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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Jahre lang habe ich mit Grald und Maristara kooperiert. Wir haben unsere Pläne heimlich vorangetrieben und dabei gehofft – zumindest hoffte ich das –, dass wir nie zu so drastischen Maßnahmen greifen müssten. Ich hoffte, die Erfindungen würden scheitern, und die Menschen würden sich anderem zuwenden. Aber ich habe ihr Bedürfnis nach Eroberung und Macht unterschätzt. Was unsere Pläne angeht, so kann ich euch keine Einzelheiten verraten.«
    Bei diesen Worten brach Gemurmel auf. Die Drachen peitschten mit ihren Schwänzen, raschelten mit den Flügeln und scharrten mit den Klauen.
    »Von Rechts wegen, Premierministerin«, mahnte Malfiesto, »bist du verpflichtet, uns alles zu sagen.«
    »Ich habe so viele Gesetze gebrochen, alter Freund, dass es auf eines mehr auch nicht mehr ankommt«, erwiderte Anora. »Außerdem bin ich nicht mehr deine Premierministerin. Ich trete von meinem Amt zurück. Wer stellt sich auf meine Seite?«
    Die Drachen fauchten und knurrten, schnappten und spuckten. Viele Köpfe neigten sich in Kampfposition, sie erhoben die Flügel und peitschten mit den Schwänzen. Malfiesto brüllte tatsächlich los, was noch nie da gewesen war, um die anderen Drachen zur Vernunft zu bringen. Fünf jüngere Drachen, drei Männchen und zwei Weibchen, flogen aufgebracht davon. Andere blieben zurück und stritten weiter.
    »Hier kannst du nichts mehr ausrichten«, stellte Drakonas fest. Dankbar verließ auch Lysira das Parlament.
    Sobald sie draußen war, hob sie die Flügel und brauste in die sternklare, kühle Nacht hinein. Nach ein paar tiefen Atemzügen ging es ihr wieder besser.
    »Wo bist du, Drakonas?«, wollte sie wissen. Endlich konnten sie offen miteinander reden.
    »Ich bin hier«, sagte er. »In deinen Gedanken. Wann immer du willst, findest du mich dort.«
    »Ich meine, wo ist dein Körper?«, hakte Lysira nach.
    »Es ist besser, wenn du das nicht weißt«, erwiderte Drakonas. »Nicht etwa, dass ich dir nicht traue, Lysira, aber es sind schon zwei Mitglieder deiner Familie gewaltsam ums Leben gekommen. Einen dritten Tod will ich nicht riskieren, besonders wenn diejenige mir am Herzen liegt.«
    Lysiras Farben schimmerten so auf, dass sie selbst von ihrem Glanz geblendet wurde.
    »Dennoch kann ich deine Hilfe gebrauchen«, fuhr Drakonas fort. »Ich brauche Augen, die für mich sehen, und Ohren, die für mich hören. Aber nur, wenn du das auch möchtest.«
    »Du meinst, nur wenn ich deine Sicht der Dinge teile«, überlegte Lysira langsam. »Ich bin mir nicht sicher, dass es so ist, Drakonas. Anoras Worte haben mich erschreckt.«
    »Anora ist blind vor Furcht, Lysira. Sie kann nur einen Weg sehen, den Weg in den Untergang. Es gibt viele Wege. Manche davon liegen im hellen Sonnenschein.«
    Darauf antwortete Lysira nicht sofort. Sie sah, wie der Boden unter ihr dahinflog. Von hier oben waren Menschen klein wie Ameisen. Sie konnten den Drachen nicht einmal ausmachen. Plötzlich wurde ihr klar, dass sie noch nie einen Menschen aus der Nähe gesehen hatte, immer nur von so hoch oben.
    »Dann will ich für dich die Augen offen halten, Drakonas«, willigte Lysira ein. »Es wird Zeit, dass ich mir die Welt anschaue. Aber vorher sollst du wissen, dass ich unser Volk niemals verraten werde. Selbst wenn ich mich dadurch gegen jemanden stellen müsste, der mir am Herzen liegt. Was soll ich für dich tun?«
    »Ich muss wissen, was aus dem Königssohn Markus geworden ist. Ich wage nicht, mit ihm Kontakt aufzunehmen, denn Anora und die anderen suchen nach ihm. Wenn sie ihn finden, werden sie ihn töten. Hier, so sieht er aus.«
    Lysira erschien das Bild eines Menschen – jung und ansehnlich mit hellen Haaren und braunen Augen. Sie müsste zugeben, dass dieser Mann wirklich nicht wie ein Monster aussah.
    »Und was mache ich, wenn ich ihn finde?«, fragte sie.
    »Ihn warnen«, bat Drakonas. »Du musst ihn warnen. Er und sein Volk sind in Gefahr.«
    »Und dann wird er seine Kanonen nehmen und uns damit angreifen«, folgerte Lysira bedrückt. Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht …«
    »Lysira«, hielt Drakonas mit sanfter Stimme dagegen, »Grald will diese Menschen nicht versklaven. Er will sie alle abschlachten.«
    Sie behielt ihre Farben für sich.
    »Bitte, Lysira. Du hast es selbst gesagt. Die Drachen sind außer sich vor Angst. Aber wir können diesem Wahnsinn Einhalt gebieten.«
    Drachen lassen sich nur sehr ungern zum Handeln bewegen.
    »Ich denke darüber nach, Drakonas«, antwortete

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