Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
Vom Netzwerk:
durchs Blätterdach sickern. Das Wasser fand jedoch einen Weg hindurch und prasselte in einem stetigen Rhythmus auf den Boden. Der Grabhügel erhob sich weniger als fünfzig Meter entfernt. Ni war seinem Fuß vielleicht so nahe, wie man ihm überhaupt kommen konnte. Der Zaun, der die Gebäude von vorne absperrte, lief auch hinter den Häusern vorbei und verlegte den Weg nach oben.
    Ni erblickte den Brunnen genau dort, wo der Generalsekretär es gesagt hatte. Eine kreisrunde Umfassungsmauer, zwei Meter hoch, an der ebenfalls nasse Ranken emporwucherten.
    Er war nicht einfach um das Gebäude herum zum Brunnen gegangen, weil er seinen Gegner verwirren wollte. Tang würde sehen, dass er das Gebäude betreten hatte, aber nicht, dass er wieder herausgekommen war.
    Er trat zum Brunnen und spähte hinein. Weniger als einen Meter unter dem Rand versperrte eine rostige Eisenplatte die Öffnung. Zwei improvisierte Griffe waren daran festgeschweißt worden. Scheinbar hatte die Eisenplatte den Zweck, zu verhindern, dass jemand oder etwas in den Schacht hinunterfiel.
    Aber Ni wusste es besser.
    Er packte die Griffe. Der nasse Rost hinterließ Flecken auf seiner Hand und erschwerte es ihm, richtig zuzupacken.
    Dann hob er die Platte weg.
    Malone war verblüfft. »Wohin gehen wir?«
    Pau kniete sich hin und wischte eine Schicht Staub und Schutt vom Boden. »Als ich diese Kammer hier zum ersten Mal betreten habe, war der Raum wohlerhalten. Nur an zwei Stellen fiel mir auf, dass die Erde eingesunken war.«
    Malone begriff. »Wenn man diese drei Steintische betrachtet, bedeutet das, dass überall stabiler Boden war …«
    »Genau. Ich habe Sie draußen auf die symbolische Bedeutung aufmerksam gemacht, die darin liegt, dass der Streitwagen und die Rampe nach links deuten. Klar ist mir das durch den Fund geworden, den ich in diesem Raum hier gemacht habe.«
    »Da draußen wird es immer ruhiger«, sagte Cassiopeia.
    Malone war das ebenfalls aufgefallen. »Behalte es im Auge.«
    Sie stellte sich in der Nähe des Eingangs auf.
    Pau wischte den Boden ganz sauber, und Malone entdeckte schwach eingeritzte Symbole, eines in jedem Pflasterstein.

    »Was bedeutet das?«, fragte er.
    »Das Symbol, das wie ein Haus aussieht, ist das Zeichen für die Sechs. Das X mit der Linie oben und unten bedeutet fünf. Das Zeichen, das wie ein T aussieht, ist die Sieben.«
    Malone fiel auf, dass die vier horizontalen Linien, die offensichtlich eine Vier darstellten, öfter auftauchten als die anderen Ziffern, abgesehen von dem Zeichen, das wie ein Löffel aussah, durch dessen Griff ein Strich verlief. »Was ist denn das?«
    »Die Neun.«
    »Es gibt ein Muster«, sagte Pau. »Aber ich gestehe, dass ich es nur entdeckt habe, weil der Boden selbst eingesunken war.«
    Malone blickte in die Richtung, in die Pau wies.
    »Die Zahlen vier und neun sind den Chinesen wichtig. Neun wird jiu ausgesprochen, was gleichzeitig auch ›lang‹ und ›ewig‹ heißt. Die Neun wurde seit jeher mit einem langen Leben und Glück in Verbindung gebracht. Sie ist die Zahl der Kaiser. Die Vier wiederum wird si ausgesprochen, und das bedeutet gleichzeitig ›Tod‹. Die Vier wird seit jeher als Unglückszahl betrachtet.«
    Malone suchte nach den Symbolen vier und neun und stellt e fest, dass sie an zwei Stellen konzentriert waren.
    »Als ich die Kammer damals betrat, sah ich, dass diese Backsteine« – Pau deutete auf eine Ansammlung von Neunen – »eingesunken waren. Mit der Stelle, wo die Vieren konzentriert waren, war es das Gleiche. Ich entdeckte, dass sich unter dem Boden Öffnungen befanden, die in zwei verschiedene Gänge führten.«
    »Also haben Sie sich für den Gang mit der Glückszahl entschieden«, sagte Malone.
    »Das erschien mir als die richtige Wahl.«
    Malone hielt noch immer eine Schaufel in der Hand. Er stieß das Schaufelblatt zwischen zwei Pflastersteine mit einer Neun und trat mit der Schuhsohle kräftig auf die Oberkante. Der Boden war hart, gab aber nach; er setzte die Schaufel als Hebel ein und zwang den Pflasterstein heraus.
    »Wie läuft es da draußen?«, fragte er Cassiopeia.
    »Es ist zu still.«
    »Minister Tang ist unterwegs zu uns«, sagte Pau.
    Malone blickte auf Pau hinunter, der half, die Pflastersteine herauszuholen. Im selben Augenblick kam ihm ein Einfall, was zu tun war. Pau blickte auf, und der Ausdruck im Gesicht des alten Mannes machte deutlich, dass er ebenfalls schon über ihren nächsten Schachzug entschieden hatte.
    »Das ist

Weitere Kostenlose Bücher