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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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erstarb, wurde aber durch das Flüstern ersetzt, das seine wachen Stunden vergiftete.
    Manchmal hörte Markus von Drakonas, aber der Drache konnte immer nur dasselbe berichten: »Ich kann sie nicht finden.«
    Vielleicht lag es an der anstrengenden Fahrt, vielleicht auch an der Anspannung, dass Markus einige Tage nach seiner Heimkehr leichtes Fieber entwickelte. Obwohl er darauf beharrte, dass es »nicht so schlimm« sei, war er blass und verlor den Appetit. Seine erschrockene Mutter, die daran dachte, dass sie ihn beinahe verloren hätte, steckte ihn sofort ins Bett und rief die Hofärzte herbei.
    Die beruhigten Ermintrude, weil sie grundsätzlich Markus' Einschätzung zustimmten, es sei »nicht so schlimm«. Allerdings empfahlen sie einige Tage strenge Bettruhe. Niemand durfte etwas sagen, das ihn aufregte oder beunruhigte. So verbot Ermintrude augenblicklich jeden Besuch von Edward und Gunderson. Stattdessen leistete Lady lsabel ihrem Sohn angenehmere Gesellschaft. Die Königin hoffte, dass durch die Pflege des jungen Mannes, der bei seiner Heldentat verletzt worden war, liebevolle Gefühle bei seiner künftigen Gemahlin entstehen würden. Und wie sollte Markus in diesem geschwächten Zustand ihren warmen Rehaugen und ihrer sanften Art widerstehen können?
    Der Prinz bat seinen Vater um Hilfe. Aber für Krankheiten waren Frauen zuständig, und Edward hatte ohnehin nicht vor, sich seiner Frau zu widersetzen, denn auch er sorgte sich um Markus' Gesundheitszustand. Also überließ der König seinen Sohn der weichen, duftenden Gefangenschaft. Immerhin tat Edward, was er konnte, um ihn aufzumuntern, indem er Markus drängte, rasch wieder zu Kräften zu kommen, weil man ihn bald brauchen würde.
    Markus schluckte seine Medizin, trank seine Brühe und blieb im Bett. Er hörte zu, wenn Lady lsabel ihm vorlas oder die Harfe schlug und dazu sang. Ihre mutige Entscheidung, im Schloss zu bleiben, beeindruckte ihn, so wie seine Mutter es beabsichtigt hatte. Es berührte ihn, wie sehr sie ihn bewunderte, und bald stellte er fest, dass er viel lieber sie ansah als die Soldaten, die draußen die Schlossmauern bemannten. Darüber hinaus war ihre süße, klangvolle Stimme die einzige, welche die Stimme des Drachen übertönen konnte.
    Er hielt es für möglich, dass er sich gerade verliebte.
    Markus erinnerte sich an den Moment. Er war in seinem kleinen Raum gewesen, wo er den Träumen der Drachen lauschte, weil er hoffte, auf Informationen zu stoßen, die ihm helfen konnten, sein Volk zu retten. Da hatte jemand seine Hand berührt.
    Als er die Augen aufschlug, war lsabel an seiner Seite.
    Sie hat wunderschöne Augen, hatte er gedacht. Ihre blassgraue Iris war von einem dunkelgrauen Ring umgeben. In diese Augen hätte er ewig blicken können. Die Stimme des Drachen wurde leiser. Markus hörte nur noch lsabels Stimme, sah nur noch ihre Augen.
    Danach schien Markus keinen klaren Gedanken mehr fassen zu können, wenn Lady lsabel in seiner Nähe war. Vielleicht war es die Krankheit, vielleicht auch die Liebe. Wenn lsabel nicht da war, wanderten seine Gedanken zu ihr und von allem anderen weg. So verbrachte er immer weniger Zeit in seinem kleinen Raum.
    Am siebten Tag nach seiner Rückkehr lag Markus im Bett. Sein Blick ruhte wie immer auf dem Mädchen. lsabel beendete gerade das Buch, aus dem sie ihm vorgelesen hatte, und legte es auf das Tischchen neben sich.
    Das Gespräch verstummte. Sie widmete sich wieder ihrer Stickarbeit. Der Stoff, an dem sie arbeitete, wurde von einem großen Rahmen straff gespannt, damit die Nadel leichter zu führen war. Dieser Rahmen stand vor ihr, und sie lehnte sich darüber, um konzentriert winzige Stiche zu setzen. Mit leichtem Stirnrunzeln durchbohrte sie den Stoff mit der Nadel und zog dann bunte Fäden hindurch. Es war so still im Zimmer, dass Markus hören konnte, wie der Faden durch den Stoff glitt.
    Er betrachtete lsabels Hände. Ihre Haut war glatt und weiß. An den feingliedrigen Fingern, die so geschickt die Nadel führten, saßen abgerundete, rosarote Fingernägel. Plötzlich hatte er den Eindruck, der Faden, den sie benutzte, käme nicht von der Spule, sondern unmittelbar aus seinem eigenen Kopf. Fasziniert sah er zu, wie sie die Farben seiner Magie zu einem seidenen Faden zusammenzwirbelte und dann in ihr Bild einstickte.
    »Wie macht Ihr das?«, fragte er lachend und staunend zugleich.
    lsabel schaute auf. »Das ist nicht sehr schwer, Hoheit. Man muss nur aufpassen, dass die Stiche klein und

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