Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
Vom Netzwerk:
nicht bemerkt, bis...
    Bis was passiert war? Was hatte ihn darauf gebracht, dass mit ihr etwas nicht stimmte? Er nahm noch einen Bissen, ohne den Geschmack oder die Temperatur der Wurst auch nur zur Kenntnis zu nehmen, und wahrte angestrengt sein Lächeln, während er sich an die Kleinigkeit zu erinnern versuchte, die ihn davor gewarnt hatte, dass dies hier nicht seine Mutter war.
    Er kam nicht dahinter. Es war bloß eine plötzliche Erkenntnis gewesen, zu flüchtig, um sich daran zu erinnern, aber zu überwältigend, um sie einfach abzutun.
    Würde es Corran gelingen, den Schwindel zu durchschauen? Und Jysella? Sicher, dazu mussten sie eigentlich imstande sein. Aber was, falls sie es nicht taten? Dann würde Valin diese Frau anklagen, und Conan und Jysella würden denken, er sei verrückt.
    Waren Corran und Jysella überhaupt noch in Freiheit? Überhaupt noch am Leben! In diesem Moment konnten die Kollegen von Nicht-Mirax dabei sein, die beiden zusammen mit der wahren Mirax fortzuschaffen. Oder Conan und Jysella lagen blutend am Grunde eines Zugangsschachts, während das Leben aus ihnen entwich.
    Valin konnte nicht klar denken. Die Situation war zu erdrückend, das Rätsel zu unergründbar, und die einzige Person, die die Antworten auf seine Fragen kannte, war diejenige, die das Gesicht seiner Mutter trug.
    Er erhob sich, stieß den Stuhl klappernd nach hinten und fixierte die falsche Mirax mit hartem Blick. »Nur einen Moment.« Er stürmte zu seinem Zimmer.
    Sein Lichtschwert war immer noch da, wo er es liegen gelassen hatte: auf dem Nachttisch neben seinem Bett. Er schnappte es sich und unterzog es einer Überprüfung, die kaum Sekundenbruchteile in Anspruch nahm. Die Energiezelle war nach wie vor voll aufgeladen; es gab keine Hinweise darauf, dass sich irgendjemand daran zu schaffen gemacht hatte.
    Mit der Waffe in der Hand kehrte er ins Esszimmer zurück. Nicht-Mirax stand am Herd und starrte ihn an. Sie war sichtlich verwirrt und wirkte langsam ein wenig beunruhigt.
    Valin aktivierte das Lichtschwert, und das Zzssssch, mit dem die Waffe zum Leben erwachte, klang erschreckend laut. Er hielt die Spitze der glühenden Energieklinge gegen das Essen auf seinem Teller. Beim Kontakt mit dem Plasma der Waffe schrumpften die Pfannkuchen zusammen und verkohlten. Valin schenkte Nicht-Mirax ein bestätigendes Nicken. »Fleisch reagiert unter diesen Bedingungen genauso, weißt du?«
    »Valin, was hat das zu bedeuten?«
    »Du kannst mich mit Jedi Dorn ansprechen. Du hast nicht das Recht, mich beim Vornamen zu nennen.« Valin schwang das Lichtschwert probeweise herum, sodass die Klinge bis auf wenige Zentimeter an die Glühstabvorrichtung unter der Decke, die Wand, den Esstisch und die Frau mit dem Antlitz seiner Mutter herankam. »Dank deiner Nachforschungen weißt du vermutlich, dass Amputationen für Jedi keine große Sache sind.«
    Nicht-Mirax wich vor ihm zurück, beide Hände am Rand des Herds hinter sich. »Wie bitte?«
    »Wir wissen, dass eine abgetrennte Gliedmaße problemlos durch eine Prothese ersetzt werden kann, die genauso aussieht wie die echte. Prothesen erlauben Gefühle und tun alles, was richtiges Fleisch auch kann. Abgesehen davon, dass sie etwas Wartung erfordern, sind sie in jeder Hinsicht ein idealer Ersatz. Aus diesem Grund fühlen wir uns auch nicht übermäßig schlecht, wenn wir einer sehr bösen Person einen Arm oder ein Rein abtrennen müssen. Ich kann dir allerdings versichern, dass sich diese sehr böse Person auf ewig an den Schmerz erinnern wird, der damit einhergeht.«
    »Valin, ich werde jetzt deinen Vater rufen.« Mirax näherte sich von der Seite der blauen Banthaledertasche, die sie auf einem Beistelltisch liegen gelassen hatte.
    Valin richtete die Spitze seines Lichtschwerts direkt unter ihr Kinn. Aus einer Entfernung von einem halben Zentimeter verhindert das Kraftfeld, das die Klinge umgab, dass sie irgendwelche Hitze verspürte, doch ein leichtes Zucken von Valins Handgelenk konnte sie schlagartig töten oder zum Krüppel machen. Sie erstarrte.
    »Nein, das wirst du nicht tun. Weilst du. was du stattdessen tun wirst?«
    Mirax' Stimme schwankte. »Was?«
    »Du wirst mir sagen, was du mit meiner Mutter gemacht hast!« Die letzten paar Worte kamen als Blaffen über seine Lippen, beflügelt von Furcht und Zorn. Valin wusste, dass er so wütend aussah, wie er klang. Er konnte das Blut spüren, das sein Gesicht rötete, konnte sogar sehen, wie die Röte alles in seinem Blickfeld

Weitere Kostenlose Bücher