Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
letzt war sie die Führerin der Galaktischen Allianz. Sie hatte darauf bestanden, dass die Moffs Frauen in ihre Reihen aufnahmen.
Es ergab vollkommen Sinn, dass sie sich einer Twi'lek verbunden fühlte, für die bis vor Kurzem hohe Preise auf dem Sklavenmarkt gezahlt worden waren. Daala wollte einer Frau, die es verdiente, dieselben Möglichkeiten geben, die sie selbst gehabt hatte, um den Erwartungen der anderen zu trotzen und sich zu beweisen.
Dorvan streckte die Hand aus. »Hallo, Desha Lor! Wie Sie bereits wissen, bin ich Wynn Dorvan. Ist dies Ihr erster Regierungsjob?«
Sie nickte energisch. »Ja. Staatschefin Daala ist eine Freundin meiner Familie. Es war überaus freundlich von ihr, mir diese Stelle anzubieten.«
»Überaus freundlich«, echote Dorvan. »Sie werden mir verzeihen müssen. Ihre Anwesenheit hier ist für mich eine kleine Überraschung. Aber ich bin sicher, wir werden lernen zusammenzuarbeiten.«
Er wies auf einen der schlichten Stühle, und sie nahm Platz, während er ihr gegenüber in den Bürosessel auf der anderen Seite des Schreibtischs glitt. Aus seiner Tasche drang ein leises Quieken, und er hob das kleine Tier heraus und setzte es in das kleine Bett auf einem Regal hinter dem Tisch.
»Oh, ist das ein Chitlik? Die sind bezaubernd!«
»Ja, sind sie, und Pocket ist so etwas wie das Maskottchen des Büros. Ich kümmere mich um sie. Alles, was Sie tun müssen, ist aufzupassen, dass Sie nicht auf sie drauftreten.«
Desha schenkte ihm ein strahlendes Lächeln. »Ich bin sicher, das werde ich niemals tun.«
»Jedenfalls nicht mehr als einmal, glauben Sie mir! Im Allgemeinen ist sie ruhig, aber wenn sie unzufrieden ist, beißt sie. Also. nennen Sie mir Ihre Sicherheitsstufe, und erzählen Sie mir, was unsere gute Staatschefin gesagt hat, dass Sie für
mich tun sollen.«
Tatsächlich besaß Desha Lor eine sehr hohe Sicherheitsstufe, was auch nötig sein würde, wenn sie mehr für ihn sein sollte als bloß ein hübsches Gesicht, um Besucher zu begrüßen. Er hatte die Absicht, dass sie mehr sein sollte. Wenn er schon gezwungen war. eine Assistentin zu haben, dann würde er dafür sorgen, dass sie sich ihren Lebensunterhalt verdiente. Während sie sprach, unterzog er sie seiner eigenen Überprüfung, wobei er den Bildschirm von ihr weggedreht hielt, sodass sie nicht sehen konnte, was er tat. Er nickte an all den richtigen Stellen und hörte ihr mit halbem Ohr zu.
Lor, Desha, Tochter eines Twi'lek-Diplomaten, war ein Jahr lang Praktikantin in der Privatwirtschaft gewesen. Herausragende Studentin, kein Strafregister, all ihre Besuche auf anderen Planeten überprüft. Ihre Familie war wohlbekannt und angesehen. Sie war definitiv sauber. Fast zu sauber.
Wie kann jemand heute noch so unschuldig sein? Dorvan maßregelte sich sofort selbst dafür, sich Sentimentalitäten hinzugeben. Er würde sie auf jeden Fall im Auge behalten, um sicherzugehen, dass sie wirklich bloß die unschuldige junge Frau in ihrem ersten großen Regierungsjob war, die sie zu sein schien. Daala war scharfsinnig, niemand wusste das besser als Wynn Dorvan. Doch er diente der Galaktischen Allianz am besten, indem er die Schwächen derer um ihn herum kannte, und Daalas Wohlwollen gegenüber einer attraktiven Frau, die sich durch mehr ihren Platz in der Galaxis verdienen wollte als bloß durch ihr Aussehen, war womöglich eine Schwäche. Es wäre nicht das erste Mal, dass er der GA im Stillen dadurch half, dass er Daalas außergewöhnlichere Einstellungen etwas abmilderte.
Prinzessin Leia Organa war das strahlende Beispiel einer schönen jungen Frau mit guten familiären Verbindungen und einem makellosen Leumund, die sich als Aufrührerin gegen die gegenwärtige Regierung erwies.
Oh ja, er würde sie definitiv im Auge behalten.
MOFF LECERSENS RESIDENZ, SENATSDISTRIKT, CORUSCANT
»Ich behalte ihn im Auge«, sagte Moff Lecersen, als er sich in der Wanne voll angenehm duftendem Wasser entspannt zurücklehnte. »Nicht, dass das so schwierig wäre, wohlgemerkt.«
»In der Tat.« Moff Vansyns Stimme, die über das Kom drang, war amüsiert und ironisch. Ihre Unterhaltung hatte früher an diesem Abend bei einem ausgezeichneten Essen ihren Anfang genommen, zu dem sie zwei Flaschen importierten Goldwein genossen hatten. Es war spät geworden, und Vansyn hatte morgen Früh eine Verabredung, weshalb sie das Gespräch jetzt mittels Kom fortführten. Der Dienstdroide rollte mit einem Glas und dem, was von der zweiten Flasche Goldwein
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