Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
zu. »Abgesehen davon mag niemand einen einfachen Ja-Sager.«
Allana nickte ernst. »Dasselbe sagt Mami auch«, stimmte sie zu. »Ich glaube, das ist der Grund dafür, warum sie immer noch so einsam ist. Hapanische Männer sind alle Ja-Sager.«
Leia gewahrte unvermittelt einen traurigen Blick auf die Zukunft ihrer Enkeltochter: eine lächelnde, rothaarige Frau, die. umgeben von Wesen aller Spezies - Bothaner und Hutts, Ishi Tib und Mon Calamari, sogar Menschen und Squibs -neben einem weißen Thron stand, aber trotzdem irgendwie allein wirkte. Es gab keinen Mann, der bei ihr stand, keinen wie Han. an den sie sieh wenden konnte, um Trost und Unterstützung zu erfahren. Allana Solo würde in einer Zeit beispiellosen Friedens und Harmonie leben, in einer Zeit der Blüte für sämtliche Völker der Galaktischen Allianz. Doch sie würde diejenige sein, die all das bewahrte, diejenige, an die sich der Rest der Galaxis wandte, wenn der Frieden bedroht war.
Das war das Schicksal, auf das die Solos sie vorbereiteten. Von ihren kurzen Besuchen bei Tenel Ka wusste Leia, wie einsam ein solches Dasein sein konnte, wie ermüdend und voller Angst jeder Tag war. Was Leia hingegen nicht wusste, war, ob sie den Schneid besaß, Allana zu diesem Schicksal zu verurteilen, sie zu einem Leben zu verdammen, in dem ihr Wort das Geschick von Welten lenkte.
»... ist das richtig, Leia?«
Aus ihrer Tagträumerei gerissen, zwang Leia sich zu einem Lächeln und nickte Han zu. »Ahm. Wenn du das sagst, Liebling.«
Han runzelte die Stirn, verwirrt und gereizt. »Das tue ich«, bekräftigte er. »Wir reden schließlich über ihren Großvater.«
»Richtig. Prinz Isolder war ein guter Mann«, meinte Leia, »und unabhängig.«
Han schüttelte verzweifelt den Kopf und schickte sich an, Leia für ihre Unaufmerksamkeit zu tadeln, doch Allana kam ihm zuvor.
»Ist schon in Ordnung, Opi. Du hörst Omi auch nicht immer zu.«
Hans Verärgerung wich einem gewissen Schuldbewusstsein, und Leia tätschelte Allana auf den Rücken.
»Du bist eine richtige Friedensstifterin, nicht wahr?«, fragte sie. »Diese Gabe solltest du niemals verlieren, abgemacht?«
»Das werde ich nicht. Omi«, versprach Allana. »Aber worüber hast du dann nachgedacht? Du hast so traurig gewirkt.«
Leia zögerte und schreckte vor der Aussicht zurück, versuchen zu müssen, ihre Vision vor Allana verborgen zu halten. Zum Glück wurde ihr die Notwendigkeit dazu durch C-3POS rechtzeitiges Eintreffen erspart.
»Verzeihung bitte, aber.« C-3PO blieb nach drei Schritten in den Raum stehen und ließ seine Fotorezeptoren über die heiße Schokolade schweifen, die auf Couch, Getränketisch und Fußboden verspritzt war. »Ach, du meine Güte! Wie ich sehe, hat Miss Allana wieder ihre heiße Schokolade verschüttet.«
»He, das war ich nicht!« Allana hielt ihm ruckartig ihren Becher hin. wobei sie nur noch mehr heiße Schokolade auf die Couch schwappen ließ. »Siehst du?«
»Ich fürchte, diesmal sind Han und ich die Schuldigen«, sagte Leia. »Wo hast du gesteckt? Ich habe bereits vor fünf Minuten nach dir gerufen.«
»Das tut mir furchtbar leid, Prinzessin Leia. Ich habe am sicheren Holokom einen Anruf entgegengenommen.« C-3PO drehte sich um und zeigte den Gang hinunter in Richtung Arbeitszimmer. »Wynn Dorvan bittet darum, mit Euch oder
Captain Solo sprechen zu dürfen. Ich habe ihm zu erklären versucht, dass Sie während Perre Needmos Nachrichtenstunde nicht zu sprechen sind, doch er war höchst beharrlich. Er scheint zu glauben, Sie hätten eine Nachricht ignoriert, die er geschickt hat.«
»Der Wynn Dorvan?«, fragte Han.
Leia fügte hinzu: »Der persönliche Assistent von Staatschefin Daala?«
»Ja, um eben jenen Wynn Dorvan handelt es sich«, bestätigte C-3PO. »Obwohl ich Ihre Verwirrung durchaus nachempfinden kann. Im Meldeverzeichnis von Coruscant sind mehr als einhundertsiebzigtausend Wynn Dorvans aufgeführt.«
Die Solos wechselten verblüffte Blicke. Sie kannten Wynn Dorvan aus den Tagen der Neuen Republik. Als Stellvertreter des Beauftragten für Tenolodiumvorräte hatte er eine lukrative Geldhinterziehungsaktion aufgedeckt, deren Kopf sein eigener Vorgesetzter gewesen war. Anstatt um ein Stück vom Kuchen zu bitten - wie es viele Bürokraten in seiner Lage getan hätten -, hatte er sein Leben riskiert, um die Staatschefin der Neuen Republik über die Angelegenheit zu unterrichten - die zu jener Zeit zufällig Leia gewesen war. Anschließend war er dank seiner
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