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Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall

Titel: Das Verbrechen: Kommissarin Lunds 1. Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Hewson , Soren Sveistrup
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trat gegen das Gerüst.
    »Das Material ist inklusive.«
    Kinder spielten auf der Straße Fußball. Gelächter und Geschrei.
    Er schaute ihnen zu, voller Neid.
    »Es ist so ein schönes Haus«, sagte die Frau. »Wollen Sie nicht doch lieber noch ein paar Monate warten?«
    »Nein. Es muss sofort sein. Ist das ein Problem?«
    Sie zögerte.
    »Eigentlich nicht. Aber haben Sie das Gutachten gesehen?«
    Sie zog ein Dokument hervor. Birk Larsen hasste Papier. Das war Pernilles Ressort.
    »Da ist von Hausschwamm die Rede.«
    Er blinzelte, fühlte sich krank und hilflos.
    »Das müsste doch die Versicherung übernehmen.«
    Sie schüttelte den Kopf, ohne ihn anzusehen.
    »Nein, leider nicht.«
    Wind kam auf. Die Folien flatterten. Zwei Jungs radelten vorbei und zogen Drachen hinter sich her.
    »Aber …«
    Sie zeigte mit einem manikürten Finger auf das Kleingedruckte.
    »Hier steht: Hausschwamm nicht eingeschlossen. Tut mir leid.« Sie holte tief Luft, es war ihr sichtlich unangenehm. »Wenn Sie jetzt verkaufen, verlieren Sie richtig viel Geld. In diesem Zustand …«
    Er starrte das Haus an, dachte an all die zerplatzten Träume. Die Jungs, jeder in seinem eigenen Zimmer. Nanna, wie sie aus dem Fenster unterm Dach schaut, das jetzt mit schwarzer Folie verhängt war.
    »Verkaufen Sie die Bude«, sagte Theis Birk Larsen.
    Troels Hartmann kroch auf allen vieren herum, malte mit den Kindergartenkindern. Morten Weber kam und hockte sich neben ihn.
    »Troels«, sagte er. »Ich störe nur ungern, aber die Fotografen sind weg. Du hast noch andere Termine.«
    Hartmann zeichnete nach Kinderart ein Küken, und die Kleinen quietschten vor Vergnügen. Er lächelte.
    »Machen die auch so viel Spaß, Morten?«
    »Sie müssen sein.«
    Hartmann zeigte auf die jungen Gesichter.
    »Das sind die Wähler von morgen.«
    »Na gut, dann lass uns morgen wiederkommen. Mich interessiert mehr, wer heute schon eine Wählerstimme hat.«
    »Die haben uns einen Kuchen gebacken.«
    Weber runzelte die Stirn.
    »Einen Kuchen?«
    Zwei Minuten später saßen sie allein an einem Tisch abseits der Kinder und ihrer Betreuerinnen.
    »Probier doch den Kuchen, Morten.«
    »Nein, danke. Ich darf nicht.«
    »Dein Diabetes ist doch nur eine Ausrede. Du würdest den Kuchen auch sonst nicht anrühren. Du bist so was von selbstgerecht.«
    Sie standen sich nahe genug für einen solchen Scherz, dachte er.
    »Was ist eigentlich mit diesem Reporter?«, fragte Hartmann.
    »Erik Salin?«
    »Der ist hinter mir her, Morten. Warum? Wer ist er? Woher wusste er von dem Wagen?«
    »Das ist ein widerlicher Typ, der nur auf Geld aus ist. Nimm’s als Kompliment. Der würde keine Zeit auf dich verschwenden, wenn du chancenlos wärst.«
    »Woher wusste er von dem Wagen?«
    Weber wand sich.
    »Du denkst, jemand im Büro hat geplaudert, stimmt’s?«, fragte er.
    »Und was glaubst du?«
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen. Aber ich wüsste nicht, wer das sein sollte.«
    Hartmann schob den Kuchen und seinen Orangensaft im Plastikbecher weg und hörte zu, wie die Kinder über ihre Bilder kicherten.
    »Ich hab volles Vertrauen in unser Team«, sagte Weber eine Spur zu pathetisch. »In jeden Einzelnen. Du nicht auch?«
    Hartmann wollte antworten, da klingelte sein Handy.
    Er horchte, schaute Weber an.
    »Wir müssen los.«
    Mit ausgreifenden Schritten ging Hartmann durch die langen, hallenden Korridore rings um den Innenhof. Er war außer sich.
    »Wo ist die denn, verdammt nochmal?«
    »Sie wird jeden Moment anrufen.«
    Rie Skovgaard erwartete ihn am Eingang und hatte Mühe, auf dem Weg zu seinem Büro mit ihm Schritt zu halten. Weber lief hinter ihnen her und sagte nichts, hörte nur zu.
    »Eller behauptet, Poul Bremer hat ihr ein besseres Angebot gemacht. Sie hat noch nicht akzeptiert. Sie möchte erst sehen, wie du reagierst.«
    »Soll sie doch dran ersticken, das ist unsere Reaktion.«
    Skovgaard seufzte.
    »Das ist Politik.«
    »Nein, ist es nicht. Das ist eine Schönheitskonkurrenz. Und wir spielen nicht mit.«
    »Hör dir wenigstens an, was sie zu sagen hat. In ein paar Punkten wäre noch ein Kompromiss denkbar …«
    Vor der Bürotür hielt sie Hartmann fest.
    »Troels. Du musst dich beruhigen.«
    Er ließ den Blick durch das Innere des Rathauses schweifen. Manchmal mutete es ihn an wie ein Gefängnis. Ein sehr komfortables Gefängnis.
    Skovgaards Handy klingelte.
    »Hallo, Kirsten. Nur noch einen Moment. Wir sind gleich bei dir.«
    Sie behielt das Handy in der Hand, sah

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