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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Troy Denning
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hattest auch da bereits ein Bewusstsein.«
    Ben seufzte. Er wusste, was sein Vater wollte, und entgegnete: »Du solltest besser das Schiff übernehmen.«
    »Ich übernehme das Schiff«, bestätigte Luke und griff nach dem Kopiloten-Steuerknüppel. »Schließ einfach die Augen. Lass deine Gedanken von der Macht zurück zur Zuflucht tragen!«
    »Ich weiß, wie man meditiert.« Nahezu augenblicklich tat Ben sein Gegrummel leid, und er fügte hinzu: »Aber danke für den Rat.«
    »Nicht der Rede wert«, meinte Luke in gutmütiger Weise. »Das machen Väter nun mal so - einem ungewollte Ratschläge erteilen.«
    Ben schloss die Augen und begann, langsam und bewusst zu atmen. Jedes Mal, wenn er einatmete, sog er die Macht in sich auf, und jedes Mal, wenn er ausatmete, ließ er sie durch seinen ganzen Körper Hießen. Er besaß keine bewussten eigenen Erinnerungen an die Zuflucht, deshalb stellte er sich eine Holografie der Anlage vor, die er im Jedi-Archiv gesehen hatte. Das Bild zeigte eine Handvoll Wohnmodule, die sich an die Oberfläche eines Asteroidenbrockens klammerten; ihre Kuppeln drängten sich um den aufragenden Zylinder eines Energiekerns. Vor seinem geistigen Auge sank Ben in die grellgelbe Andockbucht am Rande der Anlage hinab. und dann war er wieder zwei Jahre alt, ein verängstigter kleiner Junge, der die Hand einer Fremden hielt, als seine Eltern in der Jadeschatten abflogen.
    Ein unangemessenes Gefühl der Erleichterung stieg in Ben auf, als er sich in einer Zeit verlor, in der das Leben um so vieles einfacher schien. Die letzten vierzehn Jahre fühlten sich plötzlich wie ein langer, schrecklicher Alptraum an. Jacen war der Dunklen Seite nie verfallen, Ben war nicht zu einem jugendlichen Meuchelmörder gemacht worden, und seine Mutter war beim Kampf gegen Jacen nicht gestorben. All diese traurigen Erinnerungen waren noch nichts anderes als böse Träume, die unglücklichen Fantastereien eines verängstigten jungen Geistes.
    Dann glitt die Schatten durch den Atmosphärenschild und zündete ihre Triebwerke. Innerhalb eines Lidschlags verwandelte sie sich von einem Trio blauer Ionenkreise über einen Stecknadelkopf aus Licht in rein gar nichts, und plötzlich war Ben allein am dunkelsten Ort in der Galaxis, ein Kind unter Dutzenden, die man einer kleinen Gruppe besorgter Erwachsener anvertraut hatte, die trotz ihres fröhlichen
    Tonfalls und ihrer beruhigenden Gegenwart sehr klamme Handflächen und furchtsame, besorgte Augen besaßen.
    Der zwei Jahre alte Ben streckte seine freie Hand und sein Herz nach der Schatten aus, und er spürte, wie seine Mutter und sein Vater die Geste erwiderten. Obwohl er zu jung war, um zu wissen, dass er durch die Macht berührt wurde, hatte er auf einmal keine Angst mehr. bis ein dunkler Tentakel der Not in den schmerzenden Riss des Verlassenseins einzudringen begann. Einen Moment lang glaubte er, bloß traurig darüber zu sein, dass man ihn zurückgelassen hatte, doch der Tentakel wurde so real wie sein Atem, und er fing an, darin eine fremdartige Einsamkeit zu spüren, die genauso verzweifelt und tiefgreifend war wie seine eigene. Der Tentakel wollte ihn dicht an sich heranziehen und ihn sicher behüten, um die Stelle seiner Eltern einzunehmen und ihn nie wieder allein zu lassen.
    Erschrocken und verwirrt wich der junge Ben davor zurück, vergrub sich in sich selbst und riss zugleich seine Hand aus dem Griff der silberhaarigen Dame, die sie hielt.
    Dann war er mit einem Mal wieder im Cockpit der Jadeschatten und blickte in die von Feuer geränderte Leere voraus. Rings um die Schwarzen Löcher herum verteilt befanden sich die kleineren Wirbel von einem halben Dutzend ferner Ringe, deren feuriger Schein hell und gleichmäßig vor der sternenlosen Dunkelheit des tiefen Schlunds brannte.
    »Und?«, fragte sein Vater. »Fühlt sich irgendetwas vertraut an?«
    Ben schluckte. Er war sich nicht sicher, warum, aber er ertappte sich bei dem Wunsch, sich wieder wie damals ganz von der Macht zurückzuziehen. »Sind wir uns sicher, dass wir diese Burschen wirklich finden müssen?«
    Luke hob eine Augenbraue. »Kommt es dir dermaßen
    vertraut vor?«
    »Vielleicht.« Ben vermochte nicht zu sagen, ob die beiden Empfindungen irgendwie zusammenhingen, und in diesem Moment kümmerte ihn das auch nicht. Da lauerte irgendetwas Hungriges im Schlund, etwas, das immer noch da sein und auf ihn warten würde. »Ich meine, die Aing-Tii nennen sie die Geisttrinker. Das kann nichts Gutes sein.«
    »Ben,

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