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Das verdrehte Leben der Amélie

Das verdrehte Leben der Amélie

Titel: Das verdrehte Leben der Amélie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: India Desjardins
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entgegnete, das würde daran liegen, dass wir ihn noch nicht so oft gesehen haben, Punkt. Und dass jedes Mal, wenn wir uns getroffen haben, ich es war, die ihm mit ihren superpeinlichen Auftritten die Show gestohlen hat.
    Nachdem sie sich ihr Slush geholt hat, ist Kat jedenfalls in einen Kiosk gegangen. Dort hat sie Ham gesehen, der in eine Kinozeitschrift vertieft war. Angeblich hat er, als er sie gesehen hat, sofort aufgehört zu lesen. (Das sagt zumindest Kat, aber es könnte auch ganz einfach daran liegen, dass der Artikel zu Ende war.)
    Also ist Kat (die wirklich lässiger im Umgang mit Jungs ist als ich!) zu ihm gegangen und hat ihm einen Schluck von ihrem Slush angeboten. Angeblich hat er einen Schluck genommen (mit ihrem Strohhalm, versteht sich, denn es kommt selten vor, dass man zufällig einen Strohhalm in der Tasche hat). Dabei hat er sie die ganze Zeit angesehen und gesagt: »Oh cool, Slush ! Danke!« Und dann hat er sie nach ihrer Nummer gefragt.
    Kat sagte, wenn ich das nächste Mal Pseudo-Ryan sähe, müsste ich unbedingt den Slush -Trick anwenden. Laut Kat würde ich dann total lässig wirken und alle Peinlichkeiten wären vergessen.
    Ich komme nicht darüber weg, dass ich nur wegen eines blöden Besuchs bei meinen Großeltern alles verpasst habe! Während Kat ihr Slush teilte, musste ich mir zumhundertfünfzigsten Mal anhören, wie mein Großvater einen Bären gesehen hat, wie die Sparkassendame ihm fünf »Piepen« gestohlen hat und welche Heldentaten seine Hündin Miquette vollbracht hat, die meiner Erinnerung nach nie etwas anderes getan hat als zu kläffen und zu beißen.
    Noch dazu hatte meine Großmutter jede Menge kluger Ratschläge zu meinem Pickel parat. Das hat mich echt genervt, weil ich eigentlich dachte, man könne ihn kaum noch sehen (vielleicht dank des Käsedips?). Wie gerne wäre ich mit Kat unterwegs gewesen und hätte mir ein Slush reingezogen!
    Die Anti-Pickel-Tipps meiner Großmutter Charbonneau:
Mehrmals am Tag kalte Umschläge mit Zitronensaft machen. (Anmerkung: Vorsicht, kann zum Erblinden führen! Der einzige Trick, den ich tatsächlich ausprobiert habe. Aber als ich die Zitrone auf ein Wattepad ausdrücken wollte, ist mir der Saft ins Auge gespritzt, wodurch ich kurzzeitig nichts mehr sehen konnte und ziemliche Probleme hatte, den Umschlag richtig zu platzieren.)
Sobald ein Pickel auftaucht, fünfzehn Minuten lang einen dünnen Streifen Tomate auflegen, dann abwaschen. (Funktioniert nur mit echten Tomaten, nicht mit Ketchup. Meine Großmutter war ziemlich geschockt über meine Nachfrage, obwohl es ein Witz war. Kein Sinn für Humor!)
Fünfzehn Minuten lang Zahncreme einwirken lassen. (Angeblich trocknet das den Pickel aus, aber man darf auf keinen Fall vergessen, sie wieder abzuwaschen. Wer schmiert sich denn bitte Zahncreme ins Gesicht? Bäääh!)
Urin darauf träufeln. (BÄ-Ä-Ä-H x 1000! Wie hat sie das denn bitte rausgefunden? Ich stelle mir die Verrenkungen meiner Großmutter vor, wie sie Pipi auf … Iiiiiiiiiihhhhhh! Das ist absolut un-er-träg-lich!)
    To do: Diesen Tipp unbedingt verdrängen.
    19:50
    Meine Mutter ist zu mir ins Zimmer gekommen und hat gesagt, sie würde sich wirklich wünschen, dass ich mehr im Haushalt mithelfen würde. Sie sei nicht in der Lage, sich ganz allein um alles zu kümmern, blablabla, und anderer Mütterkram, der ihr bei der Gelegenheit auch noch eingefallen ist (sie sagt immer wieder das Gleiche, das hat sie wohl von ihrem Vater).
    Dieser ganze Kram, den man jeden Tag wieder von vorne machen muss, ist doch sterbenslangweilig! Ich verstehe nicht, wie sich der Abwasch so schnell ansammeln kann. An einem Tag ist alles sauber, und am nächsten, peng! schon wieder alles voll mit dreckigem Geschirr. Es ist echt ein Glück, dass meine Mutter und ich nur zu zweit sind! Ich will mir gar nicht vorstellen, wie es in einer Familie mit vier Personen ist, etwa bei Kat. (Wenn ihre Mutter auch allen rumliegenden Sachen einen Namen zuordnen wollte, würde das ganz schön schwierig werden!)
    20:01
    Eigentlich wollte ich mit Kat telefonieren, aber als ich anrief, telefonierte sie bereits auf der anderen Leitung mit Ham.
    20:30
    Ich bin echt froh, dass meine Mutter so unerträglich ist:
    Unerträglich = single.
    Singlemutter + ich = weniger Abwasch!

Donnerstag, 20. Oktober

    I ch hasse Gilmore Girls ! Die Serie hat aber auch gar nichts mit dem wahren Leben zu tun. Ich kann mich nicht erinnern, dass Lorelai schon mal zu Rory gesagt hat, sie solle

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