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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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wissen, dass Pau Wen in diesem Moment Besuch erhält. Ich habe einen Schlag gegen ihn angeordnet.«
    »Ich dachte, ich trüge hier die Verantwortung.«
    »Wie kommen Sie denn auf den Gedanken?«
    »Ich kann keinen Erfolg garantieren, wenn Sie über meinen Kopf hinweg bestimmen. Ich bin hier vor Ort, Sie nicht.«
    »Ich habe den Schlag angeordnet. Ende der Diskussion.«
    Es entstand ein Moment der Stille, dann sagte Tomas: »Ich werde jetzt Vitts Verfolgung aufnehmen. Ich erstatte Ihnen Bericht, sobald etwas Neues geschieht.«
    »Wenn Sie die Lampe einmal haben …«
    »Keine Sorge«, erwiderte Tomas. »Ich weiß schon. Vitt wird nicht am Leben bleiben. Aber ich erledige es auf meine Weise. Ist das akzeptabel?«
    »Wie Sie schon sagten, Sie sind vor Ort. Ich bin hier. Tun Sie es auf Ihre Weise.«

ZWEITER TEIL

18
    Cassiopeia legte den ersten Gang ein, ließ das Kupplungspedal los und bretterte mit dem Toyota auf die Landstraße … Im dritten Gang ging es dahin. Sie wusste nicht, in welche Richtung sie fuhr, nur dass die Straße sie von Viktor Tomas wegführte.
    Hatte er wirklich geglaubt, dass sie ihn mitnehmen würde?
    Sie blickte in den Rückspiegel. Autos waren nicht zu sehen. Zu beiden Seiten der Straße erstreckte sich eine baumlose Landschaft, und nur ein paar weidende Rinder und die schlanken Türme ferner Kirchen boten etwas Abwechslung in der grünen Monotonie. Sie ging davon aus, dass sie sich im mittleren Nordteil Belgiens befand, denn die waldigen Täler und Hochebenen beschränkten sich auf den Süden des Landes. Nahe der Grenze zu Deutschland lagen große Sumpfgebiete, doch hier gab es nichts dergleichen. Und auch das Meer, das das Land im Nordwesten begrenzte, war nicht zu sehen. Sie schaltete in den vierten Gang, fuhr stetig weiter und schaute auf die Digitaluhr des Wagens: 17.20 Uhr. Die Tankanzeige stand auf dreiviertel voll.
    Wie unwahrscheinlich praktisch.
    Tomas hatte den Wächter in dem Wissen in ihre Zelle geschickt, dass sie ihn überwältigen würde. Dann hatte er auf sie gewartet und ein Telefongespräch fingiert, damit sie ihn zur Rede stellte.
    Sie dachte an Zentralasien und das letzte Mal, als Tomas angeblich auf ihrer Seite gestanden hatte.
    »Auf keinen Fall«, sagte sie.
    Sie trat auf die Bremse. Der Toyota brach seitlich aus und kam dann quietschend zum Stehen. Damals hatte Tomas ständig geschauspielert und stündlich die Seiten gewechselt – erst hatte er den Asiaten zugearbeitet, dann den Amerikanern und dann doch wieder den Asiaten. Gewiss, ganz zum Schluss hatte er auf Cassiopeias Seite gestanden und ihr geholfen, aber dennoch – wie sah es heute aus?
    Tomas wollte, dass sie den Wagen nahm.
    Okay, sie würde ihn nehmen, sich dann aber nicht wie erwartet verhalten. Das Dries-Van-Egmond-Museum in Antwerpen war wohl schon geschlossen. Sie musste bis nach Einbruch der Dunkelheit warten, bevor sie die Lampe holte.
    Und sie durfte Tomas nicht dorthin führen.
    Sie schaltete in den ersten Gang und fuhr weiter. Nach zwei Kilometern kam sie an eine Kreuzung. Ein Schild informierte sie, dass Antwerpen zwanzig Kilometer westlich lag.
    Diese Richtung schlug sie ein.
    Ni stieg die Treppe hinunter und folgte einem überraschend flinken Pau Wen in den Hof zurück. Dort klatschte sein Gastgeber dreimal in die Hände. Eine Tür glitt auf, und vier junge Chinesen erschienen. Sie trugen graue Overalls und schwarze Turnschuhe.
    Einen der Männer erkannte er sofort.
    Von dem Video.
    »Ja, Herr Minister«, erklärte Pau. »Er dient mir.«
    Ihre chinesischen Landsleute hatten den kraftvollen Schritt von Athleten und stellten sich in einer Reihe aufmerksam vor Pau auf. Ihre Augen waren ausdruckslos und hart, die Gesichter unbewegt.
    »Vier bewaffnete Männer nähern sich durchs Eingangstor. Ihr wisst, was ihr zu tun habt.«
    Sie nickten gleichzeitig und verließen den Hof.
    »Ich dachte, Sie lebten allein«, bemerkte Ni.
    »Das habe ich nie behauptet.«
    Ni packte Pau am Arm. »Ich habe Ihre Lügen satt. Mit mir kann man nicht einfach so spielen.«
    Pau war offensichtlich nicht amüsiert. »Gewiss nicht. Aber während Sie mir zeigen, wie wichtig Sie sind, nähern sich bewaffnete Männer dem Haus. Haben Sie schon einmal die Möglichkeit erwogen, dass Sie selbst das Zielobjekt sein könnten?«
    Ni ließ los.
    Nein, das hatte er nicht.
    Pau gab ihm einen Wink, und sie traten wieder ins Haus und gingen in einen kleinen Vorraum, der abgesehen von einem roten, ovalen Teppich und zwei schwarz lackierten

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