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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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gekommen, die den Menschen erklärt hatten, dass der Prinz sich während einer Angelfahrt auf dem Fluss verirrt hätte. Man hatte die Fischer gebeten, nach ihm Ausschau zu halten. Nun waren seine Untertanen nicht nur glücklich, ihren Prinzen zu sehen, sondern freuten sich auch auf die stattliche Belohnung, die auf seine sichere Rückkehr ausgesetzt war.
    »Majestät«, sagte einer der Fischer, während er Markus auf die Schulter klopfte. »Ihr seid der Fang des Jahres. Bitte um Vergebung, Majestät.«
    Sein Mönchsgewand hatte Markus mit einer eilig erfundenen Geschichte erklärt: Er sei in den Fluss gefallen und von einem Mönch gerettet worden, der ihn mit trockenen Kleidern versorgt hätte. Bezüglich Evelina äußerte Markus eher vage – sie hätte ihn gefunden und gepflegt. Diese Information nahmen die Fischer mit ungerührter Miene auf. Schließlich war er ihr Prinz.
    Eilig holten sie ihre Netze ein, um den zwei Verirrten erst einmal zu helfen. Schon bald standen Markus und Evelina an Land, wo das halbe Dorf sie umringte. Ein Fischer schickte seinen Sohn zum Dorfältesten, um diesen von ihrem Glück zu unterrichten. Der Älteste traf den Jungen auf halbem Wege, denn als er das Stimmengewirr vernommen hatte, war er losgegangen, um nachzusehen, was geschehen war. Er begrüßte den Prinzen und dessen Begleiterin, die Markus als »Fräulein Evelina« vorstellte, mit ruhiger Würde und bot ihnen sogleich sein Haus als Schlafplatz an.
    »Vielen Dank, mein Herr«, antwortete Markus. »Ich weiß, dass meine Eltern krank vor Sorge sein müssen. Könnte ihnen wohl jemand eine Nachricht überbringen?«
    »Niemand im Dorf besitzt ein Pferd«, erwiderte der Dorfälteste. Angesichts des niedergeschlagenen Gesichtsausdrucks seines Prinzen fügte er jedoch hinzu: »Morgen schicke ich unseren schnellsten Burschen los. Er soll die Königsgarde suchen.«
    Mehr war derzeit offenbar nicht möglich. Daher nahm Markus dieses Angebot dankend an. Er war ohnehin zu erschöpft und zu hungrig für Einwände.
    Die Frau des Ältesten brachte einen eilig aufgewärmten Rest Fischsuppe vom Abendessen auf den Tisch, und Markus eroberte ihr Herz, weil er zwei Teller aß und schwor, er hätte an der königlichen Tafel nie etwas so Köstliches bekommen. Die Frauen begutachteten kopfschüttelnd seine verletzten Hände, bereiteten schon während des Essens einen Kräuterumschlag vor und machten ihm daraus anschließend einen neuen Verband.
    Als Markus satt und aufgewärmt war und sich in Sicherheit fühlte, merkte er, wie der Schlaf nahte. Er musste im Sitzen eingedöst sein, denn plötzlich nahm er wahr, wie der Dorfälteste ihm zu einer Matratze auf dem Boden half, seinem eigenen Bett. Markus ließ sich auf die Matratze fallen und machte die Augen wieder zu.
    »Danke sehr, guter Herr, aber ich bleibe bei ihm«, sagte Evelina schüchtern. »Mein Platz ist an seiner Seite.«
    »Nein«, wehrte Markus ab. Er schlug noch einmal die Augen auf. »Das kann ich nicht zulassen. Du bist genauso müde wie ich. Mein Herr, ich wäre Euch dankbar, wenn Ihr Fräulein Evelina heute Nacht ebenfalls unterbringen könntet.«
    Das war nett gemeint, darum wunderte er sich über den erzürnten Blick, den Evelina ihm zuwarf. Womit hatte er sie geärgert? Wortlos rauschte sie mit dem Dorfältesten und dessen Frau aus dem Haus.
    Als Markus sich seiner Müdigkeit überließ, bohrten sich die roten Augen des Drachen in ihn hinein und ließen ihn mit klopfendem Herzen aufschrecken. Er war schweißgebadet. Seine Hände brannten und schmerzten.
    Es sollte lange dauern, bis er wieder in den Schlaf fand.
    Evelina hingegen schlief tief und fest. Früh am Morgen wachte sie auf, doch in ihr kochte noch der Zorn darüber, wie abfällig Markus sie am Vorabend behandelt hatte. Das war der perfekte Augenblick gewesen, mit ihr allein zu sein und sie zu verführen. Und er hatte ihn weggeworfen! Natürlich war er erschöpft und verletzt gewesen, aber jeder andere Mann hätte über solche kleineren Unannehmlichkeiten hinweggesehen.
    Sie war bei der verheirateten Tochter des Dorfältesten untergebracht, die zusammen mit ihrem Mann – einem Fischer – bei Tagesanbruch auf den Beinen war. Aus Respekt vor ihrem Gast verließen die beiden so schnell wie möglich das Haus, um Evelina eine gewisse Privatsphäre zu gewähren. Die Frau ging zum Fluss, um Wäsche zu waschen, ihr Mann ging fischen.
    Evelina lag auf ihrem Strohsack, schmiedete Pläne und verwarf sie wieder und überlegte, was sie

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