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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Wasser wie möglich werde vom Grab weggeführt und sickere wieder in den Boden ein. Ähnlich wie ein Drainagefeld für einen Faulbehälter, überlegte Malone.
    »Haben die Zahlen neben den Eingängen eine Bedeutung?«, fragte er.
    »Sie sind enorm wichtig«, antwortete Pau. »Nehmen Sie den falschen Eingang, und Sie kommen vielleicht nie wieder hier heraus.«
    Tang war nicht in der Stimmung für Winkelzüge.
    Er betrachtete die Löcher im Boden und befahl: »Ihr beide haltet dort Wache. Lasst diesen Raum nicht aus den Augen. Falls ein Ausländer aus diesen Eingängen herauskommt, erschießt ihn.«
    Sie nickten zustimmend.
    Er winkte Viktor, ihn zu begleiten.
    Es wurde Zeit, sich mit Ni Yong zu befassen.
    Ni sah, dass er am Eingang zum Grab von Qin Shi stand, genau wie der Generalsekretär es ihm beschrieben hatte. Vor beinahe fünfundzwanzig Jahren hatte ein Team von fünf handverlesenen Forschern unter der Leitung des stellvertretenden Innenministers, der später zum Parteigeneralsekretär und Präsidenten der Nation aufsteigen sollte, mit Hilfe von Bodenradar einen Zugang zum Grab gefunden. Peking hatte inzwischen erkannt, wie gut die Terrakotta-Soldaten dazu geeignet waren, in der Welt ein neues chinesisches Image zu propagieren. Wenn man dieser Sammlung dann auch noch das Grab von Qin Shi hinzufügte, konnte das die Wirkung nur verstärken. Aber nach Maos vielen Fehlschlägen ging die Partei nur noch sichere Wetten ein.
    Daher wurde eine geheime Erkundung angeordnet.
    Glücklicherweise war fast auf Anhieb ein Gang entdeckt worden, und sie hatten sich von oben zu ihm hinuntergegraben. Nach Abschluss der Arbeit war der Schacht ausgemauert und oben mit einer Eisenplatte abgesperrt worden. Dann hatte man den Zugang zu dem gesamten Gebiet verboten.
    Im Schein seiner Taschenlampe sah Ni einen vielleicht zehn Meter hoch aufragenden, gewölbten Gang. Der Boden war mit geäderten Steinen gepflastert. In regelmäßigen Abständen wurde die Decke von Steinbögen abgestützt. An einer Wand lag ein elektrisches Kabel, das vom ersten Erkundungsteam dort verlegt worden war.
    Folgen Sie ihm , hatte die Anweisung des Generalsekretärs gelautet.
    Wenn stimmte, was dieser Ni gesagt hatte, hatte seit fast dreißig Jahren niemand mehr diesen Weg genommen. Und zwischen dem letzten und dem vorletzten Besuch waren zwei Jahrtausende vergangen.
    Er ging geschätzte hundert Meter weit. In seinem Lichtstrahl tauchte ein Steintor auf, aber eine Flügeltür versperrte den Weg.
    Zielstrebig trat er heran.
    D as glänzende Steinportal war drei Meter hoch, und dunk elgrüne und schwarze Adern schimmerten im Licht. Die Türflügel waren jeweils aus einem einzigen Marmorblock gehauen. Symbole prangten darauf, und eine bronzene Halterung war daran festgemacht. Der rechte Türflügel stand leicht offen, so dass Ni in der Mitte hindurchpasste.
    Er zögerte und leuchtete mit der Taschenlampe nach links und rechts. Schlitze, die hoch oben in der Wand des Ganges angebracht waren, zeigten, wo früher einmal Armbrüste auf Eindringlinge gewartet hatten. Der Generalsekretär hatte Ni erklärt, dass die in einigen historischen Aufzeichnungen festgehaltenen Berichte über Selbstschussvorrichtungen sich als w ahr erwiesen hatten. Allerdings waren die Waffen nach zwei tausendzweihundert Jahren des Alterns nutzlos. Die Türflügel selbst waren von außen versperrt gewesen, und er entdeckte einen schweren Balken, der einmal in den Bronzehalterungen geruht hatte.
    Jedes Schulkind wusste über Qin Shi Bescheid. Er war die Verkörperung Chinas, der Gründer des langlebigsten politischen Systems der Welt. Ein Mann, der erobert, vereinigt, zentralisiert, vereinheitlicht und gebaut hatte – der Erste in einer langen Reihe von zweihundertzehn Männern und einer Frau, die den Drachenthron bestiegen hatten.
    Und dies hier war sein Grab.
    Er schob sich durch die Öffnung zwischen den Torflügeln und wurde auch auf der anderen Seite von Finsternis umfangen. Der Parteigeneralsekretär hatte ihm aufgetragen, rechts zu suchen. Sein Lichtstrahl fand das Kabel auf dem Boden, das sich ebenfalls durch die offene Tür geschlängelt hatte und dahinter in einem Metallkästchen endete.
    Er bückte sich und untersuchte das Kästchen von außen. Es war noch immer in gutem Zustand. Er ergriff einen Hebel, nahm all seinen Mut zusammen und legte ihn um.
    Cassiopeia ging voran, während sie mehrmals kurz hintereinander im rechten Winkel abbogen. Ihr war klar, dass gleich noch eine Biegung

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