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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 01 - Der Ausgestoßene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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jenseits davon sehen, ehe er seine Aufmerksamkeit den Sensoren zuwandte, die einen Einschnitt in der Höhlendecke anzeigten, den man ohne Weiteres auch als natürliche Vertiefung im Fels deuten konnte. Leia hatte allerdings etwas anderes gespürt. Also zog Han den Gleiter in einen behutsamen senkrechten Steigflug.
    Zum Einstieg hin war die Felsspalte breit genug, um dem Speeder bequem Platz zu bieten, wurde jedoch nach oben hin schmaler, zu einer Art nicht ganz geradem Schlot. Während sie aufstiegen, prallte etwas auf das Dach und löste sich dann mit einem huschenden Geräusch davon. Han erstarrte einen Augenblick lang, ehe ihm klar wurde, dass es keine der Energiespinnen gewesen sein konnte - eine Spinne hätte sie angegriffen, anstatt zu fliehen.
    Zwanzig Meter weiter oben weitete sich der Schlot zu einer ausgedehnten Höhle, die nach Südwesten hin schräg abfiel. Auf Leias Nicken hin steuerte er den Speeder langsam und behutsam die Neigung hinunter.
    Leia wandte ihre Aufmerksamkeit der Sensortafel zu, wo sich ständig verändernde topografische Linien die Unregelmäßigkeiten des Kanals zeigten, dem sie folgten. »Ich könnte schwören, dass das alles natürliche Höhlen und Tunnel sind. Von Wasser gegraben.«
    »Glaubst du, auf Kessel hat es früher mal mehr Wasser gegeben?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich denke, Kessel ist ein Bruchstück von einem anderen Planeten, einem wesentlich größeren, mit Seen und einer dichteren Atmosphäre. Die hiesigen Lebensformen, von denen wir wissen, die Spinnen und die Vogelwesen, müssen sich damals entwickelt haben -kannst du dir vorstellen, dass sich ein großes Vogelwesen auf dieser Welt entwickeln würde, deren Atmosphäre so dünn ist, dass sie hier kaum fliegen können? Aber dann hat irgendeine Katastrophe diesen Planeten zerstört, und der Felsbrocken, der zu Kessel wurde, ist alles, was davon noch übrig ist.«
    »Vielleicht sind die übrigen Trümmer in den Schlund gestürzt.«
    Der Tunnel, dem sie folgten, lief mehrere Kilometer weiter schräg abwärts. Er wand sich, blieb jedoch breit - zweifellos die Überbleibsel eines seit Ewigkeiten ausgetrockneten unterirdischen Flusses. Schließlich entdeckte Leia auf dem Sensorschirm Spuren von Rissen, senkrechte Spalten im Fels. Sie leuchteten diese Stellen mit den Scheinwerfern an und sahen, dass die Risse im Fels wesentlich jüngeren Datums waren als das umliegende Gestein. »Erdbeben«, sagte Han.
    Wie als Reaktion darauf erfüllte ein unheilvolles Vibrieren die Luft. Kleine Brocken lösten sich von der Tunneldecke und prasselten auf das Dach des Speeders und überall ringsum hernieder. Das Rumpeln, das klang, als würde der größte Riese der Galaxis in einer gewaltigen Schüssel voller Felsbrocken herumwühlen, ließ nicht nach - im Gegenteil, es nahm zu! Die Felsbrocken, die auf den Gleiter krachten, wuchsen von Kieselgröße über Faustgröße zu Kopfgröße an. Han hielt den Steuerknüppel mit weißen Fingerknöcheln fest umklammert, bereit, auf die eine oder andere Seite wegzutauchen, falls er ein Desaster witterte.
    Unter ihnen gab der Boden nach. Die Repulsoren, die darauf eingestellt waren, eine Höhe von einem Meter über dem Boden zu halten, waren nicht leistungsstark genug. Han, Leia und ihr Gefährt stürzten in vollkommene Finsternis hinab, begleitet von einem Hagel aus Stein und Fels.

DIE STADT DOR'SHAN, DORIN
    Luke wusste, dass Ben den Tempel der Baran Do gleichzeitig fremdartig und angenehm vertraut fand. Die Ausstattung war charakteristisch für die Kel Dors, ein fortwährendes Sperrfeuer von Symbolen und Bildnissen, die auf stilistische Weise ihre natürliche Umgebung und die Naturgewalten rings um Dorin darstellten, doch die Räume dienten offensichtlichen Zwecken, die er sofort erfasste. Trainingshallen. Klassenzimmer. Meditationsräume. Speisesäle. Alles war in viel kleinerem Maßstab gehalten als im Jedi-Tempel. Luke erkundigte sich zwar nicht bei ihrer Novizenbetreuerin Tistura Paan danach, doch er schätzte, dass es hier vielleicht sechs Meister und nicht mehr als zwanzig Schüler unterschiedlichen Rangs gab.
    Die Halle für das Kampftraining war vergleichsweise klein und überaus bescheiden ausgerüstet. Auf Waffenständern ruhten Stäbe; an Wandhaken hingen ausgepolsterte Körperpanzer. Auf dem Boden lagen Übungsmatten. Die Halle bot allenfalls zwei trainierenden Paaren gleichzeitig Platz.
    Ben fragte Tistura Paan: »Werden nicht all eure Schüler im Kampf ausgebildet?«
    »Nein. Die

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