Das Verhängnis der Jedi-Ritter 07 - Verurteilung
anderen.«
»Palpatine war niemals ein Jedi. Und die Bemühungen … meines Sohnes, sein Versagen, sind in dieser Situation nicht von Belang. Besonders deshalb nicht, weil die Jedi das Amt des Staatschefs, sobald wie es machbar ist, an einen gewählten Politiker abtreten werden.«
»Ha.«
»Und andere ehemalige Jedi sind zu hervorragenden, gerechten Herrschern geworden. Beispielsweise Tenel Ka Chume Ta’ Djo vom Hapes-Konsortium.«
Padnel tat ihr Argument mit einem Wink ab. Er schaute zu den Holonachrichten-Übertragungen auf, als habe er das Interesse an dem Gespräch verloren.
Reni hob eine zottelige Augenbraue. »Holen Sie sie her.«
Leia blickte die Frau an. »Wie war das?«
»Holen Sie Tenel Ka Djo hierher. Sie hat allen Grund dazu, die Jedi zu mögen; einst war sie eine von ihnen. Und sie hat Grund, ihnen zu misstrauen; ihr Konsortium ist den Plänen der Jedi in der Vergangenheit zuweilen in die Quere gekommen. Sie ist eine umsichtige Politikerin ohne bekanntes Interesse für oder gegen unsere Bewegung. Holen Sie sie her.«
Padnel wandte seine Aufmerksamkeit stirnrunzelnd wieder dem Gespräch zu, sagte jedoch nichts. Er warf seiner Ratgeberin einen raschen Blick zu. Sie reagierte bloß mit einem mikroskopischen Schulterzucken.
Leia schüttelte den Kopf. »Auf keinen Fall.«
Jetzt meldete sich Neinsag zu Wort, der den Großteil der Unterhaltung über geschwiegen hatte. Sein trällernder Tonfall war der eines Protokolldroiden, und in seinen Worten lag keinerlei Sarkasmus. »Man könnte betonen, dass man sie aufgrund ihres politischen Scharfsinns einlädt, wegen ihrer engen Bande zum Solo-Clan und zum Jedi-Orden und wegen der anhaltenden Bedeutung des Hapes-Konsortiums in Belangen galaktischer Politik. Möglicherweise würde sie annehmen.«
»Vielleicht.« Leia ließ ein bisschen Verärgerung in ihre Stimme kriechen. »Ich setze die Einladung auf.«
Padnel schüttelte den Kopf. »Das werden wir tun. Sie können anschließend die Grammatik begutachten und Verbesserungen vorschlagen.«
Reni sah auf ihr Chrono und stand auf. »Ist es nicht Zeit fürs Mittagessen?«
Später, als sich die Verhandlungspartner nach dem Essen für eine kleine Mittagsruhe in ihre jeweiligen Zelte und Transporter zurückgezogen hatten, spazierten Leia und Han durch das Lager.
Han schenkte ihr ein mitfühlendes Lächeln. »Tut mir leid, dass du bei dieser Tenel-Ka-Sache nicht gewonnen hast.«
»Oh, das habe ich.«
»Wie das?«
»Ich bin ganz aufgeregt, weil sie eingeladen wird. Ich hoffe inständig, dass sie herkommt. Sie wird unsere Empfehlungen aller Voraussicht nach unterstützen. Und ich bin mir sicher, dass wir es so arrangieren können, dass sie ein wenig Zeit hat, um mit Allana zusammen zu sein.«
»Aber du hast dich angehört, als wärest du eisern gegen ihr Kommen …« Han hielt für einen Moment den Mund. »Du hast nur so getan, als wärest du dagegen, damit sie hartnäckiger darum kämpfen. Später kannst du den Umstand, dass du ihren Forderungen nachgegeben hast, dann als Verhandlungsargument nutzen.«
»Du bist in diesen Dingen offenbar geschickter, als du zugibst, Han.«
Er schnaubte amüsiert. »Das ist nichts anderes als Sabacc, Schatz. Bloß, dass man hier beim Spielen nicht seine Karten aufdeckt.«
31. Kapitel
JEDI-TEMPEL, CORUSCANT
Corran betrat die Ratskammer der Meister mit seinen Kreisen aus Steinsesseln mit ihren hohen Rückenlehnen. Die Jalousien vor den externen Ausgängen und Sichtfenstern waren geschlossen, sodass es im Innern düsterer war als gewöhnlich. Der Raum war nicht deshalb abgedunkelt, damit eine übertragene Holokom-Nachricht heller und schärfer wirkte, sondern weil die Kammer nahezu verlassen war. Allein Saba wartete dort. Sie stand da und starrte das Zentrum der Kammer an, als würde sie damit rechnen, dass dort ein Hologramm erschien und ihr Rat spendete.
Corran wartete, bis die Tür hinter ihm zugeglitten war, bevor er sprach. »Meisterin Sebatyne?«
Sie drehte sich nicht zu ihm um. »Du wolltest mit dieser hier sprechen?«
»Ja. Der Fliegende Händler ist zurück im System. Mirax will hochgehen, um mit ihrem Vater zu reden. Ich wollte sichergehen, dass ich für ein paar Stunden oder einen Tag entbehrlich bin. Ich möchte sie begleiten.«
»Macht sie sich noch immer Sorgen um eure Kinder?«
»Ja, natürlich.« Corran verzichtete darauf anzumerken, dass er sich ebenfalls sorgte. Es war offenkundig, dass dem so war. Darüber hinaus war offenkundig, dass er sich davon
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