Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
Allianz!«, spie Dorvan zurück. »Oder bin ich der Einzige, der findet, dass es eine Farce wäre, wenn Staatschefin Daala die Jedi zur Auflösung treibt?«
»Ist es das, was sie zu tun versucht?«, fragte Leia.
»Jedenfalls handelt es sich dabei mit Sicherheit um ein Resultat, das sie bereitwillig in Kauf nimmt, falls nötig. Aber ich denke, dass sie ernsthaft der Ansicht ist, dass der Orden der Kontrolle der Regierung unterstellt werden sollte.« Dorvan leckte sich die schmalen Lippen, dann fügte er hinzu: »Und um offen zu sein, muss ich mich angesichts der jüngsten Ereignisse fragen, ob sie damit vielleicht richtig liegt.«
»Warum reden Sie dann mit uns?«, wollte Han wissen.
»Weil Daala, selbst wenn sie in dieser Beziehung recht hat. bei allem anderen falsch liegt«, erwiderte Dorvan. »Sie glaubt, die Sith seien nicht mehr als Jedi in dunklen Gewändern, und dass die einzige Möglichkeit, sie an der Rückkehr zu hindern, darin besteht, die Jedi unter die Knute der Regierung zu zwingen.«
»Und Sie sind da anderer Meinung?«, fragte Leia.
»Würde ich ein solches Risiko auf mich nehmen, wenn ich das nicht wäre?«, entgegnete Dorvan. »Da draußen in der Galaxis lauern finstere Dinge, Prinzessin Leia. Darüber bin ich mir im Klaren. Und mir ist ebenfalls bewusst, dass es ein schrecklicher Fehler ist, diese finsteren Dinge mit den Jedi-Rittern zu verwechseln, die uns vor ihnen zu beschützen versuchen.«
Leia dachte einen Moment darüber nach. »Sagen wir, ich schenke Ihnen fürs Erste Glauben - dass Daala wirklich vorhat, die Mandalorianer anzuheuern. Was soll ich Ihrer Meinung nach mit dieser Information anfangen?«
»Sie nutzen, Prinzessin Leia!« Dorvans Gesicht wurde kleiner, als er sich von seinem eigenen Holokom zurücklehnte. »Sie weitergeben und sie sich zunutze machen!«
12.
Zehn Minuten, nachdem sie die Verbindung zu Dorvan unterbrochen hatten, befanden sich Han und Leia in der Spitze des Jedi-Tempels und traten aus dem Turbolift in ein weißes Larmalsteinfoyer. Auf einer Seite sicherte eine schwere Panzertür den Zugang zum Lagezentrum, einem hochmodernen Befehlsstand, voller taktischer Anzeigen, HoloNet-Verbindungen und genug Kom-Stationen, um die Flaggschiffe der meisten GA-Flotten vor Neid erblassen zu lassen. Auf der anderen Seite schützte eine versiegelte Sicherheitstür den Amtssitz des Großmeisters, den Kenth Hamner erst kürzlich in Beschlag genommen hatte.
Gerüchte besagten, dass Kenth die Räumlichkeiten widerwillig bezogen hatte - und bloß deshalb, weil es zu schwierig war, die Angelegenheiten des Ordens von seinem alten Meister-Büro ein Stockwerk tiefer aus zu leiten. Allerdings kaufte Han ihm das nicht ab. Kenths Schachzug war der ziemlich fadenscheinige Versuch, seine Autorität als Lukes Ersatz geltend zu machen. Und dieser Versuch war zum Scheitern verurteilt, weil man Luke nicht ersetzen konnte. Es gab bloß einen Luke Skywalker. und ein Jedi-Orden ohne Luke am Ruder würde aller Wahrscheinlichkeit nach einfach nicht allzu lange ein Orden bleiben.
Direkt gegenüber des Turbolifts befand sich die kunstvolle Doppeltür zur Ratskammer. Normalerweise waren stets zwei Schüler abgestellt, um am Eingang Wache zu halten, doch heute wurden sie von einem großgewachsenen, braunhaarigen Jedi-Ritter mit schmalem Gesicht und durchdringenden grauen Augen unterstützt. Die bloße Anwesenheit eines Jedi-Ritters wies daraufhin, dass die Meister nicht gestört werden wollten; dass es sich bei dem Jedi-Ritter um Jaden Korr handelte, verriet Han, dass irgendjemand - zweifellos Kenth Hamner -besonderen Wert darauf legte, nicht von den Solos gestört zu werden.
Han beugte sieh dicht zu Leias Ohr und flüsterte: »Wir hätten Allana mitnehmen sollen.«
»Dreipeo und Erzwo werden sich gut um sie kümmern«, meinte Leia. »Dreipeo ist praktisch so was wie ein Kindermädchendroide, und wir werden ohnehin nicht mehr als ein paar Minuten brauchen.«
Han schüttelte den Kopf. »Wenn sie so lange debattiert haben, besteht die Möglichkeit, dass es nicht ganz so einfach sein wird, sie auf unsere Seite zu ziehen.«
»Han. wir waren uns doch einig«, sagte Leia. »Wir sind nicht hergekommen, um über die Haftbefehle zu diskutieren.«
»Ja, ich weiß«, entgegnete Han. »Aber wo wir ohnehin schon mal hier sind, könnten wir das Thema ebenso gut zur Sprache bringen.«
Leia atmete verzweifelt aus, doch Han hatte seine Äußerung zeitlich perfekt abgepasst: Bevor sie ihn davor warnen konnte,
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