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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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erzählt, Draka«, sagte Anton.
    Drakonas schüttelte den Kopf. »Aber nein, kein Wort.«
    »Du sollst nicht lügen, Kleines«, mahnte Rosa. »Lügen ist eine Sünde. Das wird dem Drachen nicht gefallen.«
    »Der Drache ist aber nicht hier«, hielt Drakonas frech dagegen.
    Anton verschluckte sich beinahe an seinem Bier. Eilig stand er auf, um einen Blick aus dem Fenster zu werfen. Rosa legte eine Hand auf die von Drakonas und drückte sie fest.
    »So darfst du nicht vom Drachen sprechen«, erklärte sie mit lauter Stimme. »Das ist respektlos.«
    Sie sah Anton an. Drakonas bemerkte die Angst in ihren Augen.
    Ihr Mann setzte sich wieder hin. »Keiner da. Vielleicht sollten wir nicht so überrascht sein«, sagte er zu seiner Frau. »Das Mädchen ist schließlich noch recht jung. Vielleicht erzählen sie ihnen erst alles, wenn sie alt genug sind, um in Frage zu kommen.«
    »Alt genug, um wozu in Frage zu kommen?«, hakte Drakonas nach. Seine großen, unschuldigen Kinderaugen wanderten von einem zum anderen.
    »Oh je, ich hätte wohl besser nichts gesagt.« Rosa zupfte nervös an ihrem Kleid und drehte den Stoff zwischen den Fingern.
    »Ich werde nichts verraten«, gelobte Drakonas. »Ist es ein Geheimnis? Ich kann ein Geheimnis für mich behalten.«
    »Nein, es ist kein Geheimnis«, antwortete Anton nach einer kurzen Pause langsam. »Jeder in Drachenburg weiß über den Palast Bescheid. Schließlich ist es eine Ehre, vom Drachen erwählt zu werden. Wenn ein Mädchen achtzehn wird, kann sie auserwählt werden. Unsere Tochter wurde gleich genommen.« Rosa wurde rot vor Stolz. »Der Drache nimmt nur die Mädchen mit starker Magie. Die Auserwählten ziehen zu ihm in den Palast. Dort dienen sie ihm und bekommen dafür alles, was sie wollen.«
    »Wie ist es denn im Palast?«, erkundigte sich Drakonas gespannt.
    »Gute Güte, Kindchen, das wissen wir doch nicht«, lächelte Rosa. »Wir waren noch nie im Palast.«
    »Aber Ihr habt Eure Tochter doch mal gesehen, seit sie dorthin umgezogen ist«, beharrte Drakonas.
    »Nein, schon viele Jahre nicht mehr.« Antons Gesicht wirkte gequält. »Wenn eine Frau einmal in den Palast geht, kommt sie nie wieder heraus. Das ist eine der Regeln. Keine besonders gute, wenn man mich fragt.«
    »Aber wir bekommen Briefe von ihr«, berichtete Rosa hastig. Sie warf ihrem Mann einen besorgten Blick zu. »Zweimal im Jahr schreibt sie, wie glücklich sie im Dienste des Drachen ist und wie gut es ihr geht. Du bist so begabt, Draka. Du wirst bestimmt auch vom Drachen ausgewählt.«
    »Möglich.« Drakonas blieb vorsichtig. »Wo ist denn der Palast?«
    »Na, Draka, jetzt willst du mich aber auf den Arm nehmen«, lachte Rosa. »Jeder weiß, wo der Palast ist.«
    »Und jeder weiß, dass wir nicht in seine Nähe dürfen«, erinnerte Anton ihn streng. »Auch die Kinder nicht.«
    Drakonas lächelte verschmitzt und hob seinen Teller an. »Kann ich bitte noch etwas bekommen? Es schmeckt wirklich sehr gut.«
    Befriedigt tauchte Rosa die Kelle in den Topf.
    Anton stand auf. »Ich muss wieder an den Amboss. Es kann heute spät werden. Wir haben plötzlich alle Hände voll zu tun. Heute Morgen kam ein großer Auftrag. Lauter Waffen.«
    Rosa stellte Drakonas den Teller hin. Dieser tat so, als wäre er einzig und allein mit seinem Essen beschäftigt, hörte aber genau zu.
    »Waffen?«, wiederholte Rosa. »Was für Waffen?«
    »Hauptsächlich Wurfpfeile. So viele wie möglich und so schnell wie möglich. Einer der Gesegneten kam heute früh vorbei, um es mir mitzuteilen. Aber nicht nur mir – alle Schmiede der Stadt wurden aufgefordert, alles andere liegen zu lassen und sich nur diesen Waffen zu widmen.«
    »Und was macht ihr dann damit?«
    »Wir geben sie den Gesegneten.«
    »Und die, was machen die?«
    »Sie bringen sie zum Palast. So hat man es mir gesagt. Dort werden die Waffen aufbewahrt.«
    »Im Palast …« Rosa runzelte die Stirn. »Dann ist an den Gerüchten womöglich doch etwas dran.«
    »Denkbar«, brummte Anton.
    Rosa seufzte und presste die Hände zusammen.
    Ihr Mann küsste sie auf die Wange. »Keine Sorge, Weib. Was sich da zusammenbraut, hat nichts mit uns zu tun. Es bringt mir nur mehr Arbeit und damit Extrarationen. Was machst denn du heute Nachmittag?«
    »Ich muss zum Markt. Das wollte ich heute Morgen schon, aber ich wollte Draka nicht alleine hierlassen.«
    »Mir geht es gut. Wirklich«, meldete Drakonas sich zu Wort.
    »Ihr könnt ruhig gehen, Rosa. Es macht mir nichts aus, allein zu sein.

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