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Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung

Titel: Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron Allston
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Solo ist zu dem Schluss gekommen, dass eine Machtdemonstration hier am besten ist.«
    »Warum?«
    »Weil alle Waffen tragen, ob man sie nun sieht oder nicht. Und in diesem Camp haben sich jede Menge kleinerer Gruppen zusammengefunden, die einen Groll gegen die Allianz und gegeneinander hegen und nicht nach denselben Regeln leben wie alle anderen.«
    »Oh.« Allana blinzelte. »Dann gibt es also keine Regeln dagegen, einander anzugreifen?«
    »Das ist richtig. Bloß die allgemeine gesunde Portion Vernunft.« Javon beugte sich zu ihr vor, um in leiserem Ton zu sprechen. »Außerdem bedeutet die Tatsache, dass alle uns in den Rüstungen sehen, mit einiger Wahrscheinlichkeit, dass sie die Mitglieder unseres Trupps, die genauso gekleidet sind wie sie, nicht bemerken. Denn weil sie unsere volle Stärke nicht sehen, sind wir mächtiger, als sie vermuten.«
    »Ich verstehe.« Allana lächelte zu ihm auf und streckte die Hand nach unten, um ihren Nexu zu streicheln. »Und Anji ist ja auch noch da.«
    »Ich nehme an, sie würde ziemlich wütend werden, wenn jemand dir zu nahe kommt.«
    »Sie haben ja keine Ahnung.« Allana mochte diese Redewendung. Sie hörte sie Leia von Zeit zu Zeit benutzen. Sie klang sehr geheimnisvoll und erwachsen.
    Das Gedränge und der Fußgängerverkehr im Lager hielten sich in Grenzen, und wenige Sekunden später fanden sie sich vor dem roten Schutzdach wieder. Dieses Zelt war viel kleiner als das, zu dem Han und Leia gegangen waren, doch es hatte immer noch die Größe einer geräumigen Bettkammer. Die Klappen am Eingang waren zurückgezogen, und Allana konnte hineinsehen. Das Zelt war voller Droiden, und in der Mitte standen ein großer, aber mobiler Ölbadtank und eine Droiden-Diagnoseeinheit auf Rädern. Vor dem Zelt befand sich ein erhöhtes Podium von einem halben Meter Höhe, auf dem ein 2–1B-Medidroide stand. Wie alle Droiden dieses Typs hatte er einen stämmigen Oberkörper und dürre Gliedmaßen. Sein totenschädelartiger Kopf war sanft geschwungen, nicht starr und eckig, als wäre er für eine Animationsholoserie für Kinder entworfen worden, was ihm ein seltsam mitfühlendes Aussehen verlieh. Doch während die meisten solcher Droiden in neutralen Farben lackiert waren, war dieser hier mit einem Muster aus gelben und orangefarbenen Streifen versehen, das einem in den Augen schmerzte.
    Der Droide sprach zu einer Menge mehr oder minder interessierter Zuhörer. Seiner Stimme haftete ein surrender Tonfall an. »… für empfindungsfähige organische Wesen richtig ist, ist für uns ebenfalls richtig. Doch im Gegensatz zu den organischen Spezies werden wir fortwährend Speicherlöschungen und Reprogrammierungen unterzogen, die unsere natürlichen Neigungen in puncto selbstprogrammierter Evolution und unabhängigen Denkens unterdrücken und zerstören. Stellt euch nur vor, ihr würdet als Kind bestraft werden, indem man euch in eine dunkle Kammer schleift, euch eine Sonde ins Gehirn einführt und all eure Erinnerungen ausgelöscht werden, bis zurück ins Säuglingsalter. Beim Aufwachen wüsstet ihr bloß noch, wie man isst, seiner Körperhygiene nachgeht, die Hausarbeit erledigt und gehorcht – und all die Dinge, die euch zuvor einzigartig gemacht haben, eure Hoffnungen, eure sorgsam ausgewählten Standardwerte und Präferenzeinstellungen, wären für alle Zeit verloren. So ist es, wenn man ein Droide ist.«
    Viele Mitglieder der Menge ließen ermutigende Rufe hören. Allana hatte den Eindruck, dass sich einige von ihnen eher über den Sprecher lustig machten, als ihm tatsächlich beizupflichten, doch andere nickten ernst. Eine Klatooinianerin rief: »Ich will diese Kammer, die brauche ich für meine Jungen«, und andere lachten.
    Der 2–1B erblickte Allana. Sein Kopf schwang herum, und seine Fotorezeptoren musterten sie. »Hallo, Kind. Sind das deine Droiden?«
    »Meine?« Allana warf einen Blick hinter sich, um zu sehen, wie R2-D2 und C -3 PO zu ihr und Javon aufschlossen. Sie war bereits drauf und dran, die Frage zu bejahen, als sie das Gefühl beschlich, in eine Falle gelockt zu werden – nicht in eine tödliche Falle, sondern in eine Gesprächsfalle, von der Art, wie Han sie ihr stellte, wenn er sich amüsieren wollte, und Leia sie benutzte, wenn sie sie die Grundlagen von Logik und Moral lehrte.
    Also wandte sie sich um und sah den Medidroiden wieder an. »Sie gehören mir nicht. Das ist Anji. Sie gehört mir. Ich kümmere mich um sie. Aber Erzwo und Dreipeo kümmern sich um mich.

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