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Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen

Titel: Das verbotene Land 1 - Die Herrscherin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Hufe, doch dann kamen sie zum Stehen. Er glaubte, ein Blinken zu bemerken, doch bei dem Staub, den sie aufgewirbelt hatten, und im heißen Dunst des Nachmittags war er sich nicht sicher.
    Edward schlug vor, etwas zu essen und den Pferden eine Pause zu gönnen. Sein Begleiter stimmte zu.
    Beide tranken aus dem Bach, kühlten Gesicht und Hals mit Wasser, und dann packte Edward eine Mahlzeit aus, die eines Königs würdig war, wie er scherzend sagte. Er zog Brot und zwei vollständige, in Käsetuch eingeschlagene, gebratene Kapaune aus seinen Satteltaschen. Dazu legte er einen Schlauch Bier zum Kühlen in den Bach. Den einen Kapaun reichte er Drakonas, von dem anderen riss er ein Bein ab und begann, es mit gutem Appetit zu verzehren.
    »Bei meiner Seele, ist das gut!«, ächzte er, während er wie ein kleiner Junge genüsslich an dem Bein herumnagte. Zufrieden schaute der König über die grünen Wiesen. »Kein Mensch will etwas von mir. Keiner braucht mich. Keiner setzt mir nach, weil ich hier etwas erledigen, dort etwas beantworten, da drüben unterschreiben – oder nicht unterschreiben – oder zum hundertsten Mal eine Klage anhören soll.«
    Er hielt inne und seufzte dann aus tiefstem Herzen. »Keiner kann mich finden.«
    Drakonas gönnte dem König noch etwas Zeit, diesen friedlichen Moment zu genießen, ehe er ihn zerstörte.
    »Habt Ihr Feinde?«, erkundigte er sich dann.
    »Ein König hat immer Feinde«, erwiderte Edward gut gelaunt.
    »Ich meine Feinde, die Euch ernsthaft schaden wollen«, ergänzte Drakonas.
    Edward betrachtete seinen Begleiter forschend. Dann sagte er in ernsterem Ton: »Wenn Ihr Feinde meint, die mich lieber unter dem Joch von Weinmauer sehen, dann lautet die Antwort Ja. Was Feinde angeht, die mich tot sehen möchten, so lautet die Antwort … hm …«
    Er dachte gründlich nach. »Ich vermute, niemand möchte glauben, dass irgendwo da draußen jemand ist, der ihn gerne umbringen möchte. Aber vermutlich ist es denkbar, obwohl mir im Moment keiner einfällt.«
    »Wie steht es mit Eurem Schwiegervater?«, fuhr Drakonas fort.
    »Der wäre nicht am Boden zerstört, wenn ich eines natürlichen Todes sterben würde. Weinmauer ist nicht dumm. Wenn ich ermordet würde, wäre er der Erste, auf den der Verdacht fiele. Er würde sich damit den unsterblichen Hass seiner Tochter zuziehen. Und es käme zum Krieg. Das kann er nicht gebrauchen. Warum sollte er? Er ist davon überzeugt, dass er auch auf friedlichem Wege bekommt, was er will.«
    Edward warf das Hühnerbein in die Büsche. »Wenn unser Plan mit der Drachenmeisterin nicht aufgeht, wird mein Schwiegervater einmarschieren, um uns zu ›beschützen‹, und das Volk wird dabei jubelnd die Straße säumen. Warum fragt Ihr?«
    »Weil wir verfolgt werden«, teilte Drakonas ihm mit.
    Erstaunt sah Edward ihn an. »Nicht möglich! Verfolgt? Seid Ihr sicher?«
    »Ich bin sicher.«
    Edward runzelte die Stirn. »Ich habe diesen jungen Hitzköpfen erklärt, dass dies allein meine Sache ist.«
    »Ich glaube nicht, dass Eure Ritter dabei sind. Die wären uns nachgeeilt und hätten uns inzwischen eingeholt.«
    »Dann eben ein anderer Reisender.«
    Drakonas schüttelte den Kopf. »Ihr habt selbst gesagt, dass sogar die Räuber vor dem Drachen geflüchtet sind. Uns folgt jemand, der bewusst zurückbleibt, uns beobachtet, anhält, wenn wir halten, und weiterreitet, wenn wir reiten.«
    Edward spähte die Straße entlang. »Ich habe nichts gehört und nichts gesehen.«
    »Ich schon«, erklärte Drakonas.
    »Aber warum?«, wollte Edward wissen. »Warum sollte uns jemand folgen? Räuber würden einfach angreifen. Sie würden es nicht riskieren, entdeckt zu werden, indem sie uns auf den Fersen bleiben.« Irritiert erinnerte er sich an Drakonas' Fragen. »Ihr haltet sie nicht für gewöhnliche Wegelagerer, richtig?«
    Drakonas musterte den König eindringlich. Entweder war Edward ein ungewöhnlich guter Schauspieler, oder er hatte tatsächlich keine Ahnung, warum ihm jemand Meuchelmörder nachsandte.
    »Nein, Majestät, das tue ich nicht.« Drakonas schickte sich an, seine Hände im Bach vom Bratfett des Kapauns zu säubern. »Beschreibt mir die Gegend, die vor uns liegt.«
    »Offen wie hier, über viele Meilen. Danach erreichen wir einen dichten Wald am Flussufer, überqueren den Fluss und gelangen auf weitere Wiesen, Weideland für die Schafe.«
    »Der Wald! Darauf warten sie«, stellte Drakonas fest.
    Edward war mit seinem Vogel fertig. Jetzt holte er den

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