Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verflixte 4. Schuljahr

Das verflixte 4. Schuljahr

Titel: Das verflixte 4. Schuljahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kohn
Vom Netzwerk:
das Lieblingsgericht Ihres Kindes an. Falls Sie schneller oder besser waren, übernimmt Ihr Kind einen Tag lang den Abwasch oder kümmert sich besonders lieb um die kleine Schwester.
    Lernen für eine Klassenarbeit oder eine Probe muss also keineswegs langweilig und trocken sein!
    Tauschen Sie hin und wieder die Rollen und lassen Sie sich von Ihrem Kind die Aufgaben erklären, die es im Unterricht behandelt oder als Hausaufgaben aufbekommen hat. Ihr Kind schlüpft so in die Rolle des Lehrers, verinnerlicht die Lerninhalte und gewinnt auf diese Weise zusätzliche Sicherheit und Motivation. Achten Sie aber bei allem Lerneifer auf ausreichende Pausen, die mit Bewegung verbracht werden sollten. Durch einen gemeinsamen Spaziergang, einem Besuch auf dem Spielplatz oder das Toben draußen gewinnt Ihr Kind neue Kraft für die nächste Übungssitzung. Ritualisieren Sie derartige Pausen, sodass sich Ihr Kind darauf einstellen kann und bereits durch diese Struktur motivierter an die Sache herangehen kann.
    Sortieren Sie die zu lösenden oder zu wiederholenden Aufgaben nach deren Schwierigkeit. Ihr Kind sollte mit einer einfachen Aufgabe beginnen, um auf diese Weise Mut und Selbstvertrauen für die übrigen Aufgaben zu gewinnen. Außerdem sollten solche Aufgaben an den Anfang gesetzt werden, die Ihr Kind nur sehr ungern erledigt. Sind diese erst einmal vom Tisch, fühlt sich Ihr Kind erleichtert und kann sich befreit den weiteren Aufgaben widmen. Werden diese nach hinten geschoben, belastet der Gedanke daran Ihr Kind und hindert es an einer bestmöglichen Aufnahme des anderen Lernstoffes.
    Nutzen Sie zur vertiefenden Wiederholung und Vorbereitung auf den Übertritt auch Wochenenden und Ferientage, denn an denen ist Ihr Kind nicht durch anderen Lernstoff aus der Schule oder Stress vorbelastet. Mit Argumenten werden Sie Ihr Kind hierzu vermutlich nicht überzeugen können, denn sicherlich möchte es seine freie Zeit viel lieber ganz anders verbringen. Manchmal geht es aber eben nicht mit Argumenten weiter, sondern Sie als Eltern müssen unliebsame Botschaften als Faktum verkünden. Sagen Sie in diesem Fall dann einfach: »Ich möchte, dass wir das gemeinsam durchziehen, weil ich weiß, dass es gut für dich ist.«
    Verschaffen Sie Ihrem Kind Platz für das Lernen – zu einer festen Zeit an einem festen Ort. Dies bedeutet auch, dass Sie den Alltag Ihres Kindes nicht allzu sehr vollpacken mit weiteren Aktivitäten wie etwa Geigenunterricht, Hockey, Fußball und Ballettstunde. Hobbys sind sicher wichtig für die Entwicklung Ihres Kindes und ein Ausgleich zur Schule, sie dürfen aber nicht zur Belastung werden und dem Lernen im Wege stehen. Zudem braucht Ihr Kind freie Zeit für sich – ohne ausgearbeitetes Programm. Eine Zeit, in der sich Ihr Kind mit anderen Kindern treffen oder einfach nur abhängen kann.
    Besprechen Sie mit Ihrem Kind die Lernziele, die Sie gemeinsam anstreben. Natürlich ist das übergeordnete Ziel der Übertritt auf die anvisierte weiterführende Schule. Dies als Lernziel zu formulieren macht allerdings keinen Sinn, denn auf so unkonkrete Weise weiß Ihr Kind nicht, wie es sich darauf vorbereiten kann. Besser sind kürzer gesteckte und konkret formulierte Lernziele, die vielleicht sogar in einem kleinen »Vertrag« festgehalten werden. Dieser wird von den Eltern und dem Kind unterschrieben. Darin sichern die Eltern dem Kind Unterstützung zu und das Kind garantiert, dass es alles daransetzen wird, die angestrebten Lernziele zu erreichen. Natürlich müssen die besprochenen und vereinbarten Erziehungsziele realistisch sein, das heißt, sie müssen vom Kind in der anberaumten Zeit auch erreicht werden können. Aus einem Kunstbanausen in einem Monat einen begnadeten Klavierspieler zu machen, wird wohl etwas schwerfallen. Realistische Lernziele könnten sein:
    ✗ Das kleine Einmaleins können
    ✗ Ein Diktat mit weniger als fünf Fehlern schreiben
    ✗ Die Vokabeln zum Thema »Meine Farm« auswendig lernen
    Formulieren Sie auch stets einen Zeitpunkt, zu welchem die Lernziele erreicht werden sollen. Kurze Zeiträume haben sich in diesem Zusammenhang eher bewährt als langfristig anberaumte Ziele. Überprüfen Sie dann zum Ende dieses Zeitraumes, ob das Ziel erreicht worden ist. Wenn ja, geht es an ein neues Lernziel. Wurde das alte Ziel indes nicht erreicht, überlegen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind, woran es gelegen haben könnte und was getan werden muss, um es zu einem späteren Zeitpunkt tatsächlich zu

Weitere Kostenlose Bücher