Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 02 - Omen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Golden
Vom Netzwerk:
sie war hungrig. Jetzt jedoch wirkte der Bissen Brot in ihrem Mund trocken und geschmacklos. Sie blickte zu Lady Rhea auf, um sie stumm zu fragen, ob sie es ebenfalls gespürt hatte.
    »Ja«, sagte Lady Rhea. Unverzüglich erhob sie sich und ließ ihr halb aufgegessenes Mahl auf dem Tisch stehen. »Es verlangt nach uns.«
    Sie gingen.
    Offensichtlich verlangte Schiff nach vielen Leuten. Als Lady Rhea und Vestara in einem forschen Trott in den Innenhof hinauseilten, sah Vestara, dass sich bereits mehrere versammelt hatten und weitere auftauchten. Es schien, als wäre jeder im Tempel herbeigerufen worden, und als sich Vestara durch die Menge ihren Weg nach vorn bahnte, wie es als Lady Rheas Schülerin ihr Recht war, schaute sie nach oben und stellte fest, dass einige andere gerade auf Uvak-Rücken eintrafen. Selbst Lord Vol war unter ihnen, wie sie überrascht erkannte. Er landete und stieg steif ab, während er die Angebote, ihm zur Hand zu gehen, mit einem Winken abtat und stolz, wenn auch langsam, nach vorn ging, um neben dem sonderbaren, orangeroten Gefährt stehen zu bleiben.
    Wenn Schiff rief kamen offensichtlich alle.
    Schiff schien Geduld zu haben. Nach diesem einen Ruf hatte Vestara nichts mehr von ihm gespürt. Es hatte den Anschein, als hätte sich die Sphäre vor ihnen abgeschottet, stumm und reglos. Während die Minuten verstrichen, stand Vestara in
    Habachtstellung starr da und widerstand dem Drang, ihr Gewicht von einem Fuß auf den anderen zu verlagern oder abgesehen von stoischer Geduld irgendwelche anderen Gefühle preiszugeben. Zumindest war ihr in den schweren Sith-Gewändern jetzt halbwegs warm. Mit einem Mal legte Lady Rhea ihre Hand auf Vestaras Schulter.
    Und dann, ohne irgendeine Vorwarnung, war es wieder da, in ihrem Verstand. Überall um sich herum spürte sie, wie die anderen Sith abrupt aufmerksam wurden.
    Ihr werdet gebraucht.
    Vestara nickte. Das Zwielicht war vollends hereingebrochen, und die Temperatur war gefallen. Ihr Atem bildete in der Abendluft kleine Wölkchen.
    Lange habt ihr hier verweilt. Doch jetzt werdet ihr gebraucht.
    Selbstverständlich wurden sie gebraucht. Sie waren Sith reinster Herkunft. Angehörige des Stammes konnten ihren Ursprung in einer lückenlosen Linie über zweihundert Generationen zurückverfolgen. Zweifellos waren sie dem, was es bedeutete, ein Sith zu sein, wesentlich wahrhaftiger verpflichtet als irgendwelche anderen da draußen. Vor fünf Jahrtausenden war die Omen auf Kesh abgestürzt und hatte den Stamm von ihren Sith-Brüdern isoliert. Allerdings hatte keiner der Sith an Bord dieses Schiffs daran gezweifelt, dass ihre Brüder und Schwestern das ultimative Ziel der Sith erreichen würden. Und es bestand kein Zweifel daran, dass die Sith jetzt überall in der Galaxis etliche andere Welten beherrschten, so, wie sie es auf Kesh taten. Dass.
    Nein.
    Die Aussage war schlicht und duldete keinen Widerspruch. Vestara war verwirrt. Nein was?
    Die Sith wurden gejagt. Zurückgedrängt. Beinahe ausgelöscht. Bloß eine Handvoll sind noch übrig. Auf vielen Welten gibt es Jedi. Sie herrschen nicht, doch ihre Zahl ist groß und wächst.
    Das Entsetzen in der Macht, das von den Versammelten ausging, beutelte Vestara, und ihr Magen krampfte sich zusammen. Sie schmeckte Galle und musste gegen den Drang ankämpfen, sich zu übergeben. Selbst Lady Rhea neben ihr war fassungslos. Mit einem Mal packte ihre Hand auf Vestaras Schulter schmerzhaft fest zu: ihre Fingernägel gruben sich sogar durch die dicke Stoffschicht der schwarzen Robe.
    Wie war das möglich? Schiff belog sie nicht. Das hätten sie gespürt. Abgesehen davon war es seine Aufgabe, ihnen zu dienen. Seine schonungslose Feststellung hatte fünftausend Jahre der Selbstgefälligkeit, der arroganten Zufriedenheit zerschmettert. Alles, woran sie diese ganze Zeit über geglaubt hatten, war unwahr.
    Sie fühlte Lord Vols leuchtende Präsenz in der Macht. Auch er konnte seine Überraschung nicht ganz verbergen, doch seine Entschlossenheit, selbst im Angesicht dieser katastrophalen Neuigkeit stark zu bleiben, wirkte wie eine Rettungsleine. Entsprechend klammerte sich Vestara daran fest, so, wie sie vermutete, dass es auch alle anderen Anwesenden taten.
    »Wir sind Sith«, sagte er. Seine Stimme klang laut und deutlich. Zweifellos nutzte er die Macht, um sie zu verstärken. »Selbst wenn jeder andere Sith auf jedem anderen Planeten gestorben ist. sind wir immer noch hier! Unsere Traditionen, unser Glaube - haben nach

Weitere Kostenlose Bücher