Das Verhängnis der Jedi-Ritter 03 - Abgrund
Dieses Ritual war eines Tages geboren worden, als ein schlechter Traum sie aus ihrem Nickerchen gerissen hatte, woraufhin sie zu ihm gekommen war und sich neben Han zusammengerollt hatte. Am nächsten Tag war sie aufgetaucht, sobald die Sendung anfing. Am Tag darauf hatte sie bereits auf der Couch gewartet, als die Solos den Raum betraten.
Anschließend hatte Han begonnen, anstatt eines Gizer-Biers drei Becher heiße Schokolade mitzubringen, und so war eine Tradition geboren worden. Manchmal machte sich Leia Gedanken darüber, ob es gut war, einen so jungen Verstand mit so vielen Nachrichten zu konfrontieren, doch einer der Gründe, warum sie und Han Perre Needmos Nachrichtenstunde mochten, war, dass mindestens ein Drittel der Themen gute Neuigkeiten waren. Abgesehen davon musste die Chume'da des Hapes-Konsortiums wissen, was in der Galaxis vorging, wie Allana selbst angemerkt hatte.
Allana betätigte die Fernbedienung, und die Trickfilmspinnen auf der Vidwand wurden durch das faltige Bild von Perre Needmo ersetzt, einem ältlichen Nachrichtensprecher. Sein Chevin-Gesicht schien abgesehen von den kleinen, glänzenden Augen, den grauen Lippen und den quadratischen gelben Zähnen komplett aus Schnauze zu bestehen. Fr besaß zwei Büschel widerborstigen silbergrauen Haars, von denen eins den Scheitel seines schmalen Schädels bedeckte, während das andere von seinem kaum erkennbaren Kinn herabhing.
Wie erwartet drehte sich der Hauptbeitrag um die Ereignisse, in die die Solos an diesem Tage verwickelt gewesen waren. In der unteren Ecke der Vidwand war ein kleines Bild des Jedi-Tempels zu sehen, als Needmos Baritonstimme aus den Deckenlautsprechern rumpelte.
». fand die schwelende Krise heute ihre Fortsetzung, als die Jedi-Ritter Saav'etu und Warv paranoiden Wahnvorstellungen zum Opfer fielen.« Archivbilder von Yaqeel und Bazel tauchten in den Ecken der Vidwand auf. »Zeugen am Tatort zufolge begannen die beiden, sich außerhalb des Jedi-Tempels sonderbar zu verhalten, woraufhin sie von Han und Leia Solo rasch hineinbugsiert wurden. Kurz darauf eskalierte die Situation, als ein GAS-Sondereinsatzkommando versuchte, einen Haftbefehl gegen die beiden Jedi-Ritter zu vollstrecken. Man ließ den Trupp draußen vor einem Hangartor stehen. Es heißt, dass der Jedi-Rat zu dieser Stunde darüber berät, ob der Orden dazu verpflichtet ist, sich den Haftbefehlen zu beugen oder nicht. Eine tiefgreifende Analyse der Präzedenzfälle und verfassungsrechtlichen Auswirkungen, die sich daraus ergeben, sehen Sie im Anschluss an diesen Bericht.«
Die Bilder auf der Vidwand wurden von Nahaufnahmen von Jags ramponierter Limousine ersetzt, die quer über den Gemeinschaftsplatz sauste.
»Bei dem heutigen Vorfall wurde niemand verletzt«, fuhr Needmo fort, »doch ein Diplomaten-Luftgleiter wurde schwer beschädigt, als Jedi Warv unter Betäubungsmittel gesetzt wurde und auf das Dach des Gefährts stürzte.«
Leia warf einen Blick zur Seite und sah, dass ihre Enkeltochter betroffen dreinschaute. »Allana. du weißt doch, dass Barv und Yaqeel nicht wollen würden, dass du dir wegen ihnen Sorgen machst, oder?«
Allana nickte. »Sicher weiß ich das. Sie sind meine Freunde.«
Ais ihre düstere Miene nicht verschwand, fragte Han: »Warum höre ich da ein großes Aber kommen?«
Allana belohnte ihn mit einem breiten Lächeln. »Weil du ziemlich gescheit bist, Opi«, erwiderte sie. »Vielleicht möchte Barv nicht, dass ich mir Sorgen mache, aber ich kann nicht anders. Er und Yaqeel sind meine Freunde.«
»Ich mache mir auch Sorgen, Liebes«, sagte Leia. »Aber wir müssen versuchen, damit aufzuhören. Meisterin Cilghal arbeitet angestrengt daran, Barv und all den anderen kranken Jedi-Rittern zu helfen, und es gibt niemanden, der das besser
könnte. Sie wird rausbekommen, was mit ihnen los ist.«
Dieser Beruhigungsversuch trug wenig dazu bei, die Wolke des Zweifels zu heben, die über Allana schwebte. »Nicht, wenn der Jedi-Rat sie Staatschefin Daala ausliefert.«
Leia wollte sagen, dass die Meister das niemals tun würden, doch dann zügelte sie sich. Das war offenkundig nicht wahr. Der Rat hätte nicht immer noch getagt, wenn die Meister nicht zumindest in Erwägung ziehen würden. Bazel und Yaqeel an Daala zu übergeben, und Allana war klug genug, das zu wissen.
Leia sah Han an und fand bei ihm keine Hilfe. Zuvor hatte er darauf gedrängt, in die Sitzung zu stürmen, damit sie den Fall selbst mit den Meistern erörtern konnten. Doch
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