Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen
geben würde. Was sie dem Mädchen hingegen nicht erzählt hatte, war, dass die Belohnung für das Bestehen dieses Tests -und sowohl Leia als auch Han waren sich sicher, dass Allana ihn mit Leichtigkeit meistern würde, denn sie war ein ausgesprochen intelligentes kleines Mädchen - das Reittier sein würde, an dein sie am meisten Gefallen fand.
»Selbst ein Tauntaun, wenn es das ist, was sie will«, hatte Leia gesagt.
»Hey, wir haben eine Abmachung«, hatte Han protestiert, jedoch bloß halbherzig.
»Das sind Nerfs«, sagte Allana jetzt stolz. »Jaina hat einen sehr hübschen Mantel, der aus ihrem Leder gemacht ist, und wir alle mögen die Steaks.« Die Tiere grasten im Augenblick seelenruhig. Allana wies auf ein anderes Gehege. »Und die Böcke werden getrennt gehalten, weil Paarungszeit ist. Da können sie sehr wütend werden und miteinander kämpfen und auch die Jungen zertrampeln.«
Leia war sich nicht sicher, doch sie hätte schwüren können, dass Han ein bisschen errötete, als seine Enkeltochter fröhlich das Wort Paarungszeit herunterrasselte. Sie verkniff sich ein Grinsen.
»Das ist richtig, Schatz«, sagte Leia. »Nerfs sind nicht unbedingt die nettesten Tiere der Welt.«
»Aber sie smecken köstlich«, sagte Allana. Aus dem Großteil des leichten Lispeins, das sie als jüngeres Kind hatte, war sie herausgewachsen, doch hin und wieder schlich es sich wieder in bestimmte Worte. »Können wir zum Mittag Nerf-Burger essen? Mit Hubba-Fritten?«
»Wenn es das in der Kantine gibt, sicher«, sagte Leia. Sie nahm an, dass das Gewünschte verfügbar sein würde, zusammen mit exotischeren Speisen. Wäre sie eine Züchterin oder eine Viehverkäuferin gewesen, hätte sie in jedem Fall dafür gesorgt, dass alle Gelegenheit dazu hatten herauszufinden, wie köstlich besagte Kreaturen »smeckten«.
»Und das sind Banthas«. sagte Allana, die den Laufsteg zum Eingang des nächsten Freiluftgeheges entlangeilte. Natua Wan beschleunigte ein wenig ihre Schritte, um die Lücke zwischen sich und dem Kind unauffällig zu schließen und Allana sorgsam im Auge zu behalten, während sie allen, die zusahen, gleichzeitig weiterhin den Eindruck vermittelte, dass das hier nichts anderes als eine normale Familie und ihre Jedi-Freunde auf einem Gemeinschaftsausflug waren. Radd bildete die Nachhut. Die Brubb waren ein umgängliches Volk, und sein gegenwärtiges heiteres Auftreten war völlig ungezwungen. Er hatte seinen Spaß.
»Banthas sind eine überaus anpassungsfähige Spezies und leben auf vielen Planeten«, sagte Allana. »Und das da sind -oh, das sind Rontos! Ich habe noch nie zuvor eins in echt gesehen!« Sie schickte sich an loszulaufen, doch eine kräftige Hand ergriff behutsam die ihre.
»Sei vorsichtig, Allana«, sagte Natua Wan freundlich. Die blauen, in ihr langes schwarzes Haar geflochtenen Perlen klickerten bei ihrer Bewegung. »Es gibt einen Grund dafür, dass du noch nie eins gesehen hast. Rontos sind gute Tiere, ihren Herren gegenüber ausgesprochen loyal und sanftmütig, doch sie erschrecken sehr leicht. Du willst doch nicht zu ihnen hinlaufen und ihnen Angst einjagen, oder?«
Allana schüttelte ernst den Kopf. »Ihr habt recht, Jedi Wan.« Sie verfiel in ein gemäßigteres Tempo und drückte unbewusst ihren Rücken durch.
»Gibt es irgendeine Möglichkeit, ihr das abzugewöhnen?«, murmelte Jaina Leia zu, als sie nebeneinander hergingen. Das Geheimnis um Allanas wahre Identität war wohlgehütet, doch Leia teilte Jainas Ängste. Das Mädchen war klug genug, sich nicht absichtlich zu verraten, doch selbst im Alter von sieben stellte sie die Bewegungen und die Haltung von jemandem von königlichem Geblüt zur Schau. Falls irgendjemand wusste, wonach er suchte, war das ein bedeutsamer Hinweis.
»Ich nehme an, dass jedermann weiß, dass sie das Mündel einer ehemaligen Prinzessin und Senatorin ist«, entgegnete Leia, die ihre Stimme gleichermaßen leise hielt. »Das würde Sinn ergeben.«
Jaina schnaubte. »Ich bewege mich und stehe nicht so.«
»Nun, du bist die Tochter deines Vaters. Was das betrifft,
konnte ich nicht viel für dich tun.«
Han war vorausgegangen und hob Allana auf seine breiten Schultern, was sie mit einem erfreuten Kichern quittierte. Sorgsam darauf bedacht, die Rontos nicht aufzuscheuchen, streckte Allana, die sich jetzt viel weiter auf ihrer Augenhöhe befand, langsam eine Hand aus. Eine der gewaltigen Kreaturen musterte sie prüfend und streckte dann ihren langen Hals aus, um
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