Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene
anderen, um die Tür zu öffnen. Sie glitt auf und gab den Blick auf Jedi Tekli frei, die gerade dabei war, zum dritten Mal die Türklingel zu betätigen.
Ohne auf ihre Aufforderung zu warten, stürmte die Chadra-Fan-Jedi herein. Sie war fellbedeckt, mit großen Ohren und gewaltigen oberen Schneidezähnen, die ihr ein niedliches, kuscheltierartiges Aussehen verliehen, was ihr endlose Mühe mit Kindern bescherte. »Schattenbund, Schattenbund«, sagte sie.
Das Wort schickte einen Kälteschauer durch Jainas Innerstes. Der »Schattenbund« war eine Erfindung von Jaina, als Bestandteil eines Vorhabens, das sie nach ihrer letzten Unterhaltung mit Meister Hamner in Gang gesetzt hatte. Bloß einige wenige Jedi, denen Jaina vertraute und die keine Meister waren, kannten den Begriff - wussten, dass er sich auf Jainas neu gegründeten Kreis von Verschwörern bezog. Und die Zahl der Nicht-Jedi, die davon wussten, war sogar noch geringer.
Jaina drückte erneut auf den Knopf, um die Tür zugleiten zu lassen. Sie ertappte sich dabei, dass sie flüsterte, ohne es eigentlich zu wollen. »Was ist los?«
Tekli stand vor Jainas Tisch, um ihr Gewicht erst auf den einen und dann auf den anderen Fuß zu verlagern - ein unbewusster Tanz der Aufregung. »Ich habe ihn gesehen.«
»Wen?«
»Ich war im Gefängnis. Meisterin Cilghal beabsichtigt, den Druck auf die Behörden aufrechtzuerhalten, dass wir Valin untersuchen dürfen. Sie geht einmal am Tag dort hin, bleibt ein oder zwei Stunden, um sie zu belästigen, und ich übernehme das dann abends.«
»Und dabei hast du Valin gesehen?«
»Nein, Jedi Hellin!«
Jaina blinzelte. »Seff Hellin? Er ist im Gefängnis?«
»Nein, ich habe ihn davor gesehen. Er war als Arbeiter gekleidet und hat durch eine Wartungsluke den Hintergrund betreten.«
Jaina pfiff. »Vermutlich kundschaftet er die Sicherheitsmaßnahmen des Gefängnisses aus. Damit er Valin rausholen kann.«
»Das dachte ich mir auch. Aber er hat mich nicht gesehen. Ich glaube nicht, dass er mich auch nur wahrgenommen hat. Ich habe keinerlei Macht-Fähigkeiten eingesetzt. Ich war überrascht, als ich ihn sah, aber dieses Gefühl habe ich ziemlich rasch unterdrückt. Er hat nicht so reagiert, als hätte er irgendetwas gefühlt. Ich glaube, ich bin unbemerkt davongekommen. Danach bin ich direkt hierhergekommen, geradewegs zu dir.« Tekli ging auf und ab und gestikulierte, während sie weitersprach. »Wir müssen ihn kriegen! Wir können Valin nicht untersuchen, aber wenn wir Seff schnappen und ihn studieren können, ohne dass die Regierung weiß, dass wir ihn haben...«
»Warte, warte!« Jainas Gedanken rasten. »Erst einmal müssen wir uns sicher sein, dass er dasselbe Leiden hat wie Valin.«
»Sämtliche Beweise deuten darauf hin. Darüber hinaus ist er nach Coruscant zurückgekehrt, ohne den Tempel darüber zu informieren, dass er hier ist, und jetzt kundschaftet er die Anlage aus, in der der einzige andere Jedi gefangen gehalten wird, der sich genauso benimmt wie er. Abgesehen davon können wir ihn ja wieder gehen lassen, wenn war falsch liegen.«
»Stimmt.« Jaina sah auf ihr Chrono. Es war erst zwei Stunden her, seit Dab sie im Zuge seiner zufälligen Überprüfungen ihres Aufenthaltsorts geweckt hatte. Das bedeutete, dass ihr aller Wahrscheinlichkeit nach mehrere Stunden Zeit blieben, um etwas zu unternehmen, bevor er sich wieder meldete. Das sollte es ihr erlauben, sich für eine Weile rauszuschleichen. »In Ordnung. Ich werde einige Leute mobilisieren, die ich in unsere kleine SchattenbundVerschwörung eingeweiht habe. Du musst hier alles vorbereiten, damit wir einen geheimen Ort haben, wo wir Seff sicher verwahren und untersuchen können, wenn wir ihn herbringen, ganz gleich, ob heute Nacht oder später.«
»Verstanden, verstanden.« Tekli nickte so hastig, dass ihr Fell schwang, und Jaina fragte sich, was erst passieren würde, wenn die Chadra-Fan in ihrem derzeitigen Zustand ein paar Tassen Kaf trank.
Tekli ging zur Tür, streckte die Hand aus und schlug auf den Knopf. »Tut mir leid, dass ich dich um deinen Schlaf gebracht habe.«
»Keine Sorge. Das ist es wert.«
Sie trafen sich in einem Tapcafe einen Kilometer von Valins Gefängnis entfernt - Jaina, Jag, Tahiri und eine schlanke Frau mit weißem Haar und eleganten, alterslosen Gesichtszügen; alle trugen sie unauffällige Kleidung von der Art, wie sie der Mittelstand auf Reisen bevorzugte. Jaina stellte den anderen die weißhaarige Frau als Letztes vor: »Jag,
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