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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
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Gelassenheit.
    »Wir können jederzeit wieder nach oben fahren, Liebling«, sagte Han zu seiner Enkelin.
    »Nein«, erwiderte Allana dickköpfig. »Ich will die Tiere hier sehen.«
    Leia suchte Hans Blick und zuckte mit den Schultern.
    Die Turbolifttüren öffneten sich, und alle strömten gleichzeitig hinaus, um beinahe zwischen den Türen hängen zu bleiben. Von ihrer Gruppe war Jaina als Erste draußen, da sie die Letzte gewesen war, die sich hineingezwängt hatte, als sich die Aufzugtüren schlossen, und Leia vernahm die gequälte Stimme ihrer Tochter über das Murmeln der Menge hinweg.
    »Oh, du liebe Güte.«
    Leia lachte, als sie den Aufzug verließen. Die Ausstattung, die Beleuchtung, die atmosphärischen Geräusche - ein dumpfer Herzschlag mit den kaum hörbaren, Spannung erzeugenden Lauten irgendeines windartigen Instruments im Hintergrund -, alles verschwor sich, um die Bühne für die Erwartung von etwas Schauderhaftem zu bereiten. Das Ganze war dermaßen übertrieben, dass es im positiven Sinne grotesk wirkte.
    Die Beleuchtung war leicht rot getönt, um einen leicht blutartigen Farbton auf alles zu werfen, was sie sehen würden. Der Laufsteg, der sich vor ihnen erstreckte, bestand aus schierem Metall, und ihre Füße schepperten unheilvoll, als sie sich vorwärtsbewegten. Die Rampe war schmal und zwang alle dazu, in einer Reihe hintereinander zu gehen. Es gab Geländer und Kreuzungen, sodass die Besucher entweder bei einem bestimmten Pferch verweilen oder zügig den gesamten Ausstellungsbereich durchqueren konnten. Eine rasche Überprüfung zeigte, dass alles ausgesprochen solide gebaut war.
    Doch unter ihnen - geschützt durch Kraftfelder, dicken Transparistahl, der so geschickt beleuchtet war, dass er praktisch unsichtbar war, und andere Sicherheitsmaßnahmen, die die Erbauer eines dritten Todessterns fraglos inspiriert hätten - lauerten Kreaturen, die trotz der Schutzvorkehrungen jedem Betrachter mulmig zumute werden ließen. Diejenigen, die den Bereich entworfen hatten, hätten die albernen atmosphärischen Tricks überhaupt nicht gebraucht, um das gewünschte Resultat zu erzielen.
    Leia spürte ein Gefühl von Unbehagen, als sich die Menge stetig auf den ersten Schaupferch zubewegte, und fragte sich, ob es nicht ein Fehler gewesen war, mit Allana in diesen Teil der Ausstellung zu gehen. Nicht, weil es beunruhigend war, die
    Kreaturen als solche zu betrachten - obwohl das der Fall war -, sondern aufgrund dessen, weshalb sie hier waren. Dies waren Tiere, die gefangen oder gezüchtet worden waren, um die Macht ihrer Eigentümer zur Schau zu stellen, und keins dieser Geschöpfe war darauf trainiert, den Titel »Sanftmütigstes Wesen der Veranstaltung« zu gewinnen. Im Laufe ihres kurzen Lebens hielt man sie vermutlich unter unangemessenen Bedingungen, was ihre angeborene Neigung zu Aggressivität noch begünstigte. Wahrscheinlich wurden sie misshandelt und würden später in gladiatorenartigen Kämpfen auf Welten, auf denen diese Art von Unterhaltung legal war, einen schmerzhaften Tod sterben. Selbstverständlich würden die Besitzer Verträge unterzeichnen, in denen die neuen Eigentümer versicherten, dass sie die Tiere niemals für dergleichen missbrauchen würden. Allerdings war Leia klug genug, um davon auszugehen, dass sich niemand an solche Absprachen halten würde.
    Sie freute sich nicht darauf, Allana zu erklären, wie krank und grausam einige Leute zu Tieren sein konnten.
    Sie befanden sich jetzt beinahe über dem ersten Schaupferch. Während die Decken über den Tieren aus Transparistahl waren, bestanden die Abtrennungen zwischen den einzelnen Gehegen aus dickem Durabeton. Niemand wollte das Risiko eingehen, dass Vertreter einer Spezies in den Pferch einer anderen gelangten. Das in der Luft schwebende Plakat verkündete, dass es sich hierbei um einen Reek handelte. Leia wappnete sich für das unvermeidliche, schlechte Wortspiel von Han über den Namen der Kreatur, der übersetzt so viel wie »Stinker« bedeutete, doch es blieb aus. Und allein das verriet ihr bereits, dass ihr Ehemann ihre Bedenken teilte. Obwohl er sie überall hingehen ließ, wo sie hinwollte, ruhten
    seine großen Hände beschützend auf Allanas Schultern.
    Allana stellte sich auf ihre Zehenspitzen - das Geländer war angemessen hoch, sodass sie anders nicht darüber hinwegschauen konnte - und spähte zu dem Tier hinunter. Es war riesig, mit fleckiger roter Haut auf dem Schädel, am Hals und auf der Brust. Zwei gebogene

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