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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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die Toten sie brauchen.
    Tote Dinge bereiteten ihr keine Sorge, doch sie hatte Teile einiger Holodramen gesehen, als sie eigentlich längst schlafen sollte, in denen tote Dinge in Gräbern überhaupt nicht tot waren und tapfere, draufgängerische Helden mit großen Blastem nötig waren, um der Lage Herr zu werden. Sie zuckte mit den Schultern. Großpapa Han war ein tapferer, draufgängerischer Held mit einem großen Blaster, aber er war nicht hier, deshalb musste sie aufpassen, dass sie nicht in irgendwelche Schwierigkeiten geriet, die sie nicht selbst meistern konnte.
    Warum hatte sie diesen Ort gefühlt? Großmama Leia sagte, dass die Macht die Energie war, die in allen lebenden Dingen wohnte, und in der Gruft durfte es eigentlich nichts Lebendiges geben. Sie streckte ihre Sinne danach aus und spürte abermals diese bedrückende, reglose Stille.
    Und dann war die Stille nicht länger reglos. Sie fühlte, wie sich darin irgendetwas regte. Kein Leben, bloß Bewegung -Energie. Sie blieb wie angewurzelt stehen und machte sich so klein wie möglich, rührte sich nicht.
    Was auch immer es war, es wartete auf der anderen Seite dieser Mauer, wartete mit einer Reglosigkeit, die ihrer eigenen in nichts nachstand. In der Ferne konnte Allana C-3PO nach sich rufen hören, und sie wünschte sich verzweifelt, sie wäre bei den Droiden geblieben.
    Sie wich langsam einen Schritt zurück. Das Ding in der Gruft reagierte nicht. Sie machte noch einen Schritt und noch einen und stieß gegen die raue Oberfläche eines Felsvorsprungs, und noch immer kam nichts aus der Gruft geschossen. Kaum atmend, bewegte sie sich zwischen die Felszungen, und selbst, als das Grabmal außer Sicht war, entspannte sie sich nicht.
    Ich kann dich fühlen.
    Allana kreischte beinahe auf.
    Sie kamen nicht aus der Gruft. Sie blickte zum blassrosa Himmel empor, sah bloß die ferne Sonne und ein Bruchstück des ehemaligen Garnisonsmondes. Der Gedanke kam von dort.
    Wer ist da? Ich kann dich fühlen. Bitte... bitte... In diesen Worten lag so eine sehnsüchtige Verzweiflung, ein solcher Hunger, dass Allana etwas darauf erwidern wollte, dass sie das, was auch immer da war, beruhigen wollte. Doch Vorsicht und Furcht - und hundert Lektionen, die sie von klein auf von ihrer Mutter gelernt hatte - hinderten sie daran.
    Wie ist dein Name? Die Frage schickte ein Prickeln des Grauens Allanas Rückgrat hinab. Sie hatte das unheimliche Gefühl, dass, falls sie darauf reagierte, falls sie ihren Namen nannte, er ihr weggenommen und niemals wieder zurückgegeben werden würde, sodass sie auf ewig umherirren musste, ohne zu wissen, wer sie war. Sie schlang wärmend ihre Arme um sich, hielt den Kopf gesenkt und die Sinne im Zaum.
    Die Stimme kehrte nicht zurück, und ein paar Minuten später nahm Allana keine Spur mehr davon wahr. Erleichtert atmete sie auf.
    Sie stieß beinahe gegen C-3PO. Als sie um einen besonders breiten Felsvorsprung bog, war er mit einem Mal da, glänzend metallisch und modern, mit R2-D2 neben sich. Der Astromech zwitscherte einen melodischen Gruß, der nicht im Geringsten beunruhigt klang.
    »Miss Amelia! Du solltest wirklich nicht allein umherwandern!«
    Sie nickte und ging ohne langsamer zu werden wieder in die Richtung zurück, von der sie glaubte, dass sich dort die Minengebäude befanden. »Ich weiß, ich weiß.«
    C-3PO beeilte sich, zu ihr aufzuschließen, mit der Folge, dass das leise, surrende Geräusch seiner Arm- und Beinservomotoren lauter wurde. »Dem Erbauer sei Dank, dass du unversehrt bist! Müsste ich Master Han und Miss Leia berichten, dass dir irgendetwas zugestoßen ist, bin ich mir sicher, dass mich das dazu verdammen würde, bis in alle Ewigkeit in den schäbigsten Schenken der Unterstadt von Coruscant Bierflaschen zu öffnen...«
    »Du sprichst ständig von deinem Erbauer. Wer hat dich denn gebaut?«
    »Um ehrlich zu sein, erinnere ich mich nicht so recht daran. Aber ich wurde gebaut, womit die Existenz meines Erbauers außer Frage steht. Und da ich meine eigene Existenz als etwas Positives betrachte, war er zweifellos gütig und seiner Zeit voraus.«
    »Gut möglich.«
    In einer großen natürlichen Höhle - einer, von der in unterschiedlichen Winkeln zahlreiche Tunnel abzweigten -studierte Leia die Sensortafel, erwog ihre Möglichkeiten und schüttelte den Kopf. Sie wies direkt nach oben. »Da lang!«
    Han schaute nach oben, als könne er sowohl durch das blickdichte Dach des Speeders, als auch durch die undurchdringliche Dunkelheit

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