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Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Titel: Das verbotene Land 2 - Drachensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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weiterer Hieb ließ ihren rechten Arm brechen. Schmerz und Wut ließen sie aufheulen.
    Die Männer hatten zuerst auf Bellonas Kopf und auf ihren Schwertarm gezielt. Sobald sie benommen zu Boden gesunken war, prügelten sie ungehemmt mit ihren Keulen auf die Kriegerin ein und traten nach ihr.
    Nem hörte die Schwester schreien und Bellona fluchen. Dann nahm die Dunkelheit Gestalt an. Es stank nach Schweiß und Dreck. Ein Mann packte ihn und warf ihn zur Seite, um zu Bellona zu gelangen.
    Die Schwester schnappte den stolpernden Jungen und zog ihn über die Straße, um ihn vor dem Kampf zu bewahren. Sie drückte ihn fest an ihren massigen Körper, der vor Anspannung zitterte. Nem sah, wie die Räuber Bellona bewusstlos schlugen, bis diese am Boden lag. Sie hörten erst auf, als die Frau sich nicht mehr rührte.
    Da trat ein weiterer Mann aus der Finsternis. Er war sehr groß, mit breiten Schultern und wulstigen Augenbrauen, der größte Mensch, den Nem je gesehen hatte, selbst wenn er den so genannten Riesen auf dem Jahrmarkt hinzurechnete. An dem Angriff hatte dieser Mann nicht teilgenommen. Er musterte Nem intensiv, während er zu Bellonas schlaffem, blutigem Körper ging. Dann stieß er die Frau mit dem Fuß an.
    »Sucht das Geld«, befahl er seinen Männern.
    Nach einem letzten Tritt, der sicherstellen sollte, dass sie nichts vortäuschte, rollten die Diebe Bellona auf den Rücken. Einer schob die Hand in ihre wollene Tunika.
    »Dafür werdet ihr in der Hölle schmoren«, gellte die Schwester. Sie ließ Nem nicht los.
    Der riesige Räuberhauptmann beachtete sie kaum. »Ich war schon bei meiner Geburt für die Hölle vorgesehen, Schwester. Das hier ebnet mir nur noch mehr den Weg.«
    Sein Kumpan fummelte noch immer in Bellonas Tunika herum.
    »Ich kann es nicht finden«, knurrte er.
    »Er sucht gar nicht. Spielt bloß mit ihren Titten herum«, lachte ein anderer anzüglich.
    »Ich will hier nicht die ganze Nacht rumstehen und zusehen, wie du dich vergnügst, Watt«, meinte der Hüne grimmig. »Mach schon, bevor jemand kommt.«
    Wolken schoben sich vor die schimmernden Sterne. Ein Donnergrollen ließ die Stimmen untergehen. Schon zuckte ein Blitz über den Himmel. In Gedanken langte Nem danach und hielt ihn fest. Der Blitz knisterte in seinen Händen, vor seinem Blick, machte ihn blind. Er schleuderte ihn auf den Mann, der Bellona betastete.
    Vom Blitz getroffen fiel der Mann nach hinten. Zuckend landete er auf der Straße. Der beißende Gestank des verbrannten Fleisches ließ Nem frohlocken.
    »Ich hatte Recht, Grald«, sagte die Nonne. Ihre Hände legten sich fester um Nems Schultern. »Er ist der Sohn des Drachen.«
    Drakonas hockte mit dem Rücken zum Fluss im Wald. Der Junge und die Nonne waren so nahe, dass Drakonas nur die Hand hätte ausstrecken müssen, um sie zu berühren. Reglos und mit angehaltenem Atem verharrte er in der Dunkelheit, wachsam und abwartend.
    Er war den Karrenspuren nachgegangen, bis er fluchend vor dem Wagen voller Pelze gestanden hatte. Als er begriff, dass er sich zum Narren gemacht hatte, waren Bellona und Nem schon weit voraus. Drakonas hatte die Straße nach Süden eingeschlagen. Wenn er Reisende nach den beiden befragte, bestätigte man ihm, dass die zwei ebenfalls diese Richtung genommen hatten, aber nicht zu viel Vorsprung hatten. Trotz des Tempos, das seine Drachenkraft ihm gestattete, hatte er Bellona nicht mehr retten können. Jetzt konnte er nur noch versuchen, den Jungen hier rauszuholen.
    Genau das hatte Drakonas gerade vorgehabt, als Grald die Straße betrat. Drakonas duckte sich tiefer. Nun musste er seinen Plan ändern.
    Grald war ein Drache in Menschengestalt, ganz ähnlich wie Drakonas. Die beiden hatten bereits einen Kampf ausgefochten, den Drakonas nur knapp überlebt hatte. Er hatte diesem Wiedersehen entgegengefiebert, denn seit er wusste, wer Grald war, wusste er auch, wie er ihn bekämpfen konnte. Das hier allerdings war der falsche Ort und auch der falsche Zeitpunkt für einen Drachenkampf.
    Während Drakonas noch nachdachte, ließ Nem seinen Blitzschlag los, und die Nonne sprach aus, wer er war.
    »Der Überfall war ein Ablenkungsmanöver«, begriff Drakonas. »Ihr musstet sichergehen, dass es das richtige Kind ist. Also habt ihr versuchsweise mal vor seinen Augen die einzige Mutter erschlagen, die er je gekannt hat. Jetzt habt ihr eure Antwort.«
    Er spähte zu den rauchenden Überresten des Diebes hinüber. Es stank nach verbrannten Haaren und Fleisch.
    Nem sah

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