Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene
oft wie ein völliger Außenseiter, doch diese Welt schien darauf erpicht zu sein, ihn davon zu überzeugen, dass er genau das war.
Das fing mit seiner Atemmaske an, einem Gerät, das das ganze Gesicht verdeckte, um mit der Atmosphäre des Planeten - größtenteils Helium, das sich mit einigen anderen Gasen vermischt hatte - klarzukommen. Die Maske war mit einer Art Rucksack verbunden, der Behälter mit einer Sauerstoff-Stickstoff-Mischung und einen Konverter enthielt, der einen Teil des Kohlendioxids, das von der menschlichen Lunge ausgeschieden wurde, in seine Grundelemente zerlegte und den Sauerstoff wieder dem Atemgemisch zuführte. Auf einem Planeten wie diesem kam ein Mensch fast einen ganzen Tag lang mit einer Aufladung zurecht, doch Ben fand, dass der Komfort der Vorrichtung zu wünschen übrig ließ. Es war, als wäre er an sein Gepäck gekettet.
Dann waren da die Leute. Luke hatte entschieden, dass er und Ben zum Tempel der Baran-Do-Weisen gehen würden, der sich der Karte zufolge nicht zu weit weg befand, um sich bei einem Spaziergang die Beine zu vertreten, sodass Ben die Gelegenheit hatte, im Abfertigungsgebäude des Raumhafens und auf den Straßen Hunderte von Kel Dors zu sehen.
Genau wie die beiden, die die lnspektion durchgeführt hatten, waren die meisten groß und hager. Im Gegensatz zu den Inspektoren konnte man ihre Gesichter erkennen... und was waren das für Gesichter! Runde, kahle Köpfe, eingesunkene Augen, schmale, kammartige Nasen, die für Ben aussahen wie missglückte Versuche, zu Vogelschnäbeln zu werden, und große, zahnlose Münder, die wirkten, als würden sie sehr alten Menschen gehören... Ben versuchte, nicht jedes Gesicht anzustarren, an dem er vorbeikam, doch er konnte einfach nicht anderes und verabscheute sich selbst für das Urteil, das er schließlich über sie fällte.
Als er und sein Vater bei der Straße eintrafen, in dem sich der Tempel befand - einer Straße, die beinahe frei von Gleitern war, dafür jedoch einiges an Fußgängerverkehr aufwies -, und sie sich nicht mehr in der Nähe irgendwelcher Gruppen von Einheimischen befanden, sagte er: »Dad, das ist kein sonderlich ansehnliches Volk.«
Luke dachte darüber nach. »Aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet... vielleicht.«
»Irgendwie ärgert es mich, dass ich sie so sehe.«
»Nun, du kennst die Antwort darauf. Was war eins der ersten Dinge, die du bei der Ausbildung zum Jedi gelernt hast?«
»Säbel dir mit deinem Lichtschwert nicht den eigenen Kopf ab!«
»Danach.«
»Dass die Augen einen täuschen können. Dass man auf seine Gefühle achten soll. Dass Mädchen Spaß machen, aber gefährlich sind. Dass Lando immer Extrakarten in seinem Ärmel hat.«
»Nun, die Wahrheit liegt irgendwo in alldem verborgen... Ich sage dir was: Wenn du glaubst, dass es falsch ist, sie als hässlich anzusehen, dann denk einfach daran, wie du wohl für sie aussiehst.« Luke deutete auf seinen Sohn und schätzte ihn von Kopf bis Fuß ab. »Klein, gedrungen, faltenlose Haut, eine Nase, die vorsteht wie bei einem Nagetier, ein winzig kleiner Mund mit zackigen weißen Dingern darin, ein grässliches, strauchartiges Gewächs auf dem Kopf.«
Ben lachte. »Und das erzählt mir der Mann, der praktisch sein gesamtes Erwachsenenleben lang eine Topfschnittfrisur hatte!«
»Du bist noch jung, Ben. Du wirst noch lernen, mit weiseren Augen zu sehen. Und wenn du dich bewusst darin übst, wirst du auch schneller dort hinkommen.«
In dem Teil der Stadt zwischen dem Raumhafen und ihrem Ziel war ihr Weg von vielen kleineren Gebäuden gesäumt gewesen. Dabei wiesen die draußen angebrachten Schilder in der Sprache der Kel Dors darauf hin, dass darin größtenteils Firmen untergebracht waren. Jetzt waren die Gebäude größer, und einige waren von Mauern umgeben. Ben überprüfte sein Datapad, benutzte das tröstlich vertraute Planetenpositionssystem, um ihren Standort mit den Karten zu vergleichen, und stellte fest, dass sie lediglich vierzig Meter von ihrem Zielort entfernt waren. Er wies nach vorn, über die Straße. »Da!«
Das, was sie hier vor sich hatten, war zweifellos beeindruckend - ein großes, zikkuratförmiges Gebäude, jedes einzelne der vier Stockwerke dunkler als das darunter, um sich von Donnerwolkenschwarzgrau nach unten hin stufenweise in ein Himmelblau zu wandeln, umgeben von zweigeschossigen Nebengebäuden in ähnlichen Farben, und alles umschlossen von einer aus schwarzen schmiedeeisernen Durastahlpfosten und
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