sinkt.«
    Logan verstand immer noch nicht. Sein Verstand verweigerte ihm den Dienst. Er kam sich vor wie ein Schuljunge an seinem ersten Tag.
    »Maschine? Pilot?«
    »Natürlich eine Maschine«, sagte sein Vater lächelnd. »Oder dachtest du, es wäre ein Drache?« Er lachte. »Es ist ein sogenanntes Flugzeug. Siehst du den Teil vorne zwischen den beiden Tragflächen? Das nennt man Cockpit. Und wenn mich nicht alles täuscht, sehe ich dort auch die beiden Piloten. Schau nur, jetzt setzen sie auf.« Seine Augen leuchteten, als das Flugzeug wasserte, wobei es eine lange, weiße Gischtspur hinter sich herzog.
    Während Logan gebannt verfolgte, wie sich das seltsame Fahrzeug dem linken Flussufer näherte, war unter ihnen, auf der Domplatte, eine beträchtliche Aufregung ausgebrochen. Der Inquisitor war auf dem Weg, die Neuankömmlinge zu begrüßen. Begleitet wurde er dabei von einigen seiner Berater sowie mehreren schwerbewaffneten Wachen.
    »Die scheinen es aber ziemlich eilig zu haben«, sagte Logan. »Ich könnte mir vorstellen, dass die Ankunft dieser Schiffe und des Flugzeugs dem Inquisitor einen gehörigen Strich durch die Rechnung gemacht hat.«
    »Oh Mann, sieh nur, wie gut es schwimmt«, schwärme Gunnar, der Logans letzte Bemerkung gar nicht gehört zu haben schien. »Wie sehr habe ich mir gewünscht, mal so ein Ding aus der Nähe zu sehen. Alles, was ich darüber weiß, habe ich aus einem zerfledderten Buch, das ich vor Ewigkeiten in den Trümmern der alten Bibliothek gefunden habe. Natürlich habe ich auch die Geschichten über den Angriff auf die Raffinerie gehört, nur glauben konnte ich sie nicht wirklich. Bis jetzt.«
    »Meinst du, es ist dieselbe Maschine?«
    »Möglich wäre es. Die Beschreibung stimmt jedenfalls mit den Berichten über Meister Svens Wunderwaffe überein – bis auf die Schwimmer. Aber die können auch nachträglich befestigt worden sein. Sieh nur, ich glaube, die Piloten wollen an Land gehen.«
    Logan sah, wie die Maschine mit langsam tuckerndem Motor auf ihr Ufer zuhielt und dann anlandete. Einer der Piloten stieg aus, balancierte über den Schwimmer und sprang dann ans Ufer. Er vertäute die Maschine mit einem Seil an einem Holzpflock und zog sich die Mütze vom Kopf. Lange rote Haare quollen darunter hervor.
    Eine Frau?
    Wie gebannt starrte Logan auf das seltsame Gefährt.
    Die Erkenntnis traf ihn wie ein Schlag. Die Haare! Das musste Juna sein.
    Juna und David! Sie waren wieder zurück.
    Wenn das Gwen erfuhr, sie würde völlig aus dem Häuschen sein.
    Er sprang auf.
    »Wo willst du hin?«, rief Gunnar.
    »Zu Gwen«, rief Logan. »Ich weiß, wer die beiden sind, ich muss ihr unbedingt davon erzählen. Komm!«
    *
    David zog die Handschuhe aus, stemmte sich aus seinem Sitz und kletterte seitlich die Leiter hinab. Er versuchte, sich zu strecken, was sein Rücken prompt mit einem ungesunden Knacken quittierte. Diese verflixte Kälte. Vorsichtig bewegte er seinen Kopf von einer Seite zur anderen, lockerte seine Muskulatur und nahm dann Schutzbrille und Lederkappe ab.
    Die Luft roch nach Rauch.
    Juna erwartete ihn bereits am Ufer. »Na, alter Mann, brauchst du Hilfe?«
    Er griff nach Garibaldi, hob ihn aus seinem Körbchen und sprang leichtfüßig zu ihr hinüber. Dann gab er ihr einen Kuss. »Hättest du wohl gerne.«
    Er setzte Garibaldi zu Boden, der sofort damit begann, die Umgebung zu beschnuppern.
    Juna ergriff seine Hand und drückte sie. »Bist du aufgeregt?«
    »Sieht man mir das an?«
    »Nur jemand, der dich sehr gut kennt und der dich liebt.«
    »Danke für die nette Lüge.« Er lächelte. »Die Luft schmeckt nach Krieg. Ich hoffe, wir kommen noch nicht zu spät.«
    »Das hoffe ich auch. Aber vergiss nicht, wir sind Botschafter und müssen uns so verhalten. Was auch immer da gerade vor sich geht, wir müssen objektiv und unparteiisch bleiben. Auch deinem Vater gegenüber.«
    Er nickte. Der Gedanke an seinen Vater ließ ein Gefühl der Übelkeit in ihm aufsteigen. Ihm war klar, dass die nächsten Minuten, bis die Schiffe eintrafen, entscheidend waren. Gewiss, sie hätten warten können, aber soweit man das aus der Luft beurteilen konnte, stand die Lage auf Messers Schneide. Er würde es sich nie verzeihen, wenn es wegen ihres Zögerns zur Katastrophe kam. David deutete in Richtung Kathedrale, von wo sich gerade eine Abordnung der Stadt näherte.
    »Lass uns hinaufgehen«, sagte er. »Wir werden erwartet.«
    *
    Marcus Capistranus sah die beiden auf sich zukommen. Genauer

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