Das verflixte 4. Schuljahr
Hausaufgabenheft Ihres Kindes bescheinigen. Dieses Heft legt Ihr Kind in der nächsten Unterrichtsstunde dem betreffenden Fachlehrer vor, sodass dieser darüber informiert ist und die nicht existente Lösung entschuldigen kann. Geschieht eine solche Überforderung öfter und beklagen diese auch andere Eltern, empfiehlt sich ein Gespräch mit dem betreffenden Lehrer, das entweder persönlich geführt oder im Rahmen des nächsten Elternabends angesprochen werden kann. Gegebenenfalls sollte eine Absprache zwischen den beteiligten Lehrerinnen und Lehrern angeregt werden, in der diese ihr wöchentliches Pensum aufteilen, um so eine gerechte Verteilung der Hausaufgaben auf alle Fächer zu ermöglichen.
Kinder müssen sich jeden Vormittag vieles merken: Da ist die neue Formel in Mathematik, der Termin für die nächste Deutscharbeit und die Einladung zu Leonies Geburtstag. Da ist es durchaus verständlich, dass den Kindern ein Teil der Hausaufgaben entfällt. Dies kann vorkommen und ist auch durchaus menschlich. Wenn dies allerdings in einem oder mehreren Fächern wiederholt geschieht, erhalten Sie ein Schreiben der Lehrerin bzw. des Lehrers, sich mehr um die Hausaufgaben Ihres Kindes zu kümmern. »Das habe ich doch getan …!«, mögen Sie jetzt denken, aber Ihre Tochter oder Ihr Sohn hat eben dreimal »vergessen«, dass auch etwas in Mathe zu erledigen war. Da Hausaufgaben für das Verständnis des Stoffes unabdingbar sind und zudem einen Teil der mündlichen Leistung ausmachen (die wiederum bis zur Hälfte zur Gesamtnote zählt) und das Kind außerdem auf die weiterführende Schule vorbereiten, sollte diese Vergesslichkeit gezielt bekämpft werden.
Dies geschieht zunächst durch die Anschaffung eines Hausaufgabenheftes, in das Ihr Kind unmittelbar nach dem Ende einer jeden Unterrichtsstunde die zu erledigenden Aufgaben einträgt. Zu Hause braucht es dann nur noch die entsprechende Seite aufzuschlagen und erhält einen vollständigen Überblick darüber, was am Nachmittag zu erledigen ist. Das Abhaken erledigter Aufgaben erhöht zudem die Übersicht, insbesondere wenn bei der Bearbeitung nicht chronologisch vorgegangen wird oder die Aufgaben auf mehrere Tage verteilt werden (etwa am Wochenende).
Das chronologische »Abarbeiten« ist im Übrigen nur in Ausnahmefällen sinnvoll – motivierender ist es, wenn mit einer einfachen oder beliebteren Aufgabe begonnen wird, um erst einmal »in Schwung zu kommen«. Danach fallen auch »langweilige« oder schwierigere Aufgaben nicht mehr allzu schwer.
Hilft das Führen eines Hausaufgabenheftes allein nicht weiter, sollte die Zusammenarbeit mit den Lehrerinnen und Lehrern Ihres Kindes gesucht werden. Diese zeichnen am Ende ihrer Stunde die von Ihrem Kind niedergeschriebenen Aufgaben ab, sodass Sie zu Hause einen Überblick über die tatsächlich anfallenden Hausaufgaben bekommen. Auf diese Weise können Sie direkt überprüfen, ob Ihr Kind tatsächlich alle Aufgaben erledigt, und bei Bedarf einschreiten bzw. Hilfestellung geben.
Wenn Hausaufgaben nicht ausschließlich für den folgenden Tag zu erledigen sind, empfiehlt sich über das Führen eines Hausaufgabenheftes hinaus die Erstellung eines Wochenplans für Hausaufgaben. Wie Sie diesen sinnvoll nutzen, habe ich bereits im Kapitel 4 im Zusammenhang mit dem richtigen Motivieren beschrieben.
Der richtige Moment ist entscheidend! Zwar sind nicht alle Kinder gleich, und manche entspannen sich lieber etwas nach der Schule, bevor sie mit den Hausaufgaben beginnen, während andere sofort loslegen, um den Rest des Nachmittags den Kopf frei zu haben.
Außerdem gibt es im weiteren Ablauf des Nachmittags oftmals andere Aktivitäten, wie etwa den Sportverein, die Musikschule oder einen Kindergeburtstag. Unabhängig davon: Gönnen Sie Ihrem Kind nach dem Mittagessen eine Pause von einer halben Stunde, um wieder zu Kräften zu kommen.
Sprechen Sie die Hausaufgabenzeit mit Ihrem Kind ab und einigen Sie sich darauf, dass die Hausaufgaben nach Möglichkeit zu dieser Zeit erledigt werden. Ein solcher Fixpunkt am Tag erleichtert dem Kind die Orientierung und Planung des restlichen Nachmittags. Vereinbaren Sie mit Ihrem Kind, dass während der Hausaufgabenzeit keine ablenkenden Besuche von Freunden stattfinden, sodass es sich voll und ganz auf die Aufgaben konzentrieren kann.
Halten Sie die Regeln zur Erledigung der Hausaufgaben konsequent ein (wobei begründete Ausnahmen durchaus erlaubt sind, wenn zum Beispiel ein wichtiger Termin beim
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