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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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beiseite und ließ die Leute vorbei. Zum Glück stand ein Mann an der Drehtür, der sie durchließ, als Tania ihm ihre Tickets zeigte.
    Der Vorplatz war genauso überfüllt wie der Bahnsteig, nur noch viel hektischer durch das ständige Kommen und Gehen.
    »Hast du denn gar keinen Hunger?«, fragte Tania ihre Schwester.
    »Ich glaube nicht. Diese Sandkuchen, um die du gefeilscht hast, haben meinen Hunger fürs Erste gestillt.«
    Tania drückte ihren Arm. »Das waren Sandwiches«, sagte sie. »Und ich habe nicht gefeilscht – ich hab einfach bezahlt. Cash.«
    Rathina schaute sie verwirrt an. »Ich weiß nicht, was ›cash‹ ist.«
    »Das erklär ich dir später. Erst müssen wir ein Telefon finden.« Sie steuerte auf den Hauptausgang zu, wo es mit Sicherheit Telefonzellen gab, aber Rathina rührte sich nicht vom Fleck.
    »Was ist?«, fragte Tania.
    »Telefon? Was ist das?«
    »Hab ich dir doch schon erklärt. So ein Ding, das man benutzt, wenn man mit Leuten reden will, die weit weg sind.«
    »Ah, ich verstehe. Wie der Wasserspiegel, durch den unsere Mutter die fernen Gesichter heraufbeschwört.«
    »Ja, so ungefähr.«
    »Und haben alle Sterblichen die Gabe, ein solches Telefon zu benutzen?«
    »Rathina, das ist nichts Mystisches, sondern eine Maschine, die jeder bedienen kann. Komm jetzt, dann zeig ich dir, wie es geht. Ich brauche sowieso deine Hilfe, weil die Tastatur aus Metall ist. Du musst für mich wählen.«
    Rathina ließ sich über den Vorplatz führen, aber Tania hörte, wie sie leise vor sich hin brummte: »Tastatur! Cash! Meine Güte, ich werde einen Hauslehrer und einen Almanach benötigen, um die Gebräuche dieser neuen Welt zu verstehen.«
    Tania hatte Connors Mum angerufen und sich seine Handynummer geben lassen. Dann hatte sie Connor angerufen und sich mit ihm verabredet. Er wohnte im Südosten von London und sie mussten in die U-Bahn steigen, um dorthin zu kommen. Die Fahrt war viel kürzer, aber die Abteile waren noch überfüllter als im letzten Zug.
    Sie bekamen keinen Sitzplatz und Tania brach fast in Panik aus, da sie sich nirgends festhalten konnte: Alles war aus Metall. Schließlich stellte sich Rathina in eine Ecke in der Nähe einer Tür und Tania lehnte sich an sie.
    Nach einer Weile erreichten sie ihre Haltestelle und die Türen sprangen zischend auf. Tania und Rathina ließen sich mit der Menge auf den Bahnsteig treiben. Tania war noch nie hier gewesen und dieser Teil Londons – südlich der Themse – war ihr fast genauso fremd wie ihrer Elfenschwester.
    Connor Estabrook hatte sich gefreut, als sie ihn angerufen hatte. Sie hatten eine Weile über die Familie geredet, dann hatte Tania ihm erzählt, dass sie gerade ein Referat über ein medizinisches Thema schrieb und ein paar Tipps von einem Fachmann brauchte. Connor war gern bereit, ihr zu helfen, aber er wunderte sich ein bisschen, warum es unbedingt sofort sein musste.
    »Okay, gut«, willigte er schließlich ein. »Ich hab heute Abend nichts vor. Ich mache gerade ein Praktikum am King’s College Hospital in Camberwell. Wenn ich pünktlich gehen kann, hol ich euch am Bahnhof Denmark Hill Station ab. Wenn nicht, geht ihr schon mal zu mir – ich wohne in der Garner Road 13, Peckham, im obersten Stock. Fragt euch einfach durch. Peter, der Typ, mit dem ich zusammenwohne, ist zu Hause – er kann sich um euch kümmern, bis ich komme.«
    Und jetzt standen Tania und Rathina mit einer ganzen Schar von Pendlern auf dem Bahnhofsvorplatz. Die Leute verteilten sich in alle Richtungen, bis sie schließlich als Einzige übrig blieben.
    »Ist das immer noch London?«, fragte Rathina und blickte sich um. »Hier ist die Luft frischer. Das Atmen fällt mir leichter – und hier gibt es sogar Bäume.«
    »Ja, wir sind immer noch in London«, sagte Tania. »London ist eine große Stadt.«
    Aber Rathina hatte Recht – dieser Teil wirkte völlig anders, denn sie hatten den Schmutz und die Hektik der Innenstadt hinter sich gelassen. Die Straße, die vor ihnen lag, war eine breite, grüne Baumallee. Rhododendronbüsche wuchsen in der Nähe und eine Kletterpflanze rankte am Geländer des Parkplatzes hoch, deren rosa Blüten bis auf die Straße herunterhingen. Auch hier gab es Betonblocks und Autoschlangen, aber alles wirkte grüner und luftiger.
    Tania blickte sich hoffnungsvoll um, aber von Connor war nichts zu sehen.
    Rathina zeigte in die Äste eines Baums. »Hör nur, die Vögel«, sagte sie.
    Tania lauschte und jetzt hörte auch sie die Sperlinge

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