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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Was geschehen ist, ist geschehen, wie die Menschen sagen.«
    »Du prophezeist also, dass die Menschen uns mit ihren Kanonen ausrotten werden«, knurrte Malfiesto gereizt. »Verzeih mir, dass mir nicht einleuchtet, wie die Zucht von Drachenmenschen, also noch mächtigerer Menschen, uns retten soll.«
    »Ich will es euch erklären. Alles begann mit Brayard.«
    Während Anora sprach, sah sie betont an Lysira vorbei, die sich Mühe gab, schweigend zuzuhören.
    »Durch Gralds Stümperei erfuhr Brayard, dass man kleine Jungen aus Seth herausschmuggelte. Er folgerte, dass es eine Stadt wie Drachenburg geben müsse, aber ich glaube nicht, dass er sie gefunden hat. Er erzählte mir, was er wusste, und bestand darauf, dass ich die Sache dem Parlament mitteile – sonst würde er das tun. Das konnte ich jedoch nicht zulassen. Die Tatsache, dass wir Menschen gezüchtet hatten, die Drachenmagie einsetzen können, hätte unter allen Drachen für helle Aufregung gesorgt.«
    Die gemurmelten Kommentare der Anwesenden waren schwarz und von Feuer gesäumt.
    »Lasst mich ausreden!«, verlangte Anora. Sie wartete, bis die Farben sich legten. »Er hätte unsere Pläne zunichte gemacht. Zum Besten aller musste er geopfert werden. Und das wurde er. Niemand sollte es je mitbekommen. Grald hat Brayard getötet und den Mord wie einen Unfall aussehen lassen. Als ob der Drache sich im Sturm verflogen hätte und gegen einen Berg geprallt wäre. Dann wäre alles wieder gut gewesen, doch Bran, Brayards Sohn, gab sich nicht damit zufrieden. Er konnte nicht glauben, dass sein Vater so waghalsig gewesen war. Vor seinem Tod hatte Brayard mir versichert, dass er mit niemand anderem über seinen Verdacht gesprochen hatte. Inzwischen weiß ich, dass er seinem Sohn gegenüber zumindest etwas angedeutet haben muss. Wie viel das war, weiß ich nicht genau, doch es reichte aus, um Bran nach Seth fliegen zu lassen. Vermutlich wollte er die Menschen warnen, ihnen mitteilen, was dort vorging. Die Frauen von Seth beherrschten die Drachenmagie so gut, dass sie Bran beinahe umgebracht hätten. Nach seiner Flucht kehrte er zurück und erzählte jedem, der es hören wollte, davon. Er wollte Unruhe stiften, denn er glaubte, dass dann die Wahrheit über den Mord an seinem Vater herauskäme. Was dann geschah, wisst ihr. Drakonas wurde losgeschickt, um sich um Maristara zu ›kümmern‹. Er sollte einen Menschenkönig nach Seth bringen, der die Herrscherin der Drachen überreden sollte, das Reich zu verlassen. Ab diesem Zeitpunkt ging alles schief. Grald verlor die Nerven und schickte einen seiner magisch begabten Mönche los, um Drakonas zu erledigen. Diese Verrückten haben uns viel mehr geschadet als Drakonas, denn sie zeigten ihm, dass Menschen über Drachenmagie verfügten. Maristara hat den verbrauchten Menschenkörper nicht schnell genug abgelegt, so dass neben Drakonas auch noch zwei Menschen Maristaras Geheimnis des Körpertauschs entdeckten. Wir mussten umgehend eingreifen, um den Schaden wieder zu beheben. Zum Glück gab es dank Drakonas bald Gelegenheit dazu. Er kam auf die Idee, dass der Menschenkönig sich mit der Menschenfrau, einer Hohepriesterin aus Seth, paaren sollte. Es sollte ein Sohn gezeugt werden, der zu starker Drachenmagie fähig wäre. Dieser Sohn sollte später einmal mit Maristara abrechnen. Später nahm Drakonas von diesem Plan wieder Abstand, aber Grald und ich erkannten, wie nützlich er uns sein könnte. Ich brachte Drakonas dazu, ihn weiter zu verfolgen. Die Menschen kamen zusammen, und die Frau wurde befruchtet. Dann pflanzte auch Grald der Frau seinen Samen ein. Sie sollte ein Kind gebären, das halb Mensch, halb Drache wäre. Aber auch das ging schief. Grald hatte den Befehl gehabt, die Menschenfrau zu entführen und nach Drachenburg zu bringen, ehe er sie schwängerte. Doch er konnte die Triebe des Menschenkörpers, in dem er steckt, nicht beherrschen. Hätte Drakonas jetzt meinen Befehlen gehorcht, wäre immer noch alles gut geworden. Er sollte beide Kinder zu mir bringen, aber er widersetzte sich mir. Denn mittlerweile fühlte er sich diesen Menschen verbunden und bekam Schuldgefühle, weil er den Tod der Mutter heraufbeschworen hatte. Damals wusste er bereits, dass jemand aus dem Parlament mit den Drachen gemeinsame Sache machte. Er traute niemandem mehr.«
    »Womit er wohl Recht hatte«, grollte Malfiesto.
    Anora beachtete ihn nicht. »Grald fürchtete, Bran hätte herausbekommen, wo Drachenburg lag. Ob das stimmte oder nicht,

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