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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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du wechselst das Thema.« Lukes Tonfall war mehr interessiert denn missbilligend, als wäre Bens Verhalten lediglich ein Teil eines wesentlich größeren Puzzles. »Gibt es irgendetwas, über das du nicht reden möchtest?«
    »Ich wünschte, es wäre so.« Ben erzählte seinem Vater von dem dunklen Tentakel, der sich nach ihm ausgestreckt hatte, nachdem die Schatten der Zuflucht vor zu vielen Jahren den Rücken gekehrt hatte. »Ich schätze, was wir jetzt gerade fühlen, könnte damit zusammenhängen. Da war definitiv irgendein. Ding, das in der Zuflucht ein Auge auf mich hatte.«
    Luke dachte darüber einen Moment lang nach, bevor er den Kopf schüttelte. »Du standest deiner Mutter sehr nahe. Womöglich hast du dich einfach allein gelassen gefühlt und dir einen >Freund< ausgedacht, der ihren Platz einnimmt.«
    »Einen tentakeligen Freund?«
    »Du sagtest, es wäre ein dunkler Tentakel gewesen«, fuhr Luke nachdenklich fort, »und Schuld ist ein dunkles Gefühl. Vielleicht hast du dich schuldig gefühlt, uns durch einen imaginären Freund zu ersetzen.«
    »Und vielleicht willst du einfach nicht glauben, dass der Tentakel real war, weil das bedeuten würde, dass ihr euren zweijährigen Sohn an einem wirklich gefährlichen Ort zurückgelassen habt«, konterte Ben. Er suchte im verspiegelten Abschnitt der Kanzel wieder den Blick seines
    Vaters. »Ich hoffe, du wirst nicht versuchen, das wegzupsychoanalysieren, da deine Theorie ein gewaltiges Loch hat.«
    Luke runzelte die Stirn. »Und das wäre?«
    »Ich war zwei«, erinnerte Ben ihn. »Und nach allem, was ich höre, fühlt man sich in diesem Alter wegen nichts schuldig.«
    Luke grinste. »Gutes Argument, aber ich glaube immer noch nicht, dass wir uns über dein Tentakelmonster allzu viele Sorgen machen sollten.«
    »Es ist nicht mein Tentakelmonster«, erwiderte Ben. Er war verschnupft, weil Luke sich über seine Bedenken lustig machte. »Du bist derjenige, der mich dazu gebracht hat, das auszugraben.«
    Lukes Miene verhärtete sich. »Aber du bist derjenige, der nach wie vor Angst davor hat.«
    Diese Bemerkung traf den Nagel auf den Kopf. Ganz gleich, ob die dunkle Präsenz, an die er sich erinnerte, Wirklichkeit war oder nicht - als er die Zuflucht verließ, hatte er Angst vor der Macht gehabt und war bestrebt gewesen, sie aufzugeben. Und es waren jene Ängste, die es Jacen erlaubt hatten, ihn in die Dunkelheit zu führen.
    Ben seufzte. »Stimmt. Was auch immer dieses Ding ist, ich muss mich ihm stellen.« Nach einem Moment fragte er: »Also, wie finden wir diese Geisttrinker?«
    »>Der Pfad der Erleuchtung führt durch den Abgrund vollkommener Dunkelheit.<« Luke zitierte Tadar'Ro, den Aing-Tii-Mönch, der ihnen berichtet hatte, dass Jacen den Kathol-Rift verlassen hatte, um die Geisttrinker aufzusuchen. »>Der Weg ist schmal und trügerisch, doch wenn du ihm folgen kannst, wirst du finden, was du suchst.<«
    Ben warf den Blick wieder zu den Schwarzen Löchern voraus. Die strahlenden Gaswirbel brannten am heißesten und hellsten unter ihrem inneren Rand, wo eine Mischung aus einfallendem Gas und Staub zu unvorstellbarer Dichte zusammengepresst wurde, als sie in der scharf abgezirkelten Dunkelheit der beiden Ereignishorizonte verschwand.
    »Warte mal! Tadar'Ro sagte vollkommene Dunkelheit, richtig?« Ben bekam bezüglich der Anweisungen des Mönchs langsam ein echt mieses Gefühl. »Wie beispielsweise hinter einem Ereignishorizont?«
    »Um ehrlich zu sein, ist es auf dem Weg runter in ein Schwarzes Loch ziemlich hell«, merkte Luke an. »Bloß weil die Schwerkraft zu stark ist, dass das Licht ihr entkommen könnte, heißt nicht, dass es dort nicht existieren kann, und dann ist da noch all dieses Gas, das komprimiert wird und glüht, während es tiefer und tiefer hineingesaugt ward.«
    »Ja, aber du bist tot«, wandte Ben ein, »und wenn man tot ist, ist alles dunkel. Trotzdem verstehe ich, was du meinst. Ich bezweifle, dass Tadar'Ro von uns erwartet, dass wir in ein Schwarzes Loch fliegen.«
    »Nein, nicht in eins.«
    In Lukes Stimme lag gerade genug Besorgnis, dass Ben von neuem in den verspiegelten Bereich der Kanzel schaute. Sein Vater blickte stirnrunzelnd zu den beiden Schwarzen Löchern hinaus, sah in die feurige Wolke zwischen ihnen und wirkte gerade so beunruhigt, dass sich Bens Magen kalt zusammenzog.
    »Zwischen sie?« Ben wurde klar, was sein Vater dachte, und das bereitete ihm keine Freude. In jedem System mit zwei großen Himmelskörpern gab es fünf

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