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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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vom Kalvebod Fælled.
    »Haben Sie das Foto gefunden?«
    »Nein. Setzen Sie sich.«
    »Leon Frevert …«
    »Lund.«
    Er versuchte zu lächeln.
    »Die Techniker haben Rückstände auf Skærbæks Sweatshirt abgeglichen. Es steht fest, dass er auf Meyer geschossen hat.«
    Sie sah ihn aus ihren großen, wachen Augen an.
    »Bülow will Sie immer noch in die Pfanne hauen. Er wird seinen Bericht fertigstellen. Sie müssen mit Konsequenzen rechnen. Vor allem wegen der Geschichte mit dem Auto.«
    »Svendsen wollte nicht hören.«
    »Sie haben ihn mit einer Waffe bedroht.«
    Sie wiederholte ganz langsam: »Er wollte nicht hören.«
    Brix wartete einen Moment.
    »Bülow ist nicht der einzige Beteiligte. Ich habe auch ein Wörtchen mitzureden. Man wird die Besonderheiten des Falles in Rechnung stellen. Und der Ermittlungen.«
    Sie sah sich im Büro um, musterte die Beweisbeutel.
    »Ihre Lage ist sehr ernst.«
    Er bemerkte, dass eine Tür noch offen stand. Er erhob sich und machte sie zu. Stellte sich dicht vor sie.
    »Ich kann Ihnen aber ein Angebot machen. Das allerdings nur eine sehr begrenzte Zeit gültig ist. Sie müssen es sich also bald überlegen.«
    Sie besah sich ihre schmutzigen Hände.
    »Dieser Fall hat eine Menge Probleme aufgeworfen. Alle möchten, dass diese so bald wie möglich verschwinden. Endgültig.«
    Hände in den Taschen. Selbstsicher.
    »Bestimmte Aspekte der Ermittlungen werden in den Berichten nicht erwähnt. Ihre Behauptung, irgendjemand hätte Leute im Rathaus geschützt. Die Vermutung, dass andere Fälle verschwundener Personen mit Skærbæk zusammenhängen.«
    Er setzte sich wieder.
    »Der Fall Nanna Birk Larsen ist abgeschlossen. Und das wird so bleiben.«
    Keine Antwort.
    »Meiner Meinung nach ist das eine gute Lösung für Sie. Für uns alle.«
    Lund verschränkte die Arme, sagte nichts.
    »Ich würde Ihnen raten, darauf einzugehen.«
    Keine Antwort.
    »Sarah, Sie haben den Fall aufgeklärt. Nur das zählt. Wenn Sie einverstanden sind, können Sie woanders eine Stelle bekommen. Ich kann Ihnen eine Empfehlung schreiben. Sie können noch einmal …«
    Sie stand auf, ging zur Tür, öffnete sie.
    »Lund?«
    Langsam, sorgfältig wischte sie den Schmutz vom Ärmel ihres schwarz-weißen Pullovers.
    »Man wartet an höherer Stelle auf Ihre Antwort.«
    »Tun wir das nicht alle?«, fragte sie, dann ging sie durch den schwarzen Marmorflur, vorbei an dem Büro mit dem Polizeiauto und dem Basketballnetz, vorbei an Jansen, vorbei an dem lauten Raum, in dem sich die Männer von der Mordkommission versammelten, um sich unanständige Witze zu erzählen. Hinaus in den dunklen, kalten Morgen.
    Um sechs erwachte Troels Hartmann in seinem Büro. Der Winterwind heulte. Das Klebeband an dem kaputten Fenster hatte sich gelöst. Der eisige Wind drang herein.
    Stinkender Kopf, stinkender Atem. Die leere Karaffe auf dem Boden, zusammen mit den Unterlagen, den Redeentwürfen, den Plakaten. So ziemlich alles, womit er in dieser langen, bitteren Nacht hatte um sich werfen können. Er kauerte auf dem Boden. Alles tat ihm weh. Er rief Brix an.
    »Ich bin sehr beschäftigt«, sagte der Kriminalbeamte. »Ich rufe Sie zurück, wenn ich wirklich mal nichts Besseres zu tun habe.«
    Sein Tonfall ärgerte Hartmann.
    »Es ist wichtig. Legen Sie nicht auf!«
    »Warum nicht?«
    »Es geht um den Fall Nanna. Ich habe gestern Abend bei Ihnen zu Hause angerufen. Sie waren nicht da.«
    »Es gab Arbeit.«
    »Ich habe etwas entdeckt. Sie werden sich das ansehen müssen. Die Wohnung …«
    »Freut mich, dass Sie auf einmal so kooperativ sind, Hartmann. Aber Sie kommen zu spät. Der Fall ist abgeschlossen. Diesmal endgültig. Wir haben den Mörder gefunden. Keiner, der etwas mit Ihnen oder dem Rathaus zu tun hätte. Es war eine …« Brix zögerte, weil er das, was er sagen wollte, geschmacklos fand. »Eine Familienangelegenheit, könnte man sagen.«
    Hartmann sah beschämt auf die Unordnung hinab. Die Flaschen. All das Zeug auf dem Boden. Brummschädel. Halsschmerzen. Er setzte sich an den Schreibtisch.
    »Wer …?«
    »Das erfahren Sie noch früh genug aus den Nachrichten.«
    Das Foto war immer noch da. Die lächelnde Nanna, Arm in Arm mit ihm. Ihn anhimmelnd. Er hatte nicht herausbekommen, wie sie hieß.
    »Hallo?«, sagte Brix.
    »Ist er tot?«
    »Sagte ich das nicht gerade? Hören Sie zu, Hartmann. Ich habe alle Hände voll zu tun …«
    »Da ist noch was anderes.«
    Brix seufzte hörbar.
    »Machen Sie’s kurz.«
    Der satte Geruch von

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