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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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seinen Vater. Edward hatte Drakonas fortgeschickt, weil er den Drachen in Menschengestalt nicht mochte und ihm nicht vertraute. Die Warnung jedoch war nicht in den Wind geschlagen. Der König hatte pausenlos darüber nachgedacht, vielleicht sogar schon mit Gunderson Pläne geschmiedet. Innerlich atmete Markus auf.
    »Die Drachen wollen die ganze Menschheit unterwerfen, Vater. Nicht alle Drachen. Manche – wie Drakonas – sind dagegen. Aber viele andere befürworten es.«
    Ihm lag auf der Zunge, dass er ihre Gedanken gelesen hatte. Er hatte die pulsierenden Farben ihrer Angst und ihrer Wut gesehen. Aber diese Worte spülte er mit Bier herunter.
    »Wir haben nur einen Vorteil, die Kanonen«, fuhr Markus fort, als der König weiter schwieg. »Das ist die Schlacht, auf die du dich dein Leben lang vorbereitet hast, Vater. Nun ja, vielleicht nicht ganz. Du wolltest die Drachen selbst bekämpfen, nicht Menschen mit Drachenkräften. Ganz gleich, wie stark ihre Magie ist, eine Kanonenkugel, die in ihre Reihen einschlägt, wird sie zu blutigem Brei machen – Verzeihung, Mutter.«
    Er hatte Angst, sie zu sehr aufzuregen. Aber Ermintrude schüttelte seufzend den Kopf.
    »All dieses Gerede über Krieg«, klagte sie. »Gerade wenn ich dir eine so reizende junge Dame vorstellen möchte.«
    Edward und Markus sahen sie bass erstaunt an.
    »Sie ist eben eingetroffen«, fuhr Ermintrude ruhig fort. »Ihr Name ist lsabel. Sie ist die Tochter des Grafen von Cantwell und eine entfernte Kusine. Als Kinder habt ihr miteinander gespielt, Markus. Ich glaube kaum, dass du dich daran erinnerst, aber sie weiß es noch.«
    Mit einem weiteren ihrer Gedankensprünge, die weniger unlogisch waren, als sie erschienen, fügte Ermintrude hinzu: »Und wann lernen wir Fräulein Evelina kennen?«
    Markus klappte den Mund auf und wieder zu, denn Edward warf ungeduldig ein: »Das ist wohl kaum der richtige Zeitpunkt, meine Liebe!«
    Ermintrude klopfte auf ihr Gebetbuch. »Es ist für alles der richtige Zeitpunkt, Edward. ›Eine Zeit für die Liebe und eine Zeit für den Krieg.‹ So lehrt es uns die Kirche.«
    »Richtig, meine Liebe«, bestätigte der König. »Aber meistens geht der Krieg vor. Und das muss er auch diesmal. Ich glaube, du hast schon einen Plan, mein Sohn. Den würde ich gern hören.«
    Innerlich atmete Markus auf. Vorläufig war er aus dem Schneider.
    »Ich dachte, wir könnten eine kleine Armee nach Norden schicken, um den Vormarsch der Drachenarmee zu verlangsamen. Dann täuschen wir einen Rückzug vor und lenken sie zum Schloss von Idlyswylde, das ohnehin ihr Ziel ist.«
    Edward nickte anerkennend. »Meine Gedanken waren ganz ähnlich.«
    Er wandte sich an Ermintrude. »Du solltest deinem Vater in Weinmauer einen Besuch abstatten, meine Liebe. Wenn du noch heute Abend mit deinen Damen aufbrichst, dann …«
    »Red keinen Unsinn, Edward«, unterbrach ihn Ermintrude gereizt.
    »Du bekommst eine bewaffnete Eskorte.«
    »Aus Rittern, die auf dem Schlachtfeld viel sinnvoller eingesetzt werden könnten als an meiner Seite. Ich will nichts mehr davon hören, Edward, also spar dir deine Worte. Führt ihr euren Krieg und lasst mich meine Angelegenheiten regeln.«
    Edward und Markus wechselten einen Blick.
    »Drakonas sagt, die Drachen fürchten die Kanonen. Sie könnten sie schon vor der Schlacht angreifen. Haben sie das bereits versucht?«, wollte Markus wissen.
    »Der einzige Drache, der bei mir angeklopft hat, war Drakonas«, erwiderte Edward trocken.
    Angesichts des Hasses auf die Kanonen, den er in den Gedanken der Drachen wahrgenommen hatte, fand Markus das überraschend. »Ich finde es merkwürdig, dass sie noch nicht angegriffen haben.«
    »Das sagte Drakonas auch«, antwortete Edward. »Im Gegensatz zu mir. Du kennst den Grund – die Drachen wollen sich den Kanonen nicht stellen. Sie müssen es auch gar nicht. Lieber lassen sie diese armen Menschen abschlachten.«
    Markus überlegte. Diese Antwort klang logisch, war aber irgendwie nicht ganz überzeugend. Sein Vater stellte die Drachen als Feiglinge dar, die sich hinter den Menschen versteckten, aber so war es nicht. Für Markus war die Tatsache, dass die Drachen nicht einmal versucht hatten, die Kanonen zu zerstören, beunruhigend. Er hätte gern mit Drakonas darüber gesprochen, aber der hatte ihm befohlen, »in seinem Zimmer zu bleiben«. Angesichts der mächtigen, alten Bestie, die davor auf ihn lauerte, hielt er diesen Ratschlag für klug.
    Sein Vater legte ihm eine Hand auf die

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