Das verdrehte Leben der Amélie
mich als Superhelden-Transvestit, ich ersticke an meiner eigenen Spucke, ich friere mein Gehirn mit Slush ein, ich stecke in einem Sitzsack fest und ...«
Er: »Ich finde, du bist ... außergewöhnlich.«
Ich: »Ja ... im Sinne von außerirdisch.«
Er: »Nein, im Sinne von ... anders als alle anderen. Im Sinne von außergewöhnlich ... für mich.«
Er stand einen Augenblick ganz still vor mir und ich sah den Schnee auf ihn niederfallen. In der Dunkelheit verbreitete die Straßenlaterne einen leicht rötlichen Schein.
Und jetzt wurde es interessant! Er nahm meine Hand und sagte:
»Stört es dich, wenn ich das mache?«
Ich antwortete (während ich spürte, dass meine Beine zitterten):
»Nein ...«
Er ist noch ein bisschen näher gekommen und fragte:
»Und wenn ich das mache?«
Ich erwiderte (während ich spürte, wie mein Puls raste):
»Nein ...«
Er drückte seine Nase auf meine Nase und raunte:
»Und stört es dich, wenn ich das mache?«
Das war das erste Mal, dass ich seinen Duft nach gutem Weichspüler und Melonenkaugummi von so nahe roch.
Er hat mich auf die Wange geküsst und gefragt:
»Stört es dich, wenn ich das mache?«
Ich murmelte (während ich mir überlegte, dass ich ihn eher nicht wegen sexueller Belästigung anzeigen würde):
»Nein ...«
Und dann haben wir uns geküsst. (Uuuuuuuuuuuuuuuh!)
Mein Herz machte bumm, bumm, bumm. Vielleicht auch ein bisschen bumm-pi-tumm, bumm-pi-tumm. Ich habe mich ehrlich gesagt nicht sehr darauf konzentriert. Ich weiß nur, dass es echt zu schnell ging!!!
(Vermerk an mich selbst: Überprüfen, ob ich eine Herzkrankheit habe, die mich kussunfähig machen könnte.)
Meine ersten Eindrücke von meinem ersten Zungenkuss:
(Im Hintergrund nur leise Schmatzgeräusche, denn wenn man selber Teil der Aktion ist, hört man sie weniger.)
Super! (wenn ich weitere Wörter mit »S« sammeln müsste, würden sich »Seufz« und »sensationell« anbieten. Aaaaaaaaah!)
Magisch! (Die Szenerie war perfekt, unter dem fallenden Schnee, in der Nähe einer Straßenlaterne ... einfach magisch!)
Nicht kitschig! (Wenn mir jemand diese Szene erzählt hätte, hätte ich das wirklich kitschig gefunden! Aber als Teil des Geschehens finde ich, dass ich mir niemals einen schöneren ersten Kuss hätte erträumen können. Echt viel cooler als mit meinem eigenen Arm oder mit Daniel Radcliffe in 2D.)
Wow! (Hihihi! Das ist ein Palindrom! Cool!!!!)
Schubiduba! (Ich weiß, das ist kein Wort, aber ich finde kein anderes, um meine Erfahrung zu beschreiben. Die ist zu stark!!!!)
Noch verbessern:
Mein Herzschlag (Sollte ich wirklich eine Krankheit haben, die mich kussunfähig macht, wäre das DIE KATASTROPHE!).
Das Zittern meiner Beine in Stresssituationen kontrollieren (gilt für Referate wie für Küsse ). Außerdem die Wechselwirkung zwischen Mund und Beinen aufklären.
21:30
Meine Mutter ist in mein Zimmer gekommen, um mir gute Nacht zu sagen. Als sie reinkam, habe ich mich auf die Lampe gestürzt, um sie zu verstecken. Ob sie wohl was gemerkt hat (nicht nur, was das Geschenk betrifft, sondern auch, dass ich geknutscht habe)? Sie hat vorgeschlagen, ich sollte nicht mehr zu lange meine Mangas lesen und mir zugezwinkert. (Ich bin sicher, sie weiß es!)
Samstag, 24. Dezember
Santa Claus is coming to town!
You bettawottscha You bettawottscha You bettawottcha Eimatellingjuwa
Santa Claus is coming toniiiiiiiiiiiight!
9:00
Kat hat mich angerufen, bevor sie zu ihren Großeltern gefahren ist, um mir »Fröhliche Weihnachten!« zu wünschen. Ihr Gesicht ist wieder völlig normal. Ham hat sie angerufen, um ihr »Fröhliche Weihnachten« zu wünschen, und sie ist zufrieden. Ich habe ihr nichts von Nicolas erzählt. Ich warte, bis sie wieder da ist.
9:30
Wow! Die Bäume sind mit Eis bedeckt, wie ich es vorhergesagt habe! Meine Mutter hat sich noch mal über die Entscheidung gefreut, zu zweit zu feiern, weil die Straßen gefährlich glatt sind (mir egal! Ich habe geknutscht ! Hihihi!).
18:30
Meine Mutter und ich haben Fondue gegessen. Wow! Total cool!
19:00
Meine Mutter hatte alle Geschenke unter den Baum gelegt. Ich hatte schon fünf neue Mangas und eine echt stylische Hose ausgepackt, als sie mir einen Umschlag in die Hand drückte. Ich öffnete ihn und las:
Meine liebe wunderbare große Tochter,
am heutigen Weihnachtstag möchte ich dir sagen, wie stolz ich auf dich bin! Ich weiß vielleicht nicht immer, wie ich es dir zeigen soll, aber ich sehe dich größer werden und ich weiß,
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