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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Vater.« Markus stockte. »Irgendwie … ich weiß nicht …«
    Da tauchte Lady lsabel neben ihm auf. Markus lächelte.
    »Nein«, erwiderte er freundlich. »Ich habe seit Tagen nichts von ihm gehört. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigen würdest, Vater. Ich habe Lady lsabel versprochen, mit ihr Dame zu spielen.«
    Er und seine Verlobte setzten sich an einen Tisch am Feuer.
    Evelina schmiedete derweil Pläne, wie sie ihren Prinzen zurückgewinnen würde.
    Bei seiner Rückkehr war es ihr gelungen, einen Blick auf Markus zu erhaschen, als man ihn in sein Zimmer trug. Sie war zutiefst erschrocken. So blass und schmal sah er aus, als stünde er schon auf der Schwelle zum Tod. Was sollte dann aus ihr werden? Andererseits, stellten ihre sich überschlagenden Gedanken fest, wäre sie dann die Mutter des einzigen Sohnes, den der arme Markus je gezeugt hätte. So beschloss Evelina, die Nachricht von seinem Tod mit Fassung aufzunehmen, und reagierte beinahe enttäuscht, als sie hörte, dass er auf dem Wege der Besserung war.
    Das Dienstmädchen, das Evelina mit Informationen versorgt hatte, hatte das Schloss verlassen. Seit Evelina jedoch frei herumstreifen konnte, hatte sie sich mit der Köchin angefreundet, die sie auf dem Laufenden hielt. Sie berichtete, dass Lady lsabel mit Sack und Pack in den Königsflügel umgezogen sei und sich als Markus' Pflegerin und Gefährtin bewähren würde. Evelina kochte vor Eifersucht.
    An diesem Tag wagte sie, dem Prinzen einen Besuch abzustatten. Mutig spazierte sie in den Flügel der königlichen Familie hinein. Die Wachen vor den Gemächern des Prinzen geleiteten sie wieder hinaus. Dann versuchte Evelina, mitten in der Nacht zu Markus zu schleichen. Lady lsabel mochte hübsch die Laute spielen, aber Evelina verfügte über Talente, die der Prinz bestimmt weitaus aufregender fand. Eine Nacht mit ihr im Bett, und die Sache war erledigt.
    Wissbegierig fragte Evelina die Köchin nach Geheimgängen aus, von denen die Barden immer sangen. In ihren Liedern schlüpften heimlich Verliebte durch solche Verbindungstunnel, um einander umarmen zu können. Leider war der Architekt dieses Palasts wohl kein Romantiker gewesen, denn die Köchin wusste nichts von irgendwelchen Geheimgängen, und sie wohnte schon zwanzig Jahre hier.
    »Auch wenn ich mich erinnere«, wie sie nachdenklich bemerkte, »dass es mal einen Bereich gab, der abgeschlossen wurde. Niemand durfte hinein. Es sei zu gefährlich, sagte man uns. Die Decke war einsturzgefährdet oder so.«
    »Das hilft mir auch nicht viel«, seufzte Evelina.
    »Angeblich hat Seine Hoheit nach dir gefragt«, verriet ihr die Köchin.
    »Wirklich?« Evelina strahlte.
    »Er hat gehört, dass du zu ihm wolltest, und hat Lady lsabel gebeten, dich zu holen.«
    »Tatsächlich?« Evelinas Herz klopfte schneller. »Seine Hoheit hat nach mir geschickt? Wann denn? Heute Morgen?«
    »Oh, nein. Schon vor einigen Tagen«, sagte die Köchin.
    »Aber … es ist niemand gekommen!«, jammerte Evelina.
    »Lady lsabel hat es Euch nicht mitgeteilt«, erklärte die Köchin augenzwinkernd. »Sie hat es Seiner Hoheit zwar versprochen, hat es aber nicht getan.«
    Die Köchin liebte Klatsch und schmückte ihre Geschichten gern ein wenig aus. Sie genoss das Gefühl ihrer eigenen Wichtigkeit, und sie mochte Evelina. Ihre Geschichte hatte einen wahren Kern, allerdings nur einen kleinen. Markus hatte sich tatsächlich nach Evelina erkundigt, allerdings bei seiner Mutter und nicht bei Lady lsabel. Die wusste nichts von dem Mädchen, dafür hatte Königin Ermintrude schon gesorgt.
    Evelina glaubte die Geschichte, weil sie daran glauben wollte und weil sie – an lsabels Stelle – genau dasselbe getan hätte.
    Darum beschloss sie, dass jetzt die Zeit für drastischere Maßnahmen gekommen war.
    Es wurde Zeit, einkaufen zu gehen.
    Als echte Tochter ihres Vaters hatte Evelina vom ersten Tag an nach kleinen, gut transportierbaren Wertstücken Ausschau gehalten, die man im Ärmel, im Mieder oder im Geldbeutel verstauen konnte. Die hastige Abreise der Hofdamen hatte sich dabei als Glücksfall erwiesen. Evelina war in die verlassenen Räume geschlichen und hatte sich an dem bedient, was die Damen zurückgelassen hatten. Da die Frauen in heller Panik gepackt hatten, machte Evelina reiche Beute. Hier fand sie ein paar Perlen, dort edelsteinbesetzte Kämme, dann wieder eine silberne Haarbürste, einen Ring oder ein schönes Paar silberner Kerzenhalter.
    Evelina zog den Mantel an, warf einen

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