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Das verfluchte Koenigreich

Das verfluchte Koenigreich

Titel: Das verfluchte Koenigreich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frewin Jones
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empört. »Ich bin Polly, die Elfenprinzessin – ihr habt doch keine Ahnung!«
    »Tut mir leid«, sagte Tania lächelnd. »Ich hab dich nicht gleich erkannt, Polly.«
    Rathina starrte das Mädchen verwirrt an. »Sterbliche Kinder haben keine Flügel«, murmelte sie. »Wie kann das sein …?«
    »Das ist ein Spiel, Rathina«, sagte Tania leise. »Mach einfach mit.«
    »Ich bin unsterblich«, sagte das Mädchen. »Ich bin nämlich eine Elfenprinzessin. Und Elfenprinzessinnen leben für immer und ewig.«
    »In der Tat, mein Kind, so ist es«, sagte Rathina, der endlich ein Licht aufging. »Wir sind auch Elfenprinzessinnen.«
    Das Mädchen betrachtete sie misstrauisch. »Ihr seht aber gar nicht wie Elfenprinzessinnen aus«, sagte sie. »Ihr seht ganz normal aus.«
    »Ja, weil wir verkleidet sind«, erklärte Tania. »Wir sind auf einer geheimen Mission. Aber du darfst uns nicht verraten, okay?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Und Elfenprinzessinnen halten immer ihr Wort«, fügte sie hinzu. »Geht ihr auch zu Rosas Party? Wenn ihr nicht eingeladen seid, könnt ihr mit mir kommen. Rosa hat bestimmt nichts dagegen.«
    »Das würden wir gern«, sagte Tania. »Aber wir haben keine Zeit. Geheimmission – verstehst du?«
    Das Mädchen zuckte die Schultern. »Okay«, sagte es. »Also, dann tschüss.« Es bog in den Garten mit den Luftballons am Tor ein, drehte sich noch einmal um und rief ihnen zu: »Viel Glück bei eurer geheimen Mission.« Winkend verschwand es zwischen den Hecken.
    Rathina strahlte. »Sie kannte das Elfenreich!«, rief sie. »Du sagtest mir doch, dass Sterbliche nichts von anderen Welten wissen wollen …«
    »Kinder schon«, erwiderte Tania. »Mit sieben Jahren ist alles möglich.« Seufzend fügte sie hinzu: »Aber wenn sie älter werden, finden sie es cooler, an gar nichts mehr zu glauben.« Sie zog Rathina weiter.
    Durch eine Lücke in der Buchsbaumhecke sah man eine ganze Kinderschar, die übermütig auf dem Rasen herumtobte. Fast alle Kinder waren verkleidet. Das Haus dahinter war mit Glyzinien bewachsen und die schweren blauen Blütentrauben verströmten einen betörenden Duft. Ein paar Frauen brachten Tabletts mit Kuchen und Getränken heraus und ein Clown knotete Luftballontiere für die Geburtstagsgäste.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass sterbliche Kinder so fröhlich sein können«, murmelte Rathina beeindruckt.
    »Na klar doch«, sagte Tania grinsend. »So schlimm ist diese Welt auch wieder nicht.«
    Sie führte Rathina über die Straße und hielt nach der Abzweigung auf der rechten Seite Ausschau, die nach etwa fünfzig Metern in Sicht kam. Es war ein schmales Gässchen, das zwischen hohen, efeuüberwucherten Holzzäunen hindurchführte.
    Als sie die kleine Gasse verließen, betraten sie eine andere Welt. Hier gab es kaum Bäume und die Reihenhäuser sahen heruntergekommen aus.
    Sie überquerten die Straße und gingen auf einen großen grauen Wohnblock zu.
    »Hier gefällt es mir nicht«, verkündete Rathina. »Es ist ein trauriger Ort.«
    »Ja, es ist ziemlich trostlos«, gab Tania zu, nachdem sie einen Blick auf den verwilderten, ungepflegten Rasen und den Müll, der überall herumlag, geworfen hatte. Sie überquerten eine offene Fläche und bogen anschließend in einen engen Durchgang zwischen zwei Häuserblocks ein.
    »Hier ist es nicht geheuer«, murmelte Rathina und blieb abrupt stehen. Ihre dunklen Augen weiteten sich.
    »Was? Wieso?«
    »Gefahr. Ganz in der Nähe.«
    »Folgt uns immer noch jemand aus dem Elfenreich?«, fragte Tania.
    Rathina runzelte die Stirn. »Davon spreche ich nicht«, sagte sie. »Diesmal ist sie sterblicher Natur und sie kommt direkt auf uns zu.«
    »Was?«
    »Hier, sieh nur!«
    Zwei Typen traten aus einem überdachten Tor in einem Durchgang vor ihnen. Beide trugen Hoodies und hatten die Kapuzen tief in die Stirn gezogen.
    »He, wisst ihr, wie spät es ist?«
    »Los, schnell weg hier«, zischte Tania. Sie packte Rathina am Handgelenk und lief mit ihr den Weg zurück, den sie gekommen waren.
    »Jetzt haut doch nicht ab!«, rief der andere Typ.
    »Mir scheint, sie sind uns nicht wohlgesonnen«, sagte Rathina. »Was wollen diese Bauernlümmel von uns?«
    »Geld wahrscheinlich«, sagte Tania. »Los, komm.«
    »Was?«
    Tania drehte sich um – aber inzwischen waren zwei andere Jugendliche hinter ihnen aufgetaucht.
    Der Durchgang war auf beiden Seiten blockiert. Die Typen kamen immer näher.
    »Hi, Mädels.« Der eine Typ grinste hämisch. »Nett, dass ihr uns

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