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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Schleier über und tat, als wäre sie eine Magd. So wagte sie sich aus dem Palast in die Stadt hinunter. Als Erstes ging sie zum Pfandleiher, von dort aus in einen schmuddeligeren Teil der Stadt. Obwohl Evelina noch nie von Ramsgate-upon-the-Aston gehört hatte, geschweige denn dort gewesen war, wusste sie, wo sie suchen musste, was sie brauchte, und fand es mit Leichtigkeit.
    Immerhin war sie Ramones Tochter.
    Als sie in den Palast zurückkehrte, hatte sie, was sie brauchte.
    Der Zeitpunkt für diesen Einkaufsbummel war gut gewählt. Ab jener Nacht sollte das Leben sich massiv verändern.
    Gegen Mitternacht ritt ein Bote auf einem schweißnassen Pferd in den Hof. Trotz der späten Stunde nahm Gunderson ihn in Empfang. Wenn es Probleme gab, war der Alte immer zur Stelle. Nach einem Blick auf den Boten rief er Männer mit Fackeln herbei und schickte eilends einen Diener los, um den König zu holen.
    Der Reiter war voller Straßenstaub und so erschöpft, dass er aus dem Sattel rutschte. Seine Kehle war so trocken, dass er kein Wort herausbrachte. Als jemand ihm Wasser brachte, löschte er den schlimmsten Durst, ehe er seine Nachricht weitergab.
    »Neubramfels wird angegriffen!«, sagte er heiser. »Vor drei Tagen sind die Dämonen aufgetaucht und haben die Stadt eingekesselt.«
    Er nahm noch einen Schluck, den er jedoch hustend wieder ausspuckte.
    Niemand sagte ein Wort. Alle warteten unter grimmigem Schweigen.
    »Sie haben das Feuer der Hölle mitgebracht!«, keuchte er, als er wieder reden konnte. »Sie haben Blitze beschworen. Wir konnten nichts gegen sie tun. Die Steine aus unseren Katapulten explodierten mitten in der Luft. Ein Pfeilhagel verwandelte sich in einen Krähenschwarm und flog einfach davon. Ich bin nicht verrückt, Majestät!«, beteuerte der Mann eindringlich. »Ich schwöre bei Gott, dass ich es mit eigenen Augen gesehen habe!«
    »Ich zweifle nicht daran.« Edward nahm den Mann an beiden Schultern und hielt ihn fest. »Drei Tage, sagst du? Ist die Stadt gefallen? Oder haltet ihr sie noch?«
    »Halten!« Der Bote lachte bitter. Seine Stimme klang brüchig.
    »Da gibt es nichts mehr zu halten. Die Stadt ist völlig zerstört! Wir haben versucht, die Feuer zu löschen, aber die Flammen waren überall und haben sich rasend schnell ausgebreitet.«
    Jetzt bemerkten alle im flackernden Licht der Fackel, dass seine Augenbrauen und die Haare an der Stirn völlig versengt waren. Sein Mantel wies zahlreiche Funkenlöcher auf, und ein Ärmel war weggebrannt. Darunter war eine hässliche Verbrennung am Arm zu erkennen.
    Jeder der Umstehenden konnte sich das Unheil vorstellen. Feuer war der Albtraum jeder Stadt. Aus Platzgründen standen die strohgedeckten Fachwerkhäuser dicht an dicht nebeneinander. Da ein Brand nur schwer zu löschen war, konnte ein Feuer, das einmal ausgebrochen war, leicht eine ganze Stadt verzehren.
    »Dann kam noch ein Drache«, fuhr der Mann fort, ohne jemanden anzusehen. Wie im Fieber redete er mit sich selbst. »Ein großes, rotes Ungeheuer. Wir dachten, wir wären erledigt, aber er griff nicht uns an. Er ging auf die Dämonen los und … und …«
    Der Bote stockte und blinzelte.
    »Was, Mann?«, wollte Edward wissen. »Was geschah?«
    »Er wurde von einem Wirbelsturm erfasst«, erzählte der Mann ehrfürchtig. »Ein Wirbelsturm packte das Untier und schüttelte es so durch, dass es beinahe auf die Stadt gestürzt wäre. Derselbe Wind hat das Feuer angefacht, worauf es sich noch viel schneller ausbreitete.«
    »Das könnte Drakonas gewesen sein«, meinte Edward mit leiser Stimme zu Gunderson, den er beiseitegenommen hatte. »Offenbar hat er seine Meinung geändert, was das Töten von Menschen angeht. Aber die Krieger scheinen sich gegen ihn verteidigen zu können. Was glaubst du, was von der Stadt noch übrig ist?«
    »Schutt und Asche, mein König. Und die Toten«, sagte Gunderson.
    Edward wandte sich wieder an den Boten. »Es müssen noch andere außer dir entkommen sein. Weißt du, wie viele das sind?«
    »Vielleicht eine Hand voll, Majestät. Die meisten hatten viel zu viel Angst vor den Dämonen, um die Stadt zu verlassen. Lieber das Leben verlieren als die unsterbliche Seele.«
    »Es sind keine Dämonen!«, fuhr Edward auf. »Hör auf damit. Das sind Menschen wie wir!«
    Der Mann starrte ihn an.
    »Das hat keinen Sinn, mein König«, riet Gunderson. »Er wird Euch nicht glauben. Die Drachen nutzen jeden Albtraum und Aberglauben aus, den die Menschheit je gehegt hat.«
    »Tausende

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