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Das verflixte 4. Schuljahr

Das verflixte 4. Schuljahr

Titel: Das verflixte 4. Schuljahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kohn
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Puppen spielen?«, wird Ihr Sohn vielleicht sagen. Ein gewisser Neid unter Geschwistern ist natürlich und nicht bedenklich. Es wird immer wieder eine Situation geben, in der sich ein Kind dem anderen gegenüber benachteiligt vorkommt. Schlimm wird es allerdings dann, wenn dieses rein subjektive Gefühl der Benachteiligung in die echte Überzeugung führt, dass die Eltern ein Kind tatsächlich mehr lieben als ein anderes. In diesem Fall sollten Sie Ihren Kindern erklären, dass Sie sie beide gleichermaßen lieb haben. Erklären Sie beiden Kindern, warum der eine gerade etwas darf, was die andere nicht darf (zum Beispiel, weil sie ihre Hausaufgaben bereits erledigt hat oder weil er morgen eine Arbeit schreibt). Sagen Sie Ihren Kindern, dass es zu einem anderen Zeitpunkt anders sein kann, dass dann er etwas darf, was ihr nicht erlaubt ist.
    Ein Dauerbrenner familiärer Auseinandersetzungen ist das abendliche Zubettgehen. Als fürsorgliche Eltern wissen Sie, nicht nur mit Blick auf das Übergangszeugnis, dass nur ein ausgeschlafenes Kind in der Schule mitkommt und erfolgreich lernen kann. Für Ihr Kind, das ja »noch überhaupt nicht müde« ist, bedeutet länger aufbleiben zu können ein Stück Freiheit, ein Stück Erwachsensein. Denn einen Erwachsenen schickt niemand ins Bett, der darf so lange aufbleiben, wie er will. Wenn also auch Ihr Kind lange aufbleibt, fühlt es sich größer und älter. Deswegen kommt es abends zu heftigen Auseinandersetzungen, die sich in manchen Familien zu einem allabendlichen, stressigen Ritual entwickeln. Sorgen Sie einerseits für Verständnis für Ihr Kind, indem Sie ihm erklären, dass es ja am nächsten Tag wieder mit Freunden spielen möchte und daher ausgeschlafen sein muss. Bieten Sie an, vor dem Schlafengehen noch eine Geschichte vorzulesen, wenn Ihr Kind verspricht, danach tatsächlich zur Ruhe zu kommen.
    Egal, worum es in Ihrer familiären Auseinandersetzung geht: Halten Sie als Eltern unbedingt zusammen und ziehen Sie vor Ihrem Kind an einem Strang (in dieselbe Richtung!). Nichts ist verwirrender und unsinniger für die Beziehung, als wenn ein Partner hü sagt und der andere hott. Außerdem liefert eine solche Diskrepanz (manchmal bewusst gewählt, um das Kind zu seinem Verbündeten zu machen) die Steilvorlage für das Kind, Vater gegen Mutter auszuspielen: »Aber Papa hat gesagt, ich darf vor dem Lernen Playstation spielen …!«
    Dauerbrenner Hausaufgaben
    Je näher der Übertritt heranrückt, desto häufiger hängt in vielen Familien der Haussegen allein wegen der Erledigung der Hausaufgaben schief. Mama möchte, dass die Hausaufgaben sofort erledigt werden, das Kind will lieber spielen. Die häufigsten Ursachen für Zoff im Elternhaus in Bezug auf die Hausaufgaben sind dabei, dass das Kind
    ✗ nicht weiß, welche Hausaufgaben es machen muss,
    ✗ keine Lust auf Hausaufgaben hat,
    ✗ unkonzentriert ist und seine Hausaufgaben immer wieder unterbricht,
    ✗ durch übereifrige Kontrolle seitens der Eltern aus seiner Konzentration gerissen wird,
    ✗ die Hausaufgaben nicht versteht,
    ✗ Hausaufgaben bewusst verschweigt, um Zeit zum Spielen zu gewinnen,
    ✗ durch einen mehr als ausgefüllten Freizeitplan unter Zeitdruck steht.
    Dass die Voraussetzungen zur Bearbeitung der in häuslicher Arbeit zu erledigenden Aufgaben im Unterricht hergestellt werden müssen und Sie als Eltern nicht automatisch als Nachhilfelehrer Ihres Kindes missbraucht werden dürfen, braucht an dieser Stelle nicht explizit erwähnt zu werden. Dazu zählt, dass die Aufgaben aus dem Unterricht erwachsen sollen, also den Unterricht entweder nachbereiten oder reflektieren, oder die Vorbereitung einer weiteren Thematik darstellen. Die Aufgabe muss jedoch ohne weitere Hilfestellung vom Schüler verstanden und selbstständig gelöst werden können.
    Hausaufgaben sollten darüber hinaus zeitliche Vorgaben nicht überschreiten. Zwar ist der »Beruf« Ihres Kindes Schüler. Für die zur persönlichen Entwicklung notwendigen Freizeitaktivitäten sollte dennoch ausreichend Zeit vorhanden sein. Als Faustregel können für die Erledigung aller Hausaufgaben folgende Zeiten angesetzt werden:
Jahrgangsstufen
Dauer der Hausaufgaben für alle Fächer
1–2
30 Minuten
3–4
60 Minuten
5–6
90 Minuten
7–10
120 Minuten
    Schätzt der Lehrer das Arbeitstempo des Schülers einmal falsch ein und sitzt Ihr Kind zu lange an der Erledigung der Hausaufgaben, können Sie die intensive Beschäftigung damit schriftlich im

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