Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
nachdenken, das ihr bislang noch nicht in den Sinn gekommen war. Innerlich jedoch jubelte sie. Womöglich führte diese Verhandlungsrunde doch noch zum Ziel, und das sogar schneller, als sie erwartet hatte.
Sie wartete, bis ein klatooinianischer Diener ihr Wasserglas nachgefüllt hatte, und nickte schließlich. »Lassen Sie uns ein wenig mehr ins Detail gehen. Wenn die anerkannte einheimische Regierung von einer Ihrer Welten offiziell ihre Unabhängigkeit erklärt und imstande ist, die Kontrolle über die Planetenhauptstadt zu übernehmen, wäre ich bereit, die Anwesenheit eines Jedi-Ritters und eines Schülers zu garantieren, die dem entsprechenden System zugewiesen werden, um diese Bewegung zu unterstützen. Und dass der Antrag dieser Welt um Allianz-Beitritt unverzüglich dem Prüfungsausschuss des Senats vorgelegt werden würde.«
Reni schüttelte den Kopf. »Mindestens zwei Meister und zwei Jedi-Ritter. Und mit Meistern meine ich berühmte Jedi mit Namen, die die Sklavenhalter mit Furcht erfüllen. Und was bedeutet unverzüglich ? Nach geologischen Maßstäben gemessen, sind auch hundert Jahre unverzüglich .«
Leia unterdrückte ein Seufzen. »Ein Meister, und es wird einer sein, der häufig im HoloNet zu sehen war. Zwei Jedi-Ritter. Und unverzüglich heißt innerhalb einer Woche nach der allgemeinen Verkündung der planetaren Unabhängigkeitserklärung. Das heißt, eine Woche, wenn der Senat zu diesem Zeitpunkt gerade tagt.«
Reni lehnte sich zurück. Sie nickte, eine langsame, nachdenkliche Bewegung. »Das … könnte funktionieren. Aber wir wollen die Jedi unverzüglich vor Ort haben – unverzüglich in dem Sinne, wie wir ihn gerade definiert haben, innerhalb einer Woche nach Abschluss dieses Abkommens. Vor der Verkündung.«
»Abgemacht.«
»Nein.« Das war Padnel.
Leia sah ihn an. Reni und die anderen taten es ihr gleich.
Der große Klatooinianer saß da und schüttelte den Kopf. »Das garantiert uns überhaupt nichts. Die Jedi könnten in dem Moment wieder abreisen, in dem die Unabhängigkeit verkündet wurde. Unser Volk würde die Hoffnung verlieren. Dann hätte ich die Taten meines eigenen Bruders für nichts und wieder nichts verurteilt. So können wir nicht vorgehen.«
Leia und Reni wechselten einen Blick. Sie brauchten nicht miteinander zu reden, um einander die aktuelle Situation darzulegen. Obgleich Klatooinianerin hatte Reni nicht genügend Unterstützung in der Allgemeinheit, um einen Umsturz herbeizuführen oder den klatooinianischen Ältestenrat, ein Gremium mit einer lange zurückreichenden Tradition der Zusammenarbeit mit den Hutts, von einem Vorgehen zu überzeugen, das letzten Endes unvermeidlich zur vollen Unterstützung der Freiheitsbewegung des Planeten führen würde. Es war fragwürdig, ob Reni und Padnel das zusammen bewerkstelligen konnten, auch wenn Leia der Ansicht war, dass ihre Chancen gut standen.
Und noch schlimmer war, dass Klatooine von allen Planeten, auf denen Freiheitsbewegungen schwelten, vermutlich derjenige war, der am dichtesten davor war, die Freiheit von seinen Herren zu erlangen. Wenn Padnel wirklich die Absicht hatte, unkooperativ zu sein, wenn er die Gelegenheit nicht erkannte, die direkt vor seiner Schnauze schwebte, war diese ganze Mission zum Scheitern verurteilt.
Leia zuckte die Schultern. »Ich habe alles angeboten, was in meiner Macht steht, Padnel. Natürlich können Sie mehr verlangen, wenn Sie wollen. Aber mehr kann ich Ihnen nicht gewähren.« Das stimmte nicht ganz. Sie hatte einen gewissen Spielraum an Mitteln, die Saba ihr zu nutzen erlaubt hatte. Aber nicht viel …
Padnel blickte finster drein. »Hier geht es nicht um Truppen oder um Geldmittel, sondern um Vertrauen. Wie können wir Jedi vertrauen, die herrschen? Ich habe über die Jedi gelesen. Sie herrschen für gewöhnlich nicht. Und wenn sie herrschen, dann nennen sie sich – wie lautet noch das Wort? Sith? Und sie lügen und betrügen und zerstören. So, wie sie die Fontäne der Urhutts geschändet haben. So, wie Palpatine die Republik unterjocht hat. So wie Jacen … Solo … die Galaxis in den Krieg gestürzt hat.«
Leia verkniff sich eine hitzköpfige Erwiderung, die niemandem nützen würde. Sie bemühte sich, ihre Stimme gleichmütig zu halten. »Jedi und Sith sind nicht dasselbe.«
Padnel fletschte die Zähne, als er antwortete. »Nein, überhaupt nicht dasselbe. Keiner von ihnen setzt Magie oder Lichtschwerter ein oder bestimmt über das Schicksal von
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