Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
des jüngsten Bürgerkrieges angeklagt, einschließlich der Ermordung des populären Staatschefs der Imperialen Restwelten, Großadmiral Gilad Pellaeon. Im Analysebeitrag unserer Sendung präsentieren wir Ihnen später eine Zusammenfassung der vollständigen Anklagepunkte, die gegen sie erhoben werden.«
»Ich ertrage das nicht.« Han deutete auf die Fernbedienung in Allanas Händen. »Schalt das ab, Schatz!«
Allana richtete die Fernbedienung auf den Empfänger, und die Vidwand verblasste zu einem Transparistahlfenster, das den Blick über den Gemeinschaftsplatz in Richtung des Galaktischen Justizzentrums freigab. Han stand einen Moment lang außer sich vor Wut da, dann wandte er sich Leia zu.
Bevor er sprechen konnte, sagte Allana: »Ich verstehe das nicht. Hat jemand anderes Admiral Pellaeon umgebracht?«
»Nein, Liebes«, entgegnete Leia. »Es gab eine Menge Zeugen, und sie sagen alle, dass es Tahiri war.«
»Sollte sie dann nicht dafür vor Gericht gestellt werden?«
Leia sah Han hilfesuchend an, doch er knirschte immer noch mit den Zähnen und schüttelte den Kopf. Sie schaute zu Allana zurück.
»Das ist eine komplizierte Frage«, sagte Leia. »Leider werden in Kriegen viele Leute getötet. Das weißt du.«
Allana nickte. »Von Soldaten«, erwiderte sie. »Von der anderen Seite. Aber ich dachte, Tahiri war auf der Seite meines Vaters.«
»Die meiste Zeit des Kriegs über, ja«, erklärte Leia. »Aber nicht am Ende.«
»Aber als Tahiri Admiral Pellaeon umgebracht hat, stand sie auf der Seite meines Vaters, oder? Genau wie Admiral Pellaeon.«
»Genau genommen nicht«, sagte Leia. »Zu diesem Zeitpunkt stand Admiral Pellaeon im Grunde auf niemandes Seite.«
»Dann hat er sich nicht am Krieg beteiligt?«
»Nicht offiziell«, sagte Leia. »Nach dem, was wir in Erfahrung bringen konnten, hat er seinerzeit noch darüber nachgedacht, auf welcher Seite er sein wollte.«
»Dann hätte Tahiri ihn nicht umbringen dürfen«, beharrte Allana. »Man darf keinen Leuten wehtun, die nicht beim Krieg mitmachen.«
Leia lächelte und schüttelte angesichts der unnachgiebigen Logik ihrer Enkeltochter den Kopf. Allana fing an, sie davon zu überzeugen, dass Tahiri sich vor Gericht verantworten sollte. Leia hob den Becher vom Boden auf, den sie fallengelassen hatte, und schindete Zeit, indem sie nach C-3PO rief.
Schließlich sagte sie: »Eines Tages wirst du eine großartige Königinmutter abgeben, Allana. Das sind sehr scharfsinnige Fragen.«
Allana strahlte vor Stolz, sagte jedoch: »Ich habe ein Gespür für Solo-Ausflüchte, Omi. Versuch nicht, durch Schmeicheleien vom Thema abzulenken!«
Das riss Elan tatsächlich aus seinem Wutanfall. »Da hat sie dich erwischt, Omi.«
Er schaute sich nach der heißen Schokolade um, die er über die gesamte weiße Ausstattung des Raums verspritzt hatte, dann zuckte er die Schultern, stürzte das herunter, was noch in seinem Becher war, und wandte sich wieder Allana zu.
»Die Sache ist so, Kleines. Du weißt doch, was Spione sind, oder?«
Allanas Augen wurden argwöhnisch und furchtsam, und Anji richtete sich in ihrem Schoß auf und streckte den Rücken durch. Allana stellte ihre heiße Schokolade vorsichtig auf dem Tisch ab, ehe sie nickte.
»Das weiß ich.«
Ein gequälter Ausdruck trat in Hans Gesicht, doch er fuhr fort. »Ich dachte mir, dass du das weißt. Nun. Tahiri hat in gewisser Weise für Jacen spioniert. Und als sie herausfand, dass Admiral Pellaeon nicht auf seiner Seite mit den Imperialen Restwelten in den Krieg ziehen wollte, gab Jacen ihr einen Befehl.«
»Admiral Pellaeon zu ermorden?«
»Das ist richtig«, bestätigte Leia, wiederum verblüfft - und dankbar -, wie gut Han mit ihrer Enkeltochter offenbar umgehen konnte. »Tahiri hat Befehle befolgt, genau wie jeder Soldat.«
Allanas Stirnrunzeln wich nicht. »Befolgen Soldaten immer Befehle?«
»Fast immer«, meinte Han. »Wenn sie das nicht tun, brauchen sie einen wirklich guten Grund dafür.«
Allana dachte einen Moment darüber nach und schaute mit schiefgelegtem Kopf zu ihm auf. »Dann musst du aber wirklich eine Menge gute Gründe gehabt haben, als du Soldat warst.«
Aus Leias Bauch explodierte Gelächter - schallendes Gelächter, um genau zu sein. Sie streckte die Hand nach unten und zerwühlte das schwarz gefärbte Haar ihrer Enkeltochter.
»Und dabei kennst du nicht die Hälfte der Geschichten, Schatz.«
»Ja, aber ich habe immer meinen Auftrag erledigt«, betonte Han. Er blinzelte Allana
Weitere Kostenlose Bücher