Das verdrehte Leben der Amélie, 3: Sommerliebe (German Edition)
fand und deshalb füge ich das »schöner« hinzu, wenn ich mich an diesen Satz erinnere.)
Ich habe das Recht, zu tun, was ich will! (Auch wenn ich mich in Zukunft lieber nicht schminke, aber das hat nichts mit seinem Kommentar zu tun, sondern weil ich den Sinn nicht sehe, meine Zeit mit den megakomplizierten Tipps der Miss zu verschwenden …)
Komisch, aber irgendwie hat mich sein Kommentar ein bisschen beleidigt . Und dann hatte ich keine Lust mehr, mit ihm zu reden, und ich bin gegangen.
Tommy hat auf der Party mit einem Mädchen geknutscht und Kat hat sich mit Ham unterhalten. (Ich glaube zwar, dass es keine echte Unterhaltung war, sondern einer von Hams Monologen, aber das habe ich Kat nicht gesagt.) Bei ihr scheint die Verführungsoffensive jedenfalls funktioniert zu haben. Sie hat mir gebeichtet, sie habe mir schon länger sagen wollen, dass sie ihn noch nicht vergessen hat. Es habe ihr gutgetan, ihn zu sehen und von ihm zu hören, dass er sie vermisst. Auf meine Frage, ob sie wieder mit ihm zusammen sein will, hat sie nur gelächelt. Ich habe gesagt:
»Du willst doch nicht ernsthaft wieder mit ihm zusammen sein?!!!«
Sie hat erwidert:
»Nein … natürlich nicht! Ich habe mich nur gefreut, dass ich für ihn doch nicht ein ›Nichts‹ war.«
In dem Moment kam Julianne ins Zimmer und hat uns wegen Ich-weiß-nicht-mehr-was gestört und wir konnten nicht mehr weiter darüber reden.
Vielleicht hätte ich mir auch so einen »Out-of-Bed-Knoten« machen sollen wie Kat …
Am Tag darauf hat meine Mutter eine kleine vorzeitige Geburtstagsfeier für mich organisiert, mit Tommy und Kat (und François Blais – wieso das denn bitte?), weil wir an meinem richtigen Geburtstag in alle Winde zerstreut sein würden. Es war echt schön. Meine Mutter hat mir einen superleckeren Schokokuchen gebacken, auf den sie mit Smarties meinen Namen geschrieben hat! Echt süß!
Gestern habe ich meinen Koffer gepackt. Das war gar nicht so leicht. Aber ich habe beschlossen, die Sache zu vereinfachen: einfach alles einzupacken. Mein Gedankengang war simpel: Es könnte sein, dass ich eines Morgens aufwache und ein ganz bestimmtes Outfit anziehen will, das zu Hause liegt, und dann wäre ich untröstlich und würde den ganzen Tag daran denken, dass ich so gerne dieses und jenes angezogen hätte und dass ich lieber zu Hause wäre und so weiter. Schlussfolgerung: Ich nehme lieber alles mit. So kann ich wenigstens Klamotten-Depressionen von vornherein ausschließen.
Dann ist Kat auf ihren Reiterhof gefahren und Tommy zu seiner Mutter und heute Morgen sind meine Mutter und François nach Frankreich geflogen und meine Großmutter ist gekommen, um mich abzuholen.
Alles in allem bin ich froh, dass meine Mutter mit François Blais nach Frankreich fährt. Ich habe viel darüber nachgedacht und er ist schließlich ihr Chef. Wenn ich sie daran gehindert hätte zu fahren, hätte das ihrer Karriere schaden können. O.k., sie ist mit ihm zusammen. Na klar denkt sie, dass sie ein paar romantische Momente erleben werden und so weiter. Sie scheint immer noch nicht gemerkt zu haben, dass François Blais der Teufel ist. Am Ende hat meine Mutter, die meint, den »Mann ihres Lebens« getroffen zu haben (nach meinem Vater) nicht nur Liebeskummer, sondern verliert auch noch ihren Job. Aber daran denkt sie nicht. Nein. Sie freut sich nur, dass sie nach Frankreich fährt. Ein bisschen verstehe ich sie. Schließlich ist es spannend, in ein anderes Land zu fahren. Für ihre kulturelle Bildung und so weiter. Einen neuen Job kann man sich immer suchen. Bei der Kultur wird es schon schwieriger.
13:12
Ich bin wirklich superentspannt, was meine Mutter und F.B. angeht. Und wenn meine Großmutter nicht gerade im Radio einen Sender für Großmütter hören würde und ich nicht vergessen hätte, meinen iPod aufzuladen, wäre ich noch entspannter.
13:13
Ich bin echt stolz, dass ich so erwachsen damit umgehe. Gut, o.k., ich schaffe es nicht, mal zwei Sekunden lang die Zeitung zu lesen, aber immerhin bin ich in der Lage, über bestimmte Dinge (zum Beispiel, dass ich meinem Exfreund ein Kaugummi ins Gesicht gespuckt habe oder dass meine Mutter bald ihren Job verlieren wird) sehr ruhig zu bleiben.
13:15
Meine Mutter ist doch intelligent. Sie wird schon noch drauf kommen, dass F.B. der Teufel ist.
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Und Nicolas weiß, dass ich das mit dem Kaugummi nicht absichtlich gemacht habe.
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Aber was, wenn sie nicht drauf kommt?
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Er weiß auf jeden Fall, dass
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