Das verdrehte Leben der Amélie
Dong« und »Ho! Ho! Ho!« ertönte. Das war eindeutig zu viel.
Kat: »Was? Wo sind sie?«
Mädchen mit roten Haaren (mit dem Finger in die gleiche Richtung zeigend wie eben): »Da hinten.«
Als ich mich umdrehte, fiel mein Blick auf Nicolas.
Nicolas: »Es ist nur noch einer übrig. Die anderen beiden haben miteinander gekämpft. Als wir zum Käfig gekommen sind, hatte einer dem anderen die Kehle ... durchgebissen.«
Ich: »Oh, mein Gott!«
Bono: »Oh, mein Gott!«
Ich (zu Nicolas): »Das kann er auch?«
Nicolas: »Hallo, übrigens.«
Ich: »Hallo ...«
Bono: »Hallo!«
16:15
Kat steht vor dem Hamsterkäfig. Nur Buffy ist noch übrig.
Kat (mit Tränen in den Augen): »Ich habe dir doch gesagt, dass ihr Vater ein Schuft ist! Das hatten sie im Blut!«
Ich: »Ich dachte, du hasst sie.«
Kat: »Sehe ich aus, als wäre ich herzlos?«
Ich: »Na ja ...«
Kat: »Hahaha.«
Ich: »Ich mache nur Spaß.«
Kat (zu Nicolas): »Hast du sie gesehen?«
Nicolas: »Nein, ich war in der Schule, als sie sie gefunden haben. Ich musste den Käfig zum Glück nicht saubermachen.«
Kat: »Buffy! Du hättest deine Brüder davon abhalten sollen, sich die Gurgel durchzubeißen!«
Nicolas: »Das ist nicht das erste Mal, dass so was passiert.«
Kat: »Meinst du, Buffy wird eine gute Familie finden?«
Nicolas: »Na klar! He, Amélie, willst du die Katzen sehen?«
Nicolas hat mich zu dem Käfig mit den Kätzchen geführt und ich habe Kat, die den Hamsterkäfig nicht mehr aus den Augen ließ, am Arm hinter mir hergezogen. Ganz ehrlich, ich hätte nicht gedacht, dass sie so an den Hamsterbabys hängt. Sie wiederholte die ganze Zeit: »Was sage ich bloß Julianne?« und »Das war bestimmt die Schuld von Bacon Junior, diesem Mistkerl. Er war seinem Vater einfach zu ähnlich!«
16:41
Als wir zum Katzenkäfig kamen, stellte Sybil sich auf die Hinterpfötchen, als wollte sie mir guten Tag sagen.
Ich: »Hallo, meine schöne Sybil!«
Nicolas: »Sybil?«
Ich: »Als ich neulich hier war, habe ich ihnen Namen gegeben. Mitch, Rory, Stürmchen und ... wo ist denn Gräuling?«
Nicolas: »Gestern ist ein Kätzchen verkauft worden. Das muss Gräuling gewesen sein.«
Ich: »Ah ...«
Sybil drückte ihre kleinen Pfoten gegen den Käfig und ich streichelte sie durch die Stäbe. Sie stupste mit der Nase gegen meinen Finger, knabberte daran herum und fing an, ihn abzulecken.
Nicolas: »Du hast eine neue Freundin.«
Kat: »Was sage ich nur meiner Schwester?«
Nicolas: »Hey, übrigens ... morgen ist eine Party bei einem Kumpel von mir. Habt ihr Lust zu kommen?«
Kat: »Klar! Kann ich meinen Freund mitbringen?«
Nicolas: »Na klar! Es werden jede Menge Leute da sein. Das wird eine Riesenweihnachtsparty.« (Er drehte sich zu mir.) »Und du, Amélie?«
Ich: »Äh ... nein. Ich kann nicht.«
Kat: »Wie, du kannst nicht?«
Ich: »Ich muss ... lernen. Ich habe meiner Mutter versprochen,« (ich drehte mich zu Sybil) »bessere Noten zu kriegen.«
Kat: »Dann bist du echt eine Streberin! Morgen ist Freitag!«
Nicolas: »Wenn ihr es euch anders überlegt, hier ist die Adresse.«
Er nahm meine Hand und schrieb mir die Adresse mit blauem Kugelschreiber auf die Handfläche. Das war schon ein bisschen frech, weil blauer Kugelschreiber echt schwer wieder abgeht. Dann wollte ich gehen und stolperte in den Onkel von Nicolas, der lachend sagte: »Hoho! Pass auf, wo du hinläufst, Kleine!« Ich ging mit gesenktem Kopf zur Tür, gefolgt von Kat, die blöd kicherte. Zum Abschied rief Bono: »Die wär’n wir los! Die wär’n wir los!« Kat blieb stehen und rief zurück: »Du Mistvieh!« Dann kicherte sie wieder. Ganz ehrlich, ich finde, dass ich nicht gerade viel Unterstützung von meiner angeblich besten Freundin bekomme!
17:15
Als wir zu Kat nach Hause kamen und Kat ihre Schwester sah, hörte sie auf rumzukichern. Auf Juliannes Frage, wie es ihren Hamsterbabys gehe, zögerte sie kurz, dann sagte sie: »Bacon Junior und Bono haben schon eine neue Familie gefunden.«
Und da wusste ich, dass ihr Gehirn doch noch nicht komplett aufgeweicht war.
Freitag, 9. Dezember
K at hat alles getan, um mich zu überzeugen, heute Abend doch mit auf die Party zu kommen. Ham ist auch dabei und er kennt den Typen, bei dem die Party stattfindet, weil sie mal in der gleichen Fußballmannschaft gespielt haben. Wir haben uns den ganzen Tag Nachrichten geschickt (nicht Ham und ich, sondern Kat und ich natürlich, als würde ich mir mit Ham Nachrichten schicken!). Zum
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