Das verflixte 4. Schuljahr
organisiert, kommt es an der weiterführenden Schule zunehmend auf die korrekte Schreibweise an.
In den ersten Jahren an der weiterführenden Schule tun sich viele Kinder schwer, effektiv und zügig von der Tafel abzuschreiben. Während die einen schon lange Däumchen drehen, scheinen die anderen die Buchstaben förmlich abzumalen. Trainieren Sie mit Ihrem Kind daher das zügige, aber dennoch korrekte und lesbare (!) Schreiben, damit es im Unterricht nicht hinterherhinkt.
Zusatzförderung – ja oder nein?
Viele Eltern wünschen sich für ihr Kind das Gymnasium als weiterführende Schule, schließlich soll der Sprössling ja später einmal einen ordentlichen Schulabschluss erwerben, nicht zuletzt, um auf dem Arbeitsmarkt bestehen zu können. Ist dies der Fall, sollten vor allem die Leistungen in den Hauptfächern Mathematik, Deutsch und der Fremdsprache (soweit bereits in der Grundschule unterrichtet) stimmen. Ist dies bei Ihrem Kind nicht der Fall, sollten Sie über eine gezielte Förderung nachdenken. Allerdings sollten Sie bei aller Anstrengung die Gefahr nicht übersehen, dass Sie Ihr Kind auf einer eigentlich nicht geeigneten weiterführenden Schule überfordern. Kinder, die bereits in der Grundschule Nachhilfe erhalten müssen, um ihr Klassenziel zu erreichen, werden es auf der Realschule, und erst recht auf dem Gymnasium, sehr schwer haben. Ständige Misserfolge sowie viele zusätzliche, den eigentlich der Erholung dienenden freien Nachmittag schmälernde Übungsstunden sind der Persönlichkeitsentwicklung Ihres Kindes aber sicherlich nicht dienlich. Färben Sie die Noten auf dem Übergangszeugnis durch allzu viele Hilfen also in unnatürliche Farben, kann dieses Zeugnis keine ehrliche Einschätzung der tatsächlichen Leistungsfähigkeit Ihres Kindes liefern. Dies birgt die Gefahr, dass Sie damit die falsche weiterführende Schule für Ihr Kind wählen. Ein durch übermäßig viel Büffelei erworbener Übertritt auf die Realschule oder das Gymnasium wird Ihrem Kind also längerfristig keine Freude bereiten.
Ist Ihr Kind ein konstant guter Schüler, wird es voraussichtlich wohl auch keine Probleme haben, den in einigen Bundesländern erforderlichen Notendurchschnitt für das Gymnasium oder die Realschule zu erzielen. Die Leistungen vieler Kinder schwanken allerdings, und so kann es sein, dass ein Kind zwar in den ersten Zeugnissen sehr gute Noten erhalten hat, aber nun – wenn es darauf ankommt – die Gymnasial- oder Realschulempfehlung knapp verpasst und doch noch am Probeunterricht teilnehmen muss – sofern dieser in Ihrem Bundesland angeboten wird.
Was sagt der Lehrer?
Erkundigen Sie sich daher bereits im Vorfeld (im Laufe der 3. Klasse) bei der Klassenlehrerin bzw. dem Klassenlehrer, ob Ihr Kind konstant gute Leistungen erbringt und die Gymnasial-/Realschulempfehlung sicher zu sein scheint. Ist dies nicht der Fall, sollten Sie Ihr Kind unterstützen und fördern, um die Rahmenbedingungen für den geplanten Übertritt so günstig wie möglich zu gestalten. Bitten Sie die Lehrerinnen und Lehrer, Ihr Kind in Bezug auf seine Eignung für die Realschule oder das Gymnasium genau zu beobachten und Sie auf eventuell erkennbare Lernschwierigkeiten oder notwendige Fördermaßnahmen aufmerksam zu machen. Checken Sie in dem Gespräch mit den Lehrerinnen und Lehrern Ihres Kindes auch ab, wie es im Vergleich zu den Mitschülerinnen und Mitschülern in seiner Klasse steht. Fragen Sie außerdem nach den besonderen Eignungen und Fähigkeiten Ihres Kindes. Ist es eher mathematisch veranlagt oder künstlerisch? Fallen ihm Diktate schwer oder das Verfassen eines Aufsatzes?
Solche Gespräche sollten Sie nicht nur einmal führen, sondern während der 4. Klasse in regelmäßigen Abständen, um wirklich am Ball bleiben zu können und stets auf dem aktuellen Stand hinsichtlich der Leistung Ihres Kindes zu sein. Geben Sie allerdings der Lehrerin bzw. dem Lehrer die Gelegenheit, sich ebenfalls auf das Gespräch vorzubereiten und notwendige Unterlagen bereitzulegen. Das bedeutet, dass Sie den Lehrer nicht »überfallen« sollten (»Ach, wo ich Sie gerade zufällig vor dem Lehrerzimmer antreffe, wollte ich Sie mal kurz fragen, wie mein Sohn sich denn so macht …«), sondern sich einen Termin geben lassen. Teilen Sie der Lehrerin/dem Lehrer bereits bei der Terminanfrage mit, was der Anlass Ihres Gesprächsgesuches ist, worum es also konkret in dem Gespräch gehen soll.
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